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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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muffig. Das störte ihn nicht. Intimität war für ihn nichts Beunruhigendes.
    » Schau mal, Süße«, sagte er. » Ich war doch schon ein Bulle, als du mich kennengelernt hast. Ich will nichts anderes sein. Ich würde dir ja auch nicht verbieten, Lehrerin zu sein, oder? Und wenn ich es täte, würdest du mir eine reinhauen. Ich traue mich ja nicht mal, dir gewisse Kleinigkeiten zu sagen …«
    Sie hob den Kopf von seiner Schulter. Ihre Nase war rot und geschwollen, und auf ihren Wangen waren Tränenspuren. » Welche Kleinigkeiten?«, fragte sie misstrauisch.
    » Na ja, eben Sachen, die mir auf die Nerven gehen – genau wie manche Sachen, die ich mache, dir auf die Nerven gehen.«
    » Zum Beispiel? Was für Sachen?«
    » Dieser Morgenmantel«, platzte er heraus. » Ich hasse ihn.«
    Erstaunt schaute sie an sich herab.
    » Den hat mir meine Mutter vor fünf Jahren zu Weihnachten geschenkt.«
    » Das ist doch egal, oder? Ich hasse ihn trotzdem. Selbst wenn er vom Dalai Lama gesegnet wäre oder einer der Heiligen Drei Könige ihn Jesus zum Geburtstag geschenkt hätte – ich würde ihn trotzdem hassen. Darin siehst du aus wie jemand aus einer billigen Soap Opera.«
    » Ach, ja?«, schrie sie wütend. Sie zog den Morgenmantel aus und warf ihn auf den Boden. » Na gut, dann kannst du ja Putzlumpen draus machen. Los, nur zu!«
    Hastig griff er nach dem Stein des Anstoßes und wollte sich sofort mit der Küchenschere ans Werk machen, aber sie riss ihm den Morgenmantel aus der Hand. » Andererseits … wenn ich ihn tragen will, dann werde ich das verdammt nochmal auch tun.«
    » Scheiße, knapp vorbei«, murmelte er. Dann sagte er: » Verdammt, es ist doch nur ein Morgenmantel.«
    Er riss ihn ihr wieder weg, lief zum Fenster, öffnete es und warf den Mantel hinaus. » Da, fort mit Schaden. Jetzt siehst du aus wie Aschenputtel und nicht mehr wie eine der hässlichen Stiefschwestern.«
    Daphne starrte ihn fassungslos an, während Wut und Entsetzen um die Vorherrschaft in ihrem Gesicht rangen. Dann fing sie plötzlich an zu lachen. » Du dämlicher Mistkerl«, rief sie. » Du blöder Idiot.«
    Rajeb beruhigte sich genauso schnell wieder, wie er hochgegangen war.
    Er lachte laut. » Ja, so bin ich. Wir sind wie die Kinder, ne? Streiten uns wegen eines Morgenmantels! Komm her.« Er ging zu ihr rüber. Jetzt trug sie nur noch ein weit ausgeschnittenes T-Shirt, eines von den langen, die sie als Nachthemd benutzte. Vorne waren ein Bild von Bugs Bunny, der an einer Karotte nagte, und der Spruch › Mein Name ist Hase‹ aufgedruckt.
    Rajeb küsste sie sanft, bis sie sich an ihn lehnte. Er roch den Schlaf an ihr. Ihre diversen Düfte erregten ihn immer. Sie hatte Tausend Duftnoten, alle unterschiedlich, manche schwach, manche ausgeprägt, und fast alle davon turnten ihn an. Er drückte sich an sie, und die Berührung ihres warmen Körpers sorgte dafür, dass er eine Erektion bekam. Dann griff er nach unten und zog das T-Shirt hoch, um ihren kurvigen Körper zu enthüllen, und zwickte sie in den süßen Babyspeck am Bauch, mit dem er sie immer aufzog. Er beugte sich vor und küsste nacheinander ihre Brustwarzen, wobei er wie immer die Geografie ihres Körpers bestaunte, die Sommersprossen, die wie Sternbilder auf den Rundungen ihrer Brüste lagen. Das war ein Land, das nur er allein erforschen durfte, und dieses Privileg erregte ihn.
    Er mochte die Flecken und Makel genauso wie die weichen, reinen Hautstellen. Dieser kleine Leberfleck dort, und die winzige Narbe, das waren seine Entdeckungen. Er kannte ihren Körper besser als seinen eigenen. Er kannte jeden Spalt, jede Senke, jede Erhebung. Er kannte seine dunklen Wälder, die ungeahnte Freuden verbargen. Er kannte die tiefen, faltigen, feuchten Gebiete, in denen aus Freuden Ekstase und für kurze Zeit Fantasien Wirklichkeit wurden. Er wusste, wo die Orchideen wuchsen – ihre geheimen Blüten gehörten ihm allein –, und seine Finger untersuchten sanft und zärtlich ihre samtigen Blütenblätter.
    » Moment noch«, murmelte sie an seinem Ohr, » mir tut der Hintern weh – der hängt an der Tischkante.«
    Ihm wurde bewusst, dass er sie zu heftig nach hinten drückte, und ließ sie los. Sie ging hinüber zum Bett und ließ sich darauf fallen, so dass sie auf dem Rücken lag, das T-Shirt noch bis zu den Achseln hochgezogen, die sie aus Prinzip nicht rasierte. Wie immer jagte diese Haltung ein heftiges Verlangen in Rajebs Lenden, bis er fast außer sich war vor Lust.
    » Na, komm

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