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Anemonen im Wind - Roman

Anemonen im Wind - Roman

Titel: Anemonen im Wind - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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Zigarette an. Mit eiskaltem Blick starrte sie ihre Mutter an. »Wenn Claire in die Stadt zurückkehrt, gibt es keinen Grund, weshalb Angel und ich Jarrah nicht bekommen können. Wir haben unser Leben hier eingerichtet, und ich habe Pläne für die Zukunft.«
    Ellie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Wäre es erst einmal ausgesprochen, würde sie kein Wort davon zurücknehmen können. Die Schleusen hatten sich geöffnet, und sie sah sich in den Mahlstrom der Vergangenheit gerissen. »Jarrah hat niemals dir gehört«, flüsterte sie. »Jarrah gehört Claire.«

FÜNFZEHN

    D u Luder!« Leanne zitterte vor Schreck und Wut – eine gefährliche Kombination. Sie schüttelte Angels warnende Hand ab und wandte sich ihrer Schwester zu. »Deshalb bist du also nach Hause gekommen. Du hast das alles gewusst, nicht wahr?«
    »Nein«, keuchte Claire mit geweiteten Augen. »So etwas würde ich nie tun.«
    »Miss Perfect «, zischte Leanne. »Das brave kleine Mädchen. Kein Wässerchen könntest du trüben, nicht wahr? Du kommst hier reingeschwebt und übernimmst einfach alles, wie du es immer tust. Du hast Mum und Dad um den Finger gewickelt und erwartest, dass wir alle nach deiner verdammten Pfeife tanzen.« Sie stieß Claire hart gegen die Brust. »Na, da hast du Pech gehabt. Ich spiele dein Spiel nicht mit. Jarrah gehört mir, und ich bringe dich um, wenn du versuchst, es mir wegzunehmen.«
    »Das ist kein Spiel!«, schrie Ellie. »Und Claire hat nichts damit zu tun. Bitte, Leanne, können wir nicht wie Erwachsene darüber reden?«
    »So ist es richtig. Nimm sie nur in Schutz, wie du es schon immer getan hast.« Sie funkelte Ellie an, und ihre Wut war so groß, dass sie kaum noch klar sehen konnte. »Ich habe geschwitzt und geschuftet, um das alles zu schaffen, während dein Goldkind es sich mit Dads Schecks in Sydney gut gehen ließ, und nie habe ich ein Wort des Lobes gehört. Ich habe verdammt hart arbeiten müssen, um zu kriegen, was ich will, aber sie braucht nur denkleinen Finger krumm zu machen, und ihr verhätschelt sie von oben bis unten.«
    »Das ist nicht wahr, und das weißt du auch.« Ellie war bleich.
    »Nicht wahr?«, zischte Leanne. »Dann sag mir, Mutter – wer ist fortgegangen und hat zu Hause eine dunkle Wolke hinterlassen? Wer hat vor fünf Jahren so viel Ärger gemacht, dass du kaum noch mit ihr gesprochen hast? Und wer hat soeben mein Jarrah auf einem verdammten Silbertablett überreicht bekommen?«
    »So ist es doch nicht. Bitte, Leanne   …«
    Aber Leanne war nicht aufzuhalten. Jahre der Verbitterung stiegen an die Oberfläche, und sie würde diesen Augenblick nicht einfach verstreichen lassen. »Die verlorene Tochter kehrt heim! Halleluja! Bringt das gemästete Kalb herbei, und die übrige Herde gleich dazu! Und, bitte, hier ist Jarrah – für den Fall, dass du dich übergangen fühlen solltest.« Tränen glitzerten in ihren Augen, und wütend wischte sie sie weg. »Ich war diejenige, die hier geblieben ist. Diejenige, die sich verzweifelt gewünscht hat, dass du sie bemerkst. Ich dachte, du würdest mich lieben, wenn sie erst weg ist. Aber es hat sich nichts geändert, nicht wahr?« Sie ignorierte den Entsetzensschrei ihrer Mutter, und sie sah den Blick, den ihre Schwester auf Angel warf. »Warum nimmst du ihn nicht gleich auch noch?«, schrie sie. »Ich hab doch gesehen, wie du ihn anschaust. Du wirst ohne Zweifel erst dann zufrieden sein, wenn du alles hast.«
    »Leanne   …« Angel stand hilflos zwischen den jungen Frauen, und seine dunklen Augen flehten Leanne an, sich zu beruhigen. »Es ist schlimm, was du da sagst. Ich will dich   … nur dich.«
    Leanne musterte ihre Schwester mit gehässigem Blick; sie sah die schmalen Hüften und den flachen Bauch, den eleganten Hals und das lange Haar, das bis zur Taille reichte. Selbst in diesem aufwühlenden Augenblick war das Biest noch imstande, kühl und gefasst auszusehen.
    »Werde erwachsen, Leanne!« Claires Ton war so kühl wie ihr Blick. »Ich will weder deinen Mann noch deine verdammte Farm. Das eine ist ein hübscher Gigolo und das andere ein Mühlstein am Hals.«
    »Das stimmt nicht«, rief Angel. »Ich schaue nur, aber ich fasse niemals an.«
    Leanne holte aus, und ihre Hand traf Claires Wange mit solcher Wucht, dass sie den Abdruck ihrer fünf Finger hinterließ. In der Stille, die daraufhin eintrat, stürmte sie aus dem Zimmer. Ihre Stiefelabsätze dröhnten laut auf dem Boden.
    Sie rannte in ihr Zimmer, lehnte sich an die Tür

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