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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Verschiedene Sirenen und Alarmglocken begannen zu schrillen, aber Krankenhäuser waren nicht darauf vorbereitet, dass Patienten gestohlen wurden – so oft passiert das nicht. Dave wusste, dass um ihn herum gleich das Chaos ausbrechen würde.
    Als er auf den Haupteingang zulief, versuchte eine Frau, ihn aufzuhalten, aber Dave schrie sie an: » Ich lasse ihn fallen, auf den Kopf, und das ist dann Ihre Schuld.«
    Im letzten Moment trat sie zur Seite.
    Dave rannte die Außentreppe hinunter und legte Danny vorsichtig auf den Rücksitz des Wagens. Petra saß am Steuer. Dave schloss die hintere Tür. Jemand packte ihn an der Jacke, aber Dave schüttelte ihn mit einem kurzen Stoß vor die Brust ab. Er sprang auf den Beifahrersitz.
    » Du fährst?«, fragte er Petra.
    » Ja.«
    » Tja, dann gib Gas!«
    Sie rasten in einer Wolke aus Kieselsteinen aus der Krankenhauszufahrt auf die Hauptstraße hinaus und hielten direkt auf die große Lichtkuppel zu. Dave hatte die Sonnenbrillen mitgenommen, die sie von Lloyd bekommen hatten. Sie waren bei Atomtests eingesetzt worden und damit das passendste Equipment, das zur Verfügung stand. Dave hoffte, dass die Brille in der Kuppel dafür sorgen würde, dass er genug sah, um Danny ans Ziel zu bringen. Er hatte für Danny auch eine mitgenommen, nur Petra meinte, sie brauche keine künstlichen Hilfsmittel, um ihre Augen vor dem Strahlen zu schützen.
    Sie erreichten die verlassene Zone zwischen der Grenze zum Licht und den bewohnten Gebieten. Dave setzte sich und Danny die Sonnenbrillen auf, dann schnallte er Danny mit den Gurten auf der Rückbank fest, damit er nicht nach vorne rollte. Petra hielt den SUV ungefähr hundert Meter vor der Straßensperre an. Sowohl Polizisten als auch Soldaten bewachten die Absperrung. Petra ließ den Motor aufheulen.
    » Fertig?«, fragte sie.
    » Fertig«, bestätigte Dave und klammerte sich am Handschuhfach fest.
    » Dann mal los.«
    Petra fuhr langsam auf die Sperre zu, als sei sie nicht sicher, wo sie hinwollte. Ein Polizist beobachtete sie und trat dann vor, wohl um ihnen zu sagen, dass sie nicht weiterfahren durften. Als die Absperrung noch dreißig Meter entfernt war, trat Petra das Gaspedal durch. Der SUV machte einen Satz. Der Polizist riss die Augen auf und wollte seine Pistole ziehen. Ein Soldat griff nach der Maschinenpistole, die er auf dem Rücken trug. Aber beide waren überrascht und deshalb zu langsam.
    Der SUV traf auf die rot-weiße Metallstange und riss sie aus ihrer Verankerung. Sie wurde durch den Aufprall in der Mitte durchgebogen und zur Seite geschleudert, wobei sie eine kleine Wachhütte zerschmetterte. Dann erreichte der SUV die Betonblöcke, die auf der Straße ausgelegt waren, konnte aber ohne größere Schäden drüberfahren. Hinter ihnen wurden jetzt Schreie laut, und es fielen ein paar Schüsse. Ein Knall am Heck des Wagens verriet Dave, dass sie getroffen worden waren. Dann umfing sie ein helles Leuchten und das Licht gab ihnen Sichtschutz.
    » Fahr jetzt langsamer«, drängte er Petra. » Wir wollen ja nicht noch den Erzengel überfahren.«
    Die strahlende Helligkeit verlieh dem Ort eine unwirkliche Atmosphäre, alles wirkte irgendwie surreal. Es war, als würden sie durch leuchtenden Nebel fahren; der Weg vor ihnen verschwamm in dem Glanz. Es gab keine klaren dunklen Umrisse, stattdessen stiegen aus dem intensiven Strahlen verschwommene Lichtblöcke auf. Einer konnte ein Gebäude sein, ein anderer ein verlassener Lastwagen, ein dritter eine schlanke Straßenlaterne oder auch die Überreste von alldem, aber es war wie stoffliches Licht im Licht, ein Ort, an dem alles strahlte. Es wirkte, als wäre eine verlorene Stadt plötzlich aus glänzenden Fluten aufgestiegen: die Ruinen einer alten Welt, umhüllt von Bändern aus Licht.
    Je weiter sie fuhren, desto überwältigender war das alles für Dave. Er kam sich vor, als wäre er nicht mehr auf der Erde, sondern in irgendeiner fremden Welt, auf einem Stern, der seine Wärme verloren aber seinen Glanz behalten hatte, wenn so etwas möglich war. Das Licht wurde stärker, als Petra sie näher ans Zentrum heranbrachte, in dem das Wesen saß, das für seine Strahlen verantwortlich war.
    Petra fuhr langsam und vorsichtig, damit Danny möglichst wenig durchgeschüttelt wurde. Schließlich erreichten sie den Ort, an dem der Erzengel saß und darauf wartete, dass die irdische Welt seinen Feind vernichtete. Das Wesen befand sich auf einer Art Altar, auch wenn seine genaue Haltung nicht zu

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