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Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Titel: Andular (Noirils Verrat) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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er einen Ausgang erkennen, aus dem Avakas jetzt ins freie hinaus flog und ihn in der wiederkehrenden Dunkelheit zurückließ. Renyan atmete erleichtert auf und lief die letzten Meter geradewegs auf den Ausgang zu.
    Draußen saß Avakas auf einem knorrigen Baum und hatte wieder seine normale Erscheinungsform angenommen.
    „Das war sehr beeindruckend!“, rief Renyan und blickte zu dem Raben hinauf, der darauf wieder auf seiner Schulter Platz nahm und in die Ferne blickte.
    Vor ihnen eröffnete sich ein weites Tal aus weißem Gestein, das von ebenso weißen Felsen umringt war, sodass es den Anschein hatte, ein dicker Schneeteppich läge über dieser Gegend.
    Weit in der Ferne, am anderen Ende des Tals, ragte hinter einer kleineren Bergkette ein gewaltiger Felsbrocken in die Höhe, in dem Renyan gerade noch einige kleine Öffnungen erkennen konnte.
    „Das müssen sie sein“, sagte er leise und streichelte über Avakas Kopf. „Die Höhlen der weißen Wölfe. Es liegt zwar noch ein gutes Stück Weg vor uns, aber wenigstens haben wir das Labyrinth hinter uns gebracht.“
    Sie folgten dem Weg und nach einigen Windungen hatten sie das Tal erreicht. Eine große weite Ebene erstreckte sich vor ihnen und Renyan wusste, dass sie nun jederzeit auf die weißen Wölfe stoßen konnten. „Das Tal ist gut zu überblicken Avakas, dennoch bitte ich dich vorauszufliegen, um von oben nach Zirons Meute Ausschau zu halten.“ Der Rabe gehorchte und erhob sich wieder in die Lüfte.
    Es war ruhig, zu ruhig nach Renyans Empfinden, und so achtete er auf jedes Geräusch, während er wachsam weiter ging.
    Er hatte das Tal fast zur Hälfte durchwandert und Avakas zog weiterhin seine Kreise am Himmel, von wo aus er mit seinen scharfen Augen jeden Flecken der weißen Felslandschaft beobachtete.
    Doch die Begegnung mit den Wölfen blieb aus, und so durchquerte er das Tal ohne besondere Vorkommnisse und kam schließlich zu einem Pfad, der sich windend bis zur Spitze des großen Felsens erstreckte.
    Renyan rief daraufhin wieder nach Avakas und erwartete seine Ankunft, während er weiter dem Pfad folgte und ein Stück weiter oben wieder stehen blieb. Da erblickte er den Raben hoch oben in der Luft, der nun einen großen Bogen bis zur Felsspitze flog und von dort aus wieder zu ihm zurückkehrte. Zusammen folgten sie den weiteren Verlauf des Pfades, bis sie die Felsspitze erreicht hatten und vor einem großen Tunnel standen, der weiter in den Felsen hineinführte.

    Nachdem Renyan den kurzen Tunnel durchquert hatte, eröffnete sich vor ihm eine gewaltige Höhle, deren weitläufige Gänge noch tiefer in den Berg hinein führten. An einigen Stellen der glatten Höhlendecke brachen kopfgroße Löcher durch das Gestein, durch die die gleißenden Strahlen der Sonne fielen.
    Langsam, immer darauf gefasst plötzlich einem der Wölfe zu begegnen, ging er weiter. Avakas blickte währenddessen unruhig umher. Er spürte, dass sie nicht alleine waren, und er hatte recht. Die Blicke des Wesens, das sie seit dem Betreten der Höhle beobachtet hatte, versetzten den Raben in helle Aufregung. Auch Renyan hielt nun inne und horchte.
    Plötzlich huschte ein Schatten an ihnen vorbei und verschwand hinter einigen Felsen, die sich unmittelbar vor einem der breiten Gänge befanden. Renyan zuckte zusammen. Seine Hand suchte nach dem Griff seines Schwertes, während er langsam auf die Felsen zuging. Dann hörte er es. Ein tiefes langsames Atmen, direkt vor ihm hinter den Felsen. Der Rabe auf seiner Schulter beugte sich nervös auf und ab und ließ einen gellenden Schrei los, der sofort widerhallte und sich seinen Weg durch die Gänge bahnte, wo er langsam ausklang. Im gleichen Augenblick sprang das Wesen hinter dem Felsen hervor, schoss an Renyan vorbei und landete ein Stück weit hinter ihm. Blitzschnell zog Renyan sein Schwert und wirbelte herum. Irritiert starrte er auf das Wesen, das nur einige Meter von ihm entfernt aus einer großen Staubwolke trat. Das Tier, das die Größe eines Ponys hatte, blieb jedoch stehen und musterte ihn lediglich mit seinen gelben Augen. Renyan versuchte, dem Blick des Wolfes standzuhalten. Sein Herz raste, denn jetzt bewegte sich das Tier langsam um ihn herum, ohne dabei den Blick von ihm abzuwenden. Renyan war jetzt auf einen schnellen Angriff des Wolfes gefasst, doch plötzlich machte dieser einen Satz und verschwand mit lautem Geheul in einem der Gänge, worauf drei weitere Wölfe aus den anderen Gängen hinaustraten und sie somit

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