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Andromeda

Andromeda

Titel: Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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keinen Nährboden. Er kann wachsen, wenn Kohlenstoff, Sauerstoff und Sonnenlicht vorhanden sind. Punkt.«
    »Hoffentlich sind wir nicht zu spät dran«, sagte Leavitt und betrachtete ungeduldig den Bildschirm am Schaltpult des Computers.
    Stone nickte. »Wenn dieser Organismus wirklich Materie in Energie und Energie in Materie umsetzt, und zwar direkt, dann funktioniert er wie ein kleiner Reaktor.«
    »Und eine Atomexplosion …«
    Der Schirm leuchtete auf. Er zeigte Robertson. Der sah müde aus und rauchte eine Zigarette.
    »Jeremy, Sie müssen mir Zeit lassen. Es ist mir noch nicht gelungen, damit durchzukommen …«
    »Hören Sie«, unterbrach ihn Stone. »Sie müssen dafür sorgen, daß die Direktive 7-12 nicht in Kraft gesetzt wird. Das ist ganz außerordentlich wichtig: Dort, wo es diese Organismen gibt, darf es unter keinen Umständen zu einer Atomexplosion kommen. Das wäre das Allerletzte in der Welt – und zwar buchstäblich –, was wir wollen.« Er erklärte kurz, was er gefunden hatte. Robertson stieß einen Pfiff aus. »Dann würden wir dem Organismus also einen phantastisch reichhaltigen Nährboden liefern.«
    »Genau das«, sagte Stone.
     

    KULTUR – 778.223.187

ANDROMEDA
    LOESUNG – 779
    ATMOSPHAERE – 223
    BELEUCHTUNG – L87 UV/STARK
    ENDERGEBNIS ABTASTUNG
     
    Beispiel eines ausgedruckten Ergebnisses der Abtastung durch das photoelektrische Auge, das alle Nährböden untersuchte. In der kreisrunden Petrischale stellte der Computer zwei voneinander getrennte Mikrobenkulturen fest. Die Kulturen werden in Abschnitten von jeweils zwei Quadratmillimetern »abgelesen« und je nach der Bewuchsdichte nach einer von l bis 9 reichenden Skala eingestuft.
     
    Das Problem eines günstigen Nährbodens bereitete dem Wildfire-Team besonderes Kopfzerbrechen. So ist es beispielsweise bekannt, daß es unter normalen Bedingungen gewisse Grenzen des Wachstums und ein gewisses Gleichgewicht gibt. Dadurch wird dem üppigen Wuchern von Bakterien Einhalt geboten.
    Rechnet man einmal aus, was bei einem ungezügelten Wachstum herauskäme, so gelangt man zu erschreckenden Ergebnissen. Eine einzige Zelle des Bakteriums Escherichia coli kann sich unter idealen Bedingungen alle zwanzig Minuten teilen. Auf den ersten Blick sieht das nicht sehr besorgniserregend aus. Aber Bakterien vermehren sich in geometrischer Progression: Aus einer Zelle werden zwei, aus zwei vier, dann acht und so weiter. Wenn man das weiter durchrechnet, läßt sich beweisen, daß eine Zelle von Escherichia coli an einem einzigen Tag eine Superkultur bilden kann, so groß und so schwer wie unser ganzer Planet Erde. Doch dazu kommt es nie, und zwar aus einem einleuchtenden Grund: Das Wachstum kann nicht endlos unter »idealen Bedingungen« weitergehen. Die Nahrung geht aus. Der Sauerstoff ist verbraucht. Die Gegebenheiten innerhalb der Kultur ändern sich und hemmen das weitere Wachstum des Organismus.
    Hätte man es andererseits mit einem Organismus zu tun, der in der Lage ist, Materie direkt in Energie umzuwandeln und Energie in Materie, und würde man ihm einen reichlichen Vorrat an Energie bieten – zum Beispiel eine Kernexplosion …
    »Ich werde Ihre Empfehlung an den Präsidenten weiterleiten«, versprach Robertson. »Er wird sich freuen, wenn er erfährt, daß seine Entscheidung hinsichtlich 7-12 richtig war.«
    »Beglückwünschen Sie ihn in meinem Namen zu seinem wissenschaftlichen Weitblick«, sagte Stone.
    Robertson kratzte sich den Kopf. »Ich habe jetzt weitere Unterlagen über den Phantom-Absturz vorliegen. Es hat ihn westlich von Piedmont in einer Höhe von über siebentausend Metern erwischt. Die Untersuchungskommission hat jetzt Beweise für die Auflösungserscheinungen gefunden, von denen der Pilot sprach. Bei dem zerstörten Material handelt es sich um eine Art von Kunststoff. Er wurde entpolymerisiert.«
    »Was schließt die Untersuchungskommission daraus?«
    »Sie haben keine Ahnung, was sie davon halten sollen«, gab Robertson zu. »Und da ist noch etwas. Man hat ein paar Knochenreste gefunden, die als menschliche Gebeine identifiziert wurden. Ein Stück vom Oberarm und eins vom Schienbein. Sie fallen dadurch auf, daß sie völlig blank sind – wie poliert.«
    »Ist das Fleisch weggebrannt?«
    »Sieht nicht so aus«, sagte Robertson.
    Stone sah Leavitt fragend an. »Wie sieht es denn aus?«
    »Wie sauber polierte Knochen«, sagte Robertson. »Den Fachleuten kommt das verdammt unheimlich vor. Und noch etwas. Wir haben uns bei

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