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Andromeda

Andromeda

Titel: Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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es über keine bemerkenswerten Fähigkeiten. Aber vereinigt hatten diese Moleküle so große Macht …
    »Vielleicht gibt es ein kritisches Moment«, meinte er. »Eine Komplexität in der Struktur, die das ermöglicht, was in einer ähnlichen, aber einfacheren Struktur unmöglich ist.«
    »Das alte Argument mit dem Schimpansenhirn«, sagte Stone.
    Leavitt nickte. Soweit sich feststellen läßt, ist das Gehirn eines Schimpansen ebenso komplex gebaut wie das eines Menschen. Es gibt zwar gewisse nebensächliche strukturelle Unterschiede, doch der Hauptunterschied besteht in der Größe. Das menschliche Gehirn ist größer, es hat mehr Zellen und mehr Querverbindungen.
    Gerade das aber läßt auf irgendeine subtile Weise das menschliche Gehirn anders sein als das eines Menschenaffen. (Der Neurophysiologe Thomas Waldren hat dazu einmal scherzhaft bemerkt, der Hauptunterschied zwischen dem Gehirn eines Schimpansen und dem eines Menschen bestehe darin, daß »wir den Schimpansen als Versuchstier benutzen können und nicht umgekehrt«.)
    Stone und Leavitt rätselten an diesem Problem einige Minuten lang herum. Dann nahmen sie sich die Fourier-Analyse der Elektronendichte vor. Hierbei wird die Wahrscheinlichkeit der Anwesenheit von Elektronen innerhalb der Struktur in einer graphischen Darstellung festgehalten, die einer Höhenschichtenkarte ähnelt.
    Etwas Seltsames fiel ihnen auf: Die Struktur war zwar vorhanden, aber das Fourier-Muster ganz unregelmäßig.
    »Das sieht fast so aus, als wäre ein Teil der Struktur irgendwie abgeschaltet«, bemerkte Stone.
    »Also ist sie doch nicht einheitlich«, sagte Leavitt.
    Stone betrachtete seufzend das Diagramm. Dann sagte er: »Bei Gott, ich wollte, wir hätten einen Fachmann für Physikalische Chemie mitgebracht …« Unausgesprochen blieb der Zusatz … »anstelle von Hall.«
     
    Erschöpft rieb Stone sich über die Augen, schlürfte seinen Kaffee und wünschte sich Zucker dazu. Er saß allein im Café. Bis auf das gedämpfte Klappern des Fernschreibers in der Ecke war es ganz still.
    Nach einer Weile stand er auf und ging hinüber zum Fernschreiber. Er sah die Papierbahnen durch, die das Gerät ausgespuckt hatte. Die meisten der Meldungen sagten ihm überhaupt nichts. Aber dann fiel ihm eine Meldung auf, die aus dem DEATH - MATCH-Programm stammte. Nach diesem Programm überwachte der Computer die Agenturnachrichten und meldete alle Todesfälle, die den vorher eingegebenen Kriterien entsprachen. In diesem Falle hatte der Computer alle besonderen Todesfälle im Bereich Arizona-Nevada-Kalifornien zu registrieren und auszudrucken.
     

     
    Darstellung der Elektronendichte in der Andromeda-Struktur nach den röntgenographischen Untersuchungen. Die Darstellung läßt auf eine Unterschiedlichkeit in der Aktivität bei sonst einheitlicher Struktur schließen.
    Mit freundlicher Genehmigung des Unternehmens Wildfire
     
     
    Die Meldung wäre wohl unbemerkt geblieben, wenn Hall sich nicht zuvor mit Jackson unterhalten hätte. Vorhin hatte Hall noch den Eindruck gehabt, mit nutzlosem Gerede, das ihn nicht weiterbrachte, nur wertvolle Zeit verschwendet zu haben. Jetzt war er nicht mehr so sicher.
     
    WIEDERGABE PROGRAMM

UEBERWACHUNG TODESFAELLE

DEATHMATCH/998
    SKALA 7, Y,O.X,4,0

WOERTLICHE WIEDERGABE EINER MELDUNG VON
    ASSOCIATED PRESS 778-778
     
    BRUSH RIDGE, ARIZ. ---: Ein Beamter der Autobahnstreife von Arizona wurde heute angeblich fuer den Tod von fuenf Personen in einer Raststaette verantwortlich gemacht. Einzige Ueberlebende des Zwischenfalls ist Miss Sally Conover, Bedienung in der Raststaette ‘Dineeze’ an der Bundesstraße 15, zehn Meilen suedlich Flagstaff.
    Miss Conover sagte vor den Ermittlungsbeamten aus, der Streifenbeamte Martin Willis habe um 2,40 Uhr
    morgens die Raststaette betreten und Kaffee und Kuchen bestellt. Willis hat die Raststaette in letzter Zeit haeufig besucht. Nachdem er gegessen hatte, erklaerte er, er habe heftige Kopfschmerzen und „sein Magengeschwuer mache sich bemerkbar“. Miss Conover gab ihm zwei Aspirintabletten und einen Eßloeffel Speisesoda. Nach ihren Angaben soll sich Willis daraufhin argwoehnisch nach den anderen Gaesten der Raststaette umgesehen und gefluestert haben: „Sie sind hinter mir her“.
    Noch bevor die Kellnerin etwas erwidern konnte, zog Willis seine Dienstwaffe und erschoß die anderen Gaeste der Raststaette. Dabei ging er ganz systematisch vor und schoß einem nach dem anderen eine Kugel in die Stirn. Dann wandte er

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