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Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Titel: Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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wie es ihnen wohl gerade ergehen würde, als plötzlich die Stimme des Zauberers zu ihm hinunter drang.
    „Es wird Zeit, Jesta! Du kannst deinem Esel später wieder Gesellschaft leisten, aber jetzt sollten wir uns auf den Weg zu Narlos Leuchtturm machen!“
    Jesta wuschelte seinem Esel noch einmal durch die Mähne, setzte Taykoo auf die Schulter und ging die Stufen hinauf aufs Deck.
    „Zu Narlos Leuchtturm? Warum gehen wir dorthin?“
    „Weil sich dort der Laresius Raum befindet. Narlo ist bereits vorausgeeilt, um dort die nötigen Vorbereitungen zu treffen.“

    Vor der Eiswind warteten schon Renyan und Inoel, und Jindo brach die Unterhaltung die er mit Pelrin geführt hatte ab und schritt hinter Jesta und Candol die Pier entlang.
    „Der Leuchtturm befindet sich nordöstlich von hier, auf einer Klippe hinter den Schimmerblütenfeldern“, sagte Candol und deutete Renyan die Richtung.
    Zusammen gingen sie durch den Ort und bogen an Narlos Haus links ab, geradewegs auf ein hohes Gatter zu, hinter dem ein breiter Weg durch die Felder führte. Die Schimmerblüten wiegten sich sanft im Wind und ließen ihre glockenförmigen Blüten hin und her schaukeln. Sie alle waren dicht beieinander gepflanzt worden und nur an wenigen Stellen führte ein schmaler Pfad von dem eigentlichen Weg in die Felder hinein. Weit vor ihnen erstreckten sich diese zu einem wiegenden blauen Teppich, und ganz am Ende dieses Blütenmeeres stand ein weißer Leuchtturm. Jestas Blick fiel sofort auf das hohe Gebilde am Horizont, das mehr und mehr in die Höhe wuchs, je weiter er auf dem Turm zuging. Plötzlich machte Taykoo einen Satz von seiner Schulter, und als Jesta ihm nachsah, entdeckte er ihn in den Händen der jungen Frau.
    „Oh! So sehen wir uns also wieder, was?“, sagte Inoel freudig und hielt das kleine Wullom vor ihr Gesicht. „Leider habe ich heute keine Körnerbällchen, die ich dir geben könnte, aber ich bin sicher, dass sich in dem Turm dort hinten etwas Essbares auffinden wird.“
    Jesta blickte verlegen in ihre grünen Augen. „Ihr seid Inoel, nicht wahr?“
    „Die bin ich. Und wenn dieses putzige Pelzknäuel zu dir gehört, musst du Jesta sein“, antwortete sie und lachte, als Taykoo unter ihrem Kleid verschwand, um dort nach etwas Essbarem zu suchen.
    „Hörst du wohl auf, Taykoo!“, rief Jesta beschämt und verfolgte mit seinen Augen die Beule unter dem Überwurf der Frau. „Komm da sofort wieder hervor, hörst du!“
    Doch das Wullom dachte gar nicht daran den Befehl seines Herrchens zu befolgen und suchte weiter, wodurch Inoel nur noch lauter lachte.
    „Das kitzelt“, rief sie und tastete ihr Kleid nach Taykoo ab, der nun wieder zum Vorschein kam und einen Anhänger in den Pfoten hielt, der an einer Kette um Inoels Hals hing. „Mir scheint, euer kleiner Freund hat eine Vorliebe für hübsche Sachen“, sagte sie und nahm das Wullom vorsichtig aus ihrem Kleid.
    „Ja, das hat er. Taykoo hat mir schon des Öfteren den einen oder anderen wertvollen Gegenstand gebracht, wenn wir uns - “ Jesta verstummte abrupt. Jetzt war es geschehen. Er hatte sich verplappert und Crydeols Behauptung, er wäre lediglich ein Kundschafter seines Volkes, mit einem Schlag zunichtegemacht.
    „Wie meint ihr das?“, fragte Inoel und ließ den Anhänger ihrer Kette vor Taykoos Augen hin und her baumeln, worauf das Wullom verspielt nach diesem schlug, ihn aber nicht zu fassen bekam.
    „Ähm, nun ja“, erwiderte Jesta, nach einer plausiblen Erklärung bemüht, „Taykoo hat mir schon zu dem einen oder anderen Schnäppchen verholfen, wenn ich mit ihm nach Vaskania gereist bin, um dort nach Schmuck und des Weiteren zu suchen. Ich handel nämlich mit Schmuck. Tausche und kaufe ihn, oder lass ihn in der Stadt aufpolieren und reparieren, um ihn dann für einen möglichst hohen Betrag wieder verkaufen zu können. Und Taykoo hier“, er rubbelte dem Wullom mehr energisch als zärtlich über den Kopf, „hat ein Auge für Gegenstände die sich gut verkaufen lassen. Er kann glitzernden und glänzenden Dingen einfach nicht widerstehen!“
    Als sie den Leuchtturm erreicht hatten, stand Narlo bereits an der Tür und bat sie hinein. Jesta, der als letztes durch die Tür ging, blieb nun stehen und betrachtete die Umgebung. Vor ihm lag ein großer runder Raum, indem eine steinerne Treppe die Wand entlang bis zur Turmspitze hinauf führte. Ansonsten war der Raum leer, bis auf einige Gerätschaften, die die Arbeiter anscheinend für die Ernte der Felder

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