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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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langer, warmer Körper läge neben ihm. » Ich will ihn nicht schnappen – ich will ihn vom Angesicht dieses Planeten fegen.«
    » Okay, lass es mich anders formulieren: Ich nehme mal an, du hast ihn nicht vom Angesicht des Planeten gefegt.«
    Dave seufzte. » Nein, es war ein Einbrecher. Was für eine dämliche Art von Verbrechern ist das überhaupt? Kriechen auf Dächern herum und bringen Cops dazu, sie für tote Seelen zu halten.«
    » Das ist also passiert?«, fragte Vanessa. » Du … du hast ihn aber nicht bei lebendigem Leib verbrannt, oder?«
    » Nein; das, was die von uns wollen, kann ich einfach nicht: erst schießen und dann Fragen stellen. So bin ich einfach nicht. Herrgott nochmal, ich bin ein guter Cop …«
    » Mutter Teresa.«
    » Meinetwegen auch Mutter Teresa, aber ich kann nicht einfach einen Mann anzünden, nur weil die entfernte Möglichkeit besteht, dass er derjenige sein könnte, den ich suche. Manovitch schicke ich innerhalb einer Sekunde ins Nirvana, aber ich kann keine Unschuldigen abfackeln, nicht einmal Kriminelle.«
    » Das liebe ich ja so an dir, Dave Peters. Aber ich habe auch Angst. Manovitch wird keine Sekunde zögern, dich umzubringen. Wenn er meint, dadurch an dich ranzukommen, bevor du ihn erwischst, wird er tausend unschuldige Menschen umbringen. Deine ritterliche Ader könnte dein Ende bedeuten.«
    » Na ja, heute Nacht hatte ich gute Verstärkung.«
    » Ach, Danny war auch da?«
    » Danny?« Dave schnaubte abfällig. » Der hat geschlafen, und zwar nicht allein. Ich hatte Rajeb Patel dabei. Das ist ein guter Mann. Momentan besser als Danny. Danny hat nur Titten im Kopf.«
    » Sei nicht zu hart mit ihm, Dave«, mahnte Vanessa. » Danny ist ein guter Cop, das hast du selbst immer gesagt. Er ist da im Moment einfach in etwas verstrickt. Das passiert selbst den Besten ab und zu.«
    » Aber warum muss er ausgerechnet jetzt den Kopf verlieren?«
    » Ich denke nicht, dass er sich den Zeitpunkt ausgesucht hat; und ich glaube, er hat eher sein Herz verloren, nicht seinen Kopf.«
    » Soweit es mich betrifft, ist es beides. Verdammter Bruder Tuck. Warum kann er nicht so sein wie der echte Bruder Tuck und sich nur um seinen Magen sorgen?«
    » Der echte Bruder Tuck war wahrscheinlich immer hinter den Chorknaben her.«
    » Tja, wenn Danny nicht für mich da sein kann, muss ich eben ohne ihn auskommen. Im Moment hätte ich jedenfalls gute Lust, ihn in die Staaten zurückzuschicken. Nutzloser Esel.«
    » Das würdest du niemals tun«, flüsterte Vanessa. » Also mach dir nichts vor, Dave.«
    Dave wusste, dass sie Recht hatte, aber er war stinksauer auf Danny, und er tröstete sich mit dem Gedanken, dass er der Lieutenant war und Danny nur der Sergeant. Und wenn sich die Dinge zwischen ihnen noch weiter verschlechtern sollten, dann würde er ihn sehr wohl nach Hause schicken.
    Als Rajeb Patel in seine Wohnung zurückkam, saß Daphne in der winzigen Küche am Tisch.
    » Willst du Tee?«, fragte sie. Sie trug diesen pinkfarbenen gerüschten Morgenmantel, den er so hasste. Darin sah sie immer so matronenhaft und eindrucksvoll aus, wenn sie sauer war, und wenn sie es nicht war, stand er ihr noch weniger. Er traute sich allerdings nicht, ihr zu sagen, was er von dem Ding hielt: Daphne war nicht der Typ Frau, der Kritik gut aufnahm.
    » Klar, warum nicht? Danke.«
    Als er einen dampfenden Becher in der Hand hatte, fragte er sie: » Warum bist du schon auf? Es ist gerade mal fünf.«
    » Weil ich mir Sorgen um dich gemacht habe, was denkst du denn?«, erwiderte sie scharf. Sie trank ihren Tee als hätte sie es eilig, irgendwo hinzukommen und wäre genervt, dass sie mit ihm reden musste.
    » Wirklich? Besorgt, um mich?« Er grinste.
    Sie warf ihm einen finsteren Blick zu. » Manchmal bist du echt dämlich, Raj.«
    Das wischte ihm das Grinsen aus dem Gesicht. » Tut mir leid. So bin ich nun mal. Anders kann ich nicht sein. Ich kann nicht sein, was du erwartest, Daphne, ich kann nur das sein, was ich bin. Wenn du meinst, mich ändern zu können, vergiss es. So funktioniert das nicht, weißt du. Man kann sich nicht gegenseitig ändern. Man kann Kompromisse machen, aber man kann nicht jemand anders werden. Ich muss mit solchen Dingen flapsig umgehen, sonst kann ich es gar nicht. Es tut mir leid, dass dich das so aufregt.«
    Sie brach in Tränen aus. Sie liefen über ihr sommersprossiges Gesicht und tropften auf ihren Morgenmantel. Er stand auf und nahm sie in den Arm. Ihr » Heulatem« roch säuerlich und

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