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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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ihn verfolgen?«
    » Ich denke schon – wir wollen ihn schließlich nicht verlieren.«
    An der Außenmauer gab es keine Feuerleitern, also gingen sie zur nächsten Tür und traten sie ein. Dann liefen sie durch einen Korridor und über eine Hintertreppe. Sie waren sich nicht ganz sicher, wohin der Weg führte, aber so lange es aufwärts ging, waren sie zufrieden. Auf einem Treppenabsatz tauchte plötzlich ein Mann vor ihnen auf. Er wirkte verängstigt.
    » Was wollen Sie?«
    » Polizei«, keuchte Rajeb. » Wie kommen wir aufs Dach?«
    » Eigentlich gar nicht. Durch das Schlafzimmerfenster, würde ich sagen.«
    Er zeigte ihnen das Schlafzimmer, und Dave sprang sofort auf das Bett einer Frau mittleren Alters, die vor Angst erstarrt zu sein schien. Doch nur so konnte er das Fenster auf der anderen Seite des Raums erreichen. Die Frau, deren Haar in Lockenwicklern aufgedreht war, verschränkte die Arme vor der Brust, als Dave über sie hinwegstieg. » Bert?«, wimmerte sie.
    » Ist schon gut, Liebling, das sind Polizisten«, erklärte Bert ihr.
    Dave öffnete das Fenster und sah nach unten. Sie waren im vierten Stock. Er schob sich auf das Fensterbrett und packte mit beiden Händen die Regenrinne, die über seinem Kopf hing. Dann zog er sich hoch, wobei er darum betete, dass die Rinne sich nicht aus ihrer Verankerung lösen würde. Was sie nicht tat. Bald zog er sich über die Dachkante und landete auf vermoosten Ziegeln. Rajeb war dicht hinter ihm, jünger, beweglicher und wesentlich schneller als Dave. Sie krochen geduckt weiter, bis sie den Dachfirst erreichten.
    Direkt hinter dem Dach, über das sie schlichen, lagen verschiedene Flachdächer. Auf dem dritten davon hatte Dave die Gestalt gesehen.
    » Da drüben«, flüsterte er Rajeb zu.
    Beide Männer zogen ihre Waffen und entsicherten sie. Dann rutschten sie über die Ziegel nach unten, bis sie auf dem angrenzenden, geteerten Flachdach landeten.
    Dave sagte leise: » Ich werde mich ihm nähern, Sie bleiben ungefähr fünfzehn Meter hinter mir – wenn ich danebenschieße, werden Sie ihn selbst festnageln müssen. Lassen Sie ihn nicht zu nah rankommen. Er bricht Ihnen mit einer Bewegung das Genick. Wenn es ein Dämon ist, verfügt er über die Kraft von zwanzig Männern.«
    » Alles klar«, krächzte Rajeb. » Hab’s kapiert.«
    Dave schob sich langsam voran, die Waffe ausgestreckt in beiden Händen.
    Vom dritten Dach kam kein Laut, aber Dave hatte es beobachtet, seit er die bedrohliche schwarze Gestalt gesehen hatte, und er war sicher, dass derjenige sich nicht wegbewegt hatte – zumindest nicht über die Dächer. Es gab vier große Belüftungsschächte, jeweils in einer Holzverkleidung. Hinter jedem von ihnen hätten sich leicht zwei oder drei Männer verstecken können.
    Je näher Dave kam, umso vorsichtiger wurde er. Er hatte die strangulierten, entstellten Opfer von Manovitchs Kreuzzug gesehen und nicht vor, selbst so zu enden. Er wollte nicht, dass seine Arme und Beine in alle Himmelsrichtungen verstreut wurden und sein Kopf auf einen Wetterhahn gesteckt wurde, so dass sein Mund den Ostwind einfangen konnte.
    Er sah sich einmal kurz um, um zu sehen, ob Rajeb auf Position war, und stellte befriedigt fest, dass der junge Polizist voll bei der Sache war. Rajeb stand genau da, wo er sein sollte, und hielt seine Waffe bereit. Dave begann, auf den dritten Luftschacht zuzugehen.
    Plötzlich öffnete sich eine Klappe und eine Gestalt schob sich aus dem Luftschacht auf das Dach.

14
    K eine Bewegung!«, rief Dave. » Ich bin bewaffnet!«
    Plötzlich wurde ihm klar, dass eine gewöhnliche Waffe Manovitch nicht sonderlich beeindrucken würde. Eine Demonstration musste her.
    Er zielte auf das andere Ende des Daches und drückte ab. Die Waffe zuckte. Eines der Holzhäuschen, in denen die Luftschächte untergebracht waren, ging in Flammen auf, und brennende Holzteile flogen durch die Luft. Nach ein oder zwei Sekunden brannte der gesamte Luftschacht wie ein Scheiterhaufen bei einer Hexenverbrennung.
    » Nicht schießen!«, kreischte die Gestalt und kam mit erhobenen Händen hinter dem Luftschacht hervor. » Um Gottes Willen, nicht schießen!«
    » Treten Sie vor!«, befahl Dave, den plötzlich ein komisches Gefühl beschlich. » Legen Sie sich flach auf das Dach, Arme und Beine ausgestreckt.«
    Die Gestalt in Schwarz folgte dem Befehl. Rajeb schloss zu Dave auf, und während Dave die Gestalt auf dem Boden mit seiner Waffe in Schach hielt, ging Rajeb zu ihr hinüber. Der

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