Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition)

Titel: Andular II (Die Erneuerung des Kreises) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
Vom Netzwerk:
verstehe gar nicht, warum ihr alle so rumzetert! Ihr wart doch zu dritt nach Panjan unterwegs, wen interessiert es da, ob ihr drei der Steine bei euch tragt, oder nur einen?“
    „Darum geht es überhaupt nicht!“, donnerte der Vanyanar. „Du hast jemanden aus unserer Gemeinschaft bestohlen. Die Erneuerung des Kreises ist gerade einmal wenige Tage her und du bringst bereits Schande über ihn und alle die ihm angehören!“ Jindo schlug wütend seinen Stab auf den Boden, machte auf dem Absatz kehrt und schritt hinaus auf den Gang.
    „Ich hätte sie Cale doch zurückgegeben“, erwiderte Narlo und senkte sein Haupt. „Ich wollte die Kette nicht behalten.“
    „Du hättest fragen können“, sagte Renyan.
    „Damit ihr anschließend weitere Fragen stellt? Es fällt mir einfach schwer, den Jungen loszulassen. Er ist nicht so wie sein alter Vater, kein Fischer oder Bauer. Narva steckt so voller Tatendrang und Abenteuerlust. Ich mache mir Sorgen um ihn, Renyan. Wenn es stimmt, was Cales Stein mir gezeigt hat, dann ist Narva tatsächlich nach Merelon aufgebrochen.“
    „Aber du sagtest doch, er wäre in Lorsing? Wie sollte er von dort nach Merelon gelangen?“
    „Narva hat mir einmal erzählt, das sein Vetter Cinto, ihr habt ja bereits von ihm gehört, einen geheimen Pfad entdeckt hat, der die Schlucht zwischen Fyrilon und Merelon überbrückt. Sieht so aus, als ob mein Sohn sich nun vom Wahrheitsgehalt dieser Behauptung überzeugen will.“
    „Warum“, fragte Cale, dessen Wut sich mittlerweile wieder gelegt hatte. „Was hat er vor?“
    Sein Gegenüber zuckte mit den Schultern. „Woher soll ich das wissen? Vielleicht hat er es sich in den Kopf gesetzt Gaahlt anzugreifen, eine der beiden Festungen der Garlan.“
    „Nur er und eine Handvoll…Bauern?“, fragte Cale, da selbst er dies für keine gute Idee hielt.
    „Nein, wahrscheinlich mit Cinto und einigen Männern der Lorsing Brigade. Wenn mein Sohn ihnen von unserer Unterredung im Laresius Raum berichtet, werden sie bestimmt zu ihren Waffen greifen und sogleich einen Spähtrupp bilden. Die Lorsing Brigade kann man aber nicht mit den Truppen Panjans oder gar den Soldaten Vaskanias vergleichen.“ Narlo holte tief Luft, als würde er zu einer langen Geschichte ansetzen. „Vor vielen Jahren, als Merelon gerade von den Garlan erobert wurde, kamen einige Soldaten aus Vaskania nach Lorsing, um dort einen Stützpunkt zu errichten. Man wollte Fyrilon von dort aus verteidigen können, sollte es den Garlan gelingen, die Schlucht zu überqueren. Und so entstand die Lorsing Brigade. In Silhorn, einem Ort am südlichen Ende von Fyrilon, gibt es ebenfalls einen solchen Stützpunkt. Mittlerweile sind die Soldaten aber sowohl aus Lorsing als auch aus Silhorn abgezogen und die Leute dort haben diese Aufgabe selbst übernommen. Heutzutage hat sie jedoch kaum noch einen wirklichen Nutzen. Eigentlich verdient sie die Bezeichnung Brigade auch gar nicht. Lorsing ist nur ein kleines Dorf, zwar größer als Kumai, aber eben nur ein Dorf. Weil dort aber nur wenige junge Männer leben, darf jeder der Brigade beitreten, der einigermaßen kämpfen kann. Leider, oder zum Glück, muss man sagen, dass in Lorsing überhaupt nichts los ist. Das Dorf wurde niemals angegriffen, geschweige denn in irgendeinen der großen Kriege verwickelt. Keiner der Männer dort hat richtige Kampferfahrung. Und nun stellt euch meinen Sohn mit diesen Tölpeln vor. Noch ehe die einen Fuß auf Merelon gesetzt haben, sind sie entweder verhungert oder an ihrer eigenen Dummheit gestorben.“
    „Das klingt nicht gut“, murmelte Renyan besorgt. „Wir sollten Jindo davon berichten und ein weiteres Mal nach Narva sehen. Sollte sich dein Verdacht wirklich bestätigen, müssen wir überlegen, wie wir weiter vorgehen.“
    „Euch wird schon was Vernünftiges einfallen“, antwortete Narlo und gab Cale reumütig seine Kette zurück. „Tut mir leid, dass ich sie dir einfach genommen habe.“
    Ohne noch ein Wort darüber zu verlieren, hing sich Cale die Kette wieder um den Hals und ging mit ihm und Renyan zurück an Deck, um nach seinem verärgerten Großvater zu suchen.
    Sie fanden den Vanyanar vor dem Hafentor, wo er sich zusammen mit Alenyon und seinen Männern mit dem Wirt unterhielt. Als Renyan, Narlo und Cale bei ihnen eintrafen, teilte Jindo ihnen mit, dass man sich mit Gort über den Ausgleich des verursachten Schadens einig geworden wäre und dem Wirt drei Kisten Laresius überlassen würde. Zähneknirschend

Weitere Kostenlose Bücher