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Andy und Ryan

Andy und Ryan

Titel: Andy und Ryan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Broschat
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schienen mich halb zu durchbohren. In meinem Kopf rauschte alles und ich war nicht in der Lage zu antworten. Noch immer sah ich Alejandros leblose Gestalt vor mir. ››Keine Sorge er ist nicht tot. Nur bewusstlos. Ich habe ihm aber glaube ein paar Knochen gebrochen. Ich hätte dem Mistkerl noch viel mehr brechen sollen.‹‹ Ryans Gesicht war wutverzerrt und ich starrte ihn benommen an. Der Angreifer war er gewesen? Aber wieso? Was war denn nur in ihn gefahren? Wieder kam kein Sterbenswörtchen über meine Lippen. ››Es tut mir leid ich wollte dich nicht so erschrecken. Ich… die Wut hat mich einfach so überrannt. Ich hab euch zwei gesehen und dann… ich wollte dich wirklich nicht erschrecken.‹‹ Ryan zog meinen bebenden Körper in seine Arme und ich schaffte es wirklich mich ein wenig zu entspannen. Seine Nähe beruhigte mich und mein Zittern ließ endlich nach. Ich fühlte mich sicher, obwohl er eigentlich der Grund für meine Angst gewesen war. Es war verrückt.
    ››Warum hast du das getan? Er hatte nicht vor mir wehzutun. Er wollte sich nur einen Spaß erlauben, wie immer. Und jetzt?... Oh mein Gott.‹‹ Meine Stimme brach weg und Tränen strömten aus meinen Augen. Das alles durfte einfach nicht wahr sein.
    ››Aber er hat dich gegen das Regal gedrückt und…‹‹
    ››Er wollte mich gerade wieder gehen lassen. Ich hab ihm gesagt, dass ich kein Interesse habe. Er hatte nicht vor mir wehzutun. Es war nur ein kleiner Spaß für ihn.‹‹ Ryan zog mich ein wenig von sich weg und musterte mich genau. Sein Blick war die reine Verwirrung und er schien nicht zu wissen was er sagen sollte. Schniefend löste ich mich aus seinem Griff und er ließ es zu. Da meine Knie sich wie Wackelpudding anfühlten, kroch ich zu Alejandros verletztem Körper. Entsetzt betrachtete ich sein Gesicht, welches mit unzähligen Wunden übersäht war. Er sah einfach schrecklich aus. Wie hatte ihm Ryan das mit einem Schlag nur antun können? Das war doch nicht menschlich! Das war absolut krank.
    ››Es tut mir leid. Bei mir sind die Sicherungen durchgedreht und ich hab zu viel getrunken. Ich bin so ein Arsch.‹‹ Ryans leise Stimme ertönte direkt hinter mir und ich drehte mich langsam zu ihm herum. Sein Gesicht spiegelte seine Wut auf sich selber wider. Ich wollte ihm am liebsten in meine Arme schließen, da er so verletzlich aussah, aber ich konnte nicht. Etwas in mir schrie: Ich sollte Angst vor ihm haben. Angst vor dem was er war.
    ››Wie konntest du ihn mit einem Schlag nur so sehr verletzten? Das ist… einfach unmöglich… unmenschlich.‹‹ Ryans Augen weiteten sich einige Sekunden erschrocken, dann wandte er plötzlich seinen Blick ab. ››Ryan? Antworte mir bitte.‹‹ Meine Stimme bebte und klang kratzig und in meinem Kopf drehte sich alles. Ich fühlte mich grauenhaft. Ryan atmete tief durch und für eine lange Zeit herrschte Totenstille zwischen uns. Ich dachte schon er würde mir nicht antworten, doch dann irgendwann hob er seinen Kopf und sah mich aus traurigen Augen an. In meinem Hals bildete sich ein dicker fetter Kloß und ich ertrug es nicht ihn so mitgenommen zu sehen. Ryan schluckte und verkrampfte seine Hände zu Fäusten. Für einen kurzen Moment machte er mir Angst. Ich hatte Angst vor seiner Antwort. Ich hatte Angst vor der Wahrheit.
    ››Es liegt daran, dass ich kein Mensch bin.‹‹

Eine völlig fremde Welt
      
    Andys Sicht:
     
    ››Es liegt daran, dass ich kein Mensch bin.‹‹
    Noch immer schallte mir dieser Satz in meinem Kopf herum und ließ mich nicht zur Ruhe kommen. Es war einfach verrückt. Ryans Worte klangen so unwirklich und doch spürte ich tief in mir, dass er die Wahrheit gesagt hatte. Und nun? Nun stand ich bibbernd vor Kälte vor der Discothek und beobachtete die Rettungssanitäter dabei wie sie Alejandro in ihren Wagen schoben. Sie hatten ihm einen großen Verband um den Kopf gewickelt, um seinen starken Blutverlust zu stoppen. Alejandros Gesicht war kreidebleich und er sah einfach schrecklich aus. Um den Krankenwagen waren mehrere Gäste und andere Schaulustige versammelt. Auch Maya war unter ihnen. Sie verfolgte das Spektakel mit weit aufgerissenen Augen und entsetzter Miene. Doch das alles nahm ich nur am Rande wahr. Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Nach Ryans Satz war alles so furchtbar schnell gegangen. Maya war in den Lagerraum gestürmt und hatte sich beschwert wo wir blieben und als sie den bewusstlosen Alejandro gesehen hatte, hatte sie laut

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