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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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an, sowie alles andere, was der Drogenkunde so wünschte.
    » Warum bist du hier?«, fragten die neuen Anhänger den Prediger, als er im Richmond Park eine schwarze Messe zelebrierte, wobei seine Assistenten ihm als Bodyguards dienten.
    » Solange ich hier bin«, lachte der Prediger, » wird meine Anwesenheit Verzweiflung, Terror, Aufstände, Gewalt und Tod hervorbringen. Noch bevor ich mit ihnen fertig bin, werden die Menschen all diese religiösen Idioten vertreiben. Die Menschen werden das selbst tun. Ich muss sie nur mit Schrecken überziehen.«

5
    W ährend sie noch in der Limousine saßen, reichte Lloyd den beiden Amerikanern dunkle Brillen. Als der Wagen schließlich vor ihrem Hotel hielt, stiegen sie aus und starrten Richtung Stadtzentrum. Hätten sie nicht die Sonnenbrillen getragen, wären sie von der riesigen Lichtkuppel geblendet worden, die fast drei Quadratkilometer des Londoner Finanzdistrikts überspannte. Sie hatte Ähnlichkeit mit dem Gleißen, das bei der Explosion einer Nuklearwaffe erzeugt wird, nur dass das Licht hier wie eingefroren und dauerhaft war. Dave hatte es natürlich im Fernsehen gesehen, aber die Kameraleute hatten Filter benutzt, und das ganze Spektakel war, auch wenn es nach wie vor ein beeindruckender Anblick war, auf dem Bildschirm irgendwie gedämpft erschienen.
    » Was befindet sich im Inneren, abgesehen von dem Erzengel?«, fragte Dave.
    Lloyd zählte auf: » Die Bank von England, die Börse, St. Paul’s, St. Olave’s – eine sehr schöne mittelalterliche Kirche –, die Royal Exchange, der Mithras-Tempel, noch mehr Banken, mehr Kirchen, mehr Versicherungen – sogar der Old Bailey hat etwas abbekommen. Der Tower ist dem Feuerkreis knapp entronnen. All diese Einrichtungen waren dort, bevor der Erzengel kam, aber jetzt sind sie wahrscheinlich nur noch Asche.«
    Dave war überwältigt, als er auf die weiße Kuppel starrte. Das Licht war so intensiv, dass er nichts darin erkennen konnte. Es schien fast eine körperliche Präsenz zu haben, stofflich, undurchdringlich, als würde eine kleine Sonne es abstrahlen. Er hatte das Gefühl, dass er von dieser Weiße umfangen und von ihrer Dichte aufgelöst werden würde, sollte er hineingehen. Das war ein Licht, wie die Welt es noch nie zuvor gesehen hatte. Das war das stoffliche Licht eines Erzengels, das Licht, um das sich gewöhnliche Engel scharten wie die Motten, ein wundervolles Licht, das zuerst von Luzifer gewoben worden war, bevor der ehrgeizige Engel von Stolz erfasst und mit einem Schlag in die widerlichen Abgründe geschleudert worden war, über die er nun herrschte.
    Und trotzdem hatte Dave das Gefühl, dass dieses atemberaubende Licht nichts weiter war als eine Kerzenflamme, wenn man es mit dem Licht des Schöpfers verglich.
    » War da schon jemand drin?«, fragte er Lloyd.
    Lloyd lächelte. » Da drin befindet sich ein Erzengel. Die Polizei hat Straßensperren errichtet und Wachen aufgestellt, aber es gibt immer ein paar, die durch die Maschen schlüpfen. Aber soweit ich weiß, ist noch niemand wieder rausgekommen.«
    » Ich meine, offiziell.«
    » Ja, natürlich, aber wir konnten keinen Kontakt herstellen. Niemand kann sich einem solchen Wesen nähern. Man hielt es für das Beste, den Bereich zur Sperrzone zu erklären, nicht einmal Politiker oder Militär dürfen hinein.«
    » Erzählen Sie uns die ganze Geschichte«, forderte Dave und warf Lloyd einen scharfen Blick zu.
    » Offen gesagt«, erwiderte Lloyd, » versuchen wir, die Leute durch Abschreckung davon abzuhalten, in die Kuppel vorzudringen. Da drin findet ein wichtiges Treffen statt. Wir wollen diese heikle Situation nicht noch schlimmer machen, indem irgendein Idiot den Erzengel provoziert, also sagen wir der Öffentlichkeit, das Licht sei gefährlich. Was es in Wirklichkeit nicht ist. Wir haben einige Teams reingeschickt, aber sie konnten keinen Kontakt zu dem Wesen da drin herstellen; und sie fanden es unheimlich. Sie kamen zitternd wieder raus. Man erreicht nichts, wenn man das Wesen direkt angeht. Wir wissen, was es will, aber dazu komme ich später noch.«
    » Dieses Licht«, meinte Danny abwesend, fast so als wäre er allein, » ist reines Licht. Stellt euch vor, darin zu baden. Stellt euch vor, wie es durch euren Körper strömt, ihn reinigt, die Sünde von eurem Geist nimmt. So ist es. Den Körper wäscht man mit Wasser, aber die Seele reinigt man mit Licht – mit diesem Licht.«
    Lloyd drehte sich langsam um und starrte den kleinen, beseelten Mann

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