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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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sie meinte. » Was ist hier los? Wo ist Danny?«
    » Ich weiß es nicht.« Petra starrte auf die Mauer, über die Manovitch verschwunden war. » Diesmal hätten wir ihn erwischen müssen.«
    Verbittert stellte Dave fest: » Wir stehen wieder ganz am Anfang.«
    » Nicht ganz«, erwiderte Petra. » Manovitch hat Stan nicht zerstört, als er in seinen Körper eingedrungen ist. Als er Xaviers Körper übernommen hatte, hat er die Seele des Besitzers zerfetzt und gefressen und sie damit für immer ausgelöscht. Aber Manovitch musste Stans Seele behalten, um sich dahinter zu verstecken, wenn ich in der Nähe war. Solange er von Stans Seele umgeben war, konnte ich Manovitchs Anwesenheit nicht spüren. Und er musste Stan benutzen, da der sich in dieser Gegend auskennt. Er brauchte Stans Wissen.
    Aber inzwischen ist er mit dem Geist von Stan verflochten und kann sich nicht mehr von ihm befreien. Er ist eine tote Seele, die mit einer lebenden verbunden ist. Manovitch übt zwar die Kontrolle aus, aber er kann Stan Gates nicht loswerden – und auch nicht seinen Körper verlassen, wie er es bei Xavier getan hat, und dann in einen anderen eindringen. Er sitzt in der Falle. Sobald wir Stan Gates finden, können wir sicher sein, Manovitch gefunden zu haben, und dann können wir ihn zerstören …«
    » Aber um ihn zu zerstören, müssen wir Stan Gates töten«, stellte Dave fest.
    Petra drehte sich zu ihm um und sagte: » Gates war von dem Moment an verloren, als Manovitch in ihn eindrang, sowohl sein Körper als auch seine Seele. Wenn Stans Geist stark ist, wird er durch das Höllenwesen, das von ihm Besitz ergriffen hat, nicht korrumpiert. Aber sein irdisches Leben ist definitiv beendet. Selbst wenn wir Manovitch niemals kriegen – wenn die tote Seele seinen Körper verlässt, wird Stan sterben.«
    Dave schlug sich mit der Faust in die Hand. » Jetzt haben wir endlich jemanden, den wir jagen können! Jetzt haben wir eine Beschreibung, die wir verbreiten können. Wir werden das Arschloch fertigmachen, oder wir schicken ihn zurück in die Hölle, wo er hingehört.«
    » Wir … der Erzengel will nicht, dass Manovitch in die Hölle zurückkehrt. Er will, dass er hier zerstört wird«, erklärte Petra.
    » Der Erzengel kann wollen, was immer ihm passt«, erwiderte Dave und kniff die Augen zusammen. » Ich sehe das so: Wenn wir Manovitch loswerden, werden wir auch den Erzengel los. Das hier ist nicht Armageddon, das hier ist das Land der Lebenden. Die können ihre Schlachten in ihrer eigenen Zeit und ihrer eigenen Welt austragen.«
    » Eines Tages werdet ihr auch betroffen sein.«
    » Aber bis dahin interessiert mich das einen Scheißdreck«, erwiderte Dave.
    Der Touristenführer kam über den Rasen auf sie zugerannt. » Herr im Himmel«, rief er keuchend, » Sie müssen sofort mitkommen! Ich habe jemanden gefunden. Er ist in einem erbärmlichen Zustand. Das würden Sie nicht glauben. Er hat sich in einer Ecke versteckt.«
    » Danny«, rief Dave. » Komm schon.«
    Er folgte dem völlig aufgelösten Führer, der erklärte: » Ich habe schon einen Krankenwagen gerufen, aber ich weiß nicht …«
    Sie fanden ein Wesen, das weniger wog als ein Kind, ein schmutziges, nacktes Menschenwesen, das in der Ecke einer anderen verdreckten Zelle hockte. Die Beschreibung des Führers als » erbärmlicher Zustand« war hoffnungslos untertrieben. Der Mann stand an der Schwelle des Todes. Er war völlig abgemagert und fiebrig, in unvorstellbar schlechter Verfassung.
    Dave sah ihn an und musste an die Bilder aus den Konzentrationslagern denken. Er sah einen Mann, der in eine Welt abgedriftet war, die von den geistig Gesunden nicht betreten werden konnte; eine zerbrechliche, dürre Gestalt, deren Körper von Wunden entstellt war und deren spitze Knochen fast die durchscheinende Haut durchstießen. Die Augen, die wild flackerten, quollen aus einem Kopf, der nur noch ein Schädel war, das Gesicht von offenen Wunden, Rattenbissen und Ausschlag entstellt. Das Wesen auf dem Boden stank grauenhaft, nach Dreck und verwesendem Fleisch. Es war ein stinkender Sack voll Angst und Tod. Dave wollte ein Würgen unterdrücken, schaffte es aber nicht ganz.
    Das konnte nicht Danny sein.
    » Das ist nicht Danny«, sagte Dave schrill. » Ich sage es euch, das ist nicht Danny.«
    Petra bat Dave: » Könntest du draußen warten?«
    » Das bringt nichts«, erwiderte Dave. » Ich glaube nicht, dass das Danny ist … Danny ist nicht …«
    Das Wesen auf dem Boden krächzte: »

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