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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Dave? Dave, bist du das? Oh Gott … ich bin blind, Dave, ich bin blind.«
    Ein Schauder packte Dave, und plötzlich zitterte er vor Angst. » Ist er das wirklich?«, flüsterte er.
    Wie konnte das Danny Spitz sein – der fröhliche Bruder Tuck? Wie konnte das sein? Das dort auf dem Boden waren nur Haut, Knochen und Haare, die darauf warteten, eingesammelt und in ein Grab geworfen zu werden. Dave konnte es immer noch nicht glauben.
    Wieder erklang die brüchige Stimme: » Ich habe ihn verarscht, Dave. Ich bin ihm entwischt. Ich habe mich durch meine Hände genagt.«
    Danny zeigte ihnen seine Handflächen wie ein kleiner Junge, der etwas enthüllte, das er ohne Erlaubnis genommen hatte. Danny hatte sie durchgenagt wie ein wildes Tier, das in einem Fangeisen festsitzt. Er hatte das Fleisch bis zu einem Punkt weggekaut, an dem er seine Hände von den Ketten reißen konnte, die hindurchgezogen worden waren. Dann war er weggekrochen, um irgendwo in Ruhe zu sterben.
    Dave fühlte sich schwach, und ihm war übel. Was für einen Geist musste ein Mensch besitzen, um in so einem Zustand noch zu überleben? Dave schwirrte der Kopf von all dem Grauen, dessen Zeuge er gerade wurde.
    Wenig später traf Lloyd Smith bei ihnen ein, zusammen mit Polizei und Rettungswagen. Danny wurde in ein Krankenhaus gebracht. Es war Lloyd, der Dave die schlechte Nachricht überbrachte.
    » Sie werden ihn nicht retten können«, sagte er. » Er ist zu stark geschwächt. Wenn sein Herz die Nacht übersteht, wird er wahrscheinlich an Nierenversagen sterben. Es tut mir leid, Dave.« Er legte Dave eine Hand auf die Schulter.
    » Er wird an einen schönen Ort kommen …«, setzte Petra an.
    Dave riss den Kopf hoch und fauchte: » Ich will nicht, dass er an irgendeinen schönen Ort kommt. Ich will, dass er hier unten bleibt. Er ist noch jung. Er hat noch jede Menge Leben, auf das er sich freuen kann.«
    » Er war doch immer unglücklich«, erwiderte sie sanft.
    » Mir ist es lieber, er ist unglücklich und am Leben als tot und glücklich«, sagte Dave selbstsüchtig. » Ich brauche ihn.«
    Petra zuckte mit den Schultern und wandte sich zum Gehen, sagte aber noch: » Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht. Wirklich alles … um ihn hierzubehalten. Du wirst schon sehen.«
    Dave wusste nicht, was sie damit meinte, aber das war das Hoffnungsvollste, was er bisher gehört hatte.
    » Was?«, fragte er. » Was können wir tun?«

31
    L loyd Smith war mit der Welt zufrieden, die Zukunft sah immer besser aus.
    Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er sich zu einer Frau seines Alters hingezogen gefühlt, und es schien wirklich das Richtige zu sein. Der zweite Grund zur Freude hing mit seiner Stellung als Erzdiakon zusammen: Er hatte aus zuverlässiger Quelle erfahren, dass die religiösen Führer der Welt kurz vor einem Erfolg standen. Dann kam Dave Peters in die Jasmine Suite. Er wirkte verstört. Sofort verflog Lloyds gute Laune.
    » Ich brauche Ihre Hilfe«, bat Dave. Sein Gesicht war schlaff und teigig, eine Folge von Schlafmangel. » Sie müssen Ihre Amtsgewalt einsetzen, um Danny zu helfen.«
    Schnell ging Lloyd im Geist die verschiedenen Möglichkeiten durch.
    Was würde er brauchen? Die besten Ärzte der Welt? Einen Flug in die USA, weil Peters glaubte, die Ärzte dort seien besser? Ein Wunder? Er beschloss, dieses eine Mal alles Taktieren außer Acht zu lassen und ein offenes, vorbehaltloses Versprechen abzugeben.
    » Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht«, versicherte er, » wirklich alles.«
    » Ich will, dass sie uns in den Einflussbereich des Erzengels bringen«, erwiderte Dave entschlossen. » Ich muss hinter die Absperrungen.«
    Alarmiert richtete sich Lloyd auf. » Der Premierminister hat persönlich angeordnet …«
    » Ich weiß, was der verdammte Premierminister angeordnet hat«, brüllte Dave. » Ich will, dass Sie mit den Leuten reden und sie dazu bringen, mir die Tür aufzumachen. Was ist der Erzengel denn? Ein Staatsgeheimnis? Eine mögliche Waffe, die gegen die Kräfte des Bösen eingesetzt werden soll? Was glauben die denn, was sie tun könnten? Seine Macht irgendwie für sich einspannen?«
    Lloyd nickte. » Etwas in der Art. Sie wissen doch, wie diese Leute sind. Nicht alle, aber es gibt gewisse Leute, die den Erzengel für etwas halten, das man für die eigenen Interessen ausbeuten sollte – insbesondere das Militär.«
    » Gott verflucht«, rief Dave. » Sollen sie doch verrotten. Ich weiß, wo in dieser Welt das

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