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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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einmal über Feuer nachgedacht. Es verfolgt mich schon mein ganzes Leben. Wusstest du, dass es in der Bibel mehr als dreihundertmal erwähnt wird? Habe ich dir das erzählt? Von der Zerstörung von Sodom und Gomorrha über Abrahams Fast-Opferung seines Sohnes bis zu Moses und dem brennenden Dornbusch oder der Feuersäule. Und so geht das immer weiter. Und dann sind da noch die ganzen anderen Feuer: Rom, London, Alexandria, Dresden, ich kenne sie alle. Früher dachte ich, sie wären meine Freunde.« Sie schenkte Dave ein Lächeln. » Du warst furchtbar geduldig mit mir, weißt du das eigentlich? Ich weiß, dass ich verkorkst bin, aber ich bin gerade dabei, da rauszukommen, glaube ich. Das hat der Engel bei mir bewirkt. Ich will nicht mehr auf einem Scheiterhaufen verbrannt werden wie Johanna von Orleans oder eine mittelalterliche Hexe. Und jetzt werden wir einen Dämon vernichten, und zwar durch das Mittel, das ich immer benutzt habe, um mich zu reinigen, mein ganzes Leben lang … Feuer.«
    Danny zitierte: »› Und das Tier ward gegriffen und mit ihm der falsche Prophet; lebendig wurden diese beiden in den feurigen Pfuhl geworfen, der mit Schwefel brannte.‹«
    » Offenbarung, Kapitel Neunzehn, Vers Zwanzig«, stellte Vanessa fest.
    Dave schüttelte den Kopf und musterte die beiden bedrückt.
    » Ein Haufen Intellektueller. Ich brauche Ninjakämpfer, um gegen Dämonen zu kämpfen, stattdessen bekomme ich ein paar Nerds.«
    » Nur weil wir was im Hirn haben«, wehrte sich Danny, » heißt das noch lange nicht, dass wir kein Muskelschmalz haben.«
    » Typische Nerd-Antwort«, meinte Dave nur. » Kommt schon, meine Akademiker, wir müssen pünktlich in der Kirche sein.«
    Die beiden anderen nickten.
    Dave zögerte: » Hört mal, ihr zwei, bevor wir gehen, muss ich euch noch etwas sagen.«
    Danny und Vanessa sahen ihn aufmerksam an.
    » Also, was ich sagen will …«
    » Wir wissen, was du sagen willst, Dave«, unterbrach ihn Danny, » und das muss nicht in Worte gefasst werden. Morgen um diese Zeit werden wir im Clementine’s sitzen und feiern, und der einzige Fleischgeruch wird von Foxys Braten kommen. Packen wir’s an.«
    Sie fuhren zur Kathedrale, wobei sie jede Bewegung in der Dunkelheit registrierten. Als sie das hohe Gebäude mit den Zwillingstürmen und dem Kennedy-Fenster erreichten, näherten sie sich der Kirche von hinten und schlüpften schweigend zwischen den Grabsteinen hindurch.
    Es war dunkel, und Wolken dämpften das Mondlicht. Die Kathedrale war immer geöffnet, da ihre Schätze während der Nachtstunden in einem Safe im Wohnsitz des Dekans eingelagert wurden, der sich ganz in der Nähe der Kathedrale befand. Danny sah sich mit schussbereitem Flammenwerfer auf dem Gelände um und zuckte bei jedem Schatten zusammen, während Vanessa und Dave hineingingen, um die dunklen Nischen und Ecken zu überprüfen.
    Dave erkundete den vorderen Bereich rund um die Sakristei, wobei seine einzige Lichtquelle das Licht am Altar und die Votivkerzen waren, die noch nicht niedergebrannt waren. In der Kathedrale hatte eine Mitternachtsmesse stattgefunden, gefolgt von Gebeten für die Opfer der jüngsten Brände, inklusive der tragischen Verluste der Polizei. In dem Sandbecken beim Altar brannten über zweihundert Votivkerzen.
    Vanessa, die sich von der Dunkelheit weniger stören ließ als Dave, ging in die unterirdische Krypta und benutzte eine kleine Taschenlampe, um den Weg durch die Finsternis zu finden. Da unten war nichts außer toten Priestern und Wohltätern der Kathedrale.
    Beiden war bewusst, dass sie wahrscheinlich sterben würden, wenn sie Nethru aufstöberten, aber ein Schrei würde ausreichen, um Danny zu alarmieren, den Mann mit der Waffe.
    Als beide auf ihrer Suche nichts entdeckten, wussten sie, dass sie vor Nethru eingetroffen waren. Bisher lief alles nach Plan. Danny hatte auf dem Friedhof hinter ein paar Grabsteinen Stellung bezogen. Dave versteckte sich in den Schatten eines Strebepfeilers, jederzeit bereit, sich zu zeigen, wenn Nethru das Gelände betrat.
    Vanessa, die mit Dannys zweiter 38er bewaffnet war, die Dave ihr aufgedrängt hatte, blieb in der Kathedrale und versteckte sich in der Nähe des Altars hinter einem Pfeiler. Sie wusste, dass die Waffe gegen Nethru nichts ausrichten konnte, aber das Gefühl, sie zu haben, und ihr Gewicht waren beruhigend, außerdem brauchte sie irgendetwas in der Hand. Dave hatte die Türen hinter sich geschlossen, so dass sie sich jetzt von den beiden Männern

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