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Anemonen im Wind - Roman

Anemonen im Wind - Roman

Titel: Anemonen im Wind - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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auf einen Stuhl und eilte zu ihr. »Ist alles in Ordnung? Du hast doch nicht zu viel Sonne abbekommen, oder?«
    Aurelia zuckte lässig die Achseln. »Hätte passieren können«, sagte sie und setzte eine gekränkte Miene auf. »Ich bin viel zu alt, um so lange allein gelassen zu werden. Zu Hause habe ich wenigstens Jessie, die sich um mich kümmert. Kann genauso gut wieder abfahren, wenn ihr jeden Tag verschwinden wollt.«
    Ellie schenkte sich und Claire einen Whisky ein, zog eine Braue hoch, als Aurelia auch noch einen verlangte, und sank dann seufzend auf die Couch. »Ich fahre morgen für zwei Tage nach Jarrah hinüber, um die Dinge dort im Auge zu behalten. Claire wird hier bei dir bleiben, und du kannst ihr von den Kriegsjahren erzählen.«
    »Das ist kein Trost«, murrte Aurelia. »Claire wird nicht oft hier sein, um mir Gesellschaft zu leisten.«
    Beide schauten Aurelia scharf an.
    Aurelia hob das Kinn, und ihre Augen funkelten boshaft. »Hab ich es euch nicht erzählt? Dann muss ich es wohl vergessen haben, nachdem ich im Sessel festsaß und erst nach drei Mittagessen bekam.«
    »Was denn?«, fragten Ellie und Claire wie aus einem Mund.
    Es war offensichtlich kein leichter Tag gewesen, und Aurelia wusste, dass sie die beiden jetzt genug geneckt hatte. »Matt Derwent hat angerufen. Er kommt übermorgen her, um mit Claire einen Rundflug zu machen.« Sie warf Claire einen verschmitzten Blick zu. »Anscheinend will er dich für einen Tag auf seiner Runde mitnehmen – dich vorführen und dir zeigen, wie das Leben hier draußen für einen Tierarzt ist. Könnte eine interessante Erfahrung sein.«
    Claire war rot im Gesicht, aber Aurelia konnte nicht erkennen, ob es die Folge eines Tages in der Sonne war oder ob der Gedanke an Matt Derwent diese Wirkung hatte. »Ich kümmere mich ums Abendessen«, sagte Claire, nahm ihr Glas und verschwand in der Küche.
    Aurelia schaute Ellie an. »Könntest es schlimmer treffen«, meinte sie leise. »Ich mag Matt. Ein anständiger Kerl. Und versteht was von Pferden.«
    »Vorsicht, Aurelia!« Ellie lachte leise. »Du klingst allmählich wie Lila unten in Threeways.«
    Leanne hatte den Esstisch mit Kerzen und Blumen geschmückt, um das Essen romantisch zu gestalten; sie hatte geduscht, sich umgezogen und etwas Parfüm an den Hals getupft. Ihren Gin hatten sie bei Sonnenuntergang auf der Veranda getrunken, aber dann war das Essen angebrannt, während sie sich auf dem Teppich im Wohnzimmer liebten, und nun waren sie beide ein bisschen betrunken, weil sie zu viel Wein getrunken hatten.
    »Wir müssen morgen früh raus«, sagte sie und unterdrückte ein Gähnen. »Sollten jetzt Schluss machen.«
    »Noch ein Glas Wein?« Er hielt die Flasche über ihr Glas und schaute sie an.
    Leanne war erschöpft und sehnte sich nach Schlaf. »Ich habe genug«, sagte sie entschieden. Sie stand vom Tisch auf, trug dasschmutzige Geschirr in die Küche und stellte es in die Spüle. »Du weißt, wie ich morgens bin, wenn ich meinen Nachtschlaf nicht bekomme.« Sie ließ heißes Wasser ins Becken laufen und gab Spülmittel dazu. »Und mein Tag fängt lange vor deinem an.«
    Er kam herein, lehnte sich mit dem Glas in der Hand an den Schrank und schaute ihr beim Abwaschen zu. »Wieso arbeitest du so viel, wenn du dir doch leisten kannst, Personal zu beschäftigen?«, fragte er sanft.
    »Weil es meine Farm ist, und weil ich gern darauf achte, dass alles richtig gemacht wird«, antwortete sie und stapelte die sauberen Teller. Es war eine Diskussion, die sie schon öfter geführt hatten. »Es sieht vielleicht so aus, als wären wir reich, aber hier liegen nicht gerade Berge von Geld herum.«
    »Aber der Betrieb deines Vaters? Die Flotte der Road Trains? Die beiden Farmen? Es muss eine Unmenge Geld vorhanden sein.«
    Leanne warf das Spültuch ins Becken und zog den Stöpsel heraus. »Wie viel hast du auf der Bank, Angel?«, fragte sie mit tödlicher Ruhe. »Was genau verdienst du im Monat, und was für Vermögenswerte hast du?«
    Wenn Angel sich seiner Ansichten nicht so sicher gewesen wäre, hätte er jetzt den Rückzug angetreten. Leanne war am gefährlichsten, wenn sie so ruhig wurde. Er runzelte die Stirn. »Warum fragst du? Es kommt einer Frau nicht zu, alles über die Finanzen ihres Mannes zu wissen.«
    Leanne merkte, dass sein argentinischer Akzent in den Vordergrund trat, wie es immer geschah, wenn er sich überrumpelt fühlte, und sie empfand leise Genugtuung. »Findest du, ich bin naseweis? Ist es

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