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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Böse lauert. Schaffen Sie das? Können Sie es wenigstens versuchen? Ich will Danny da reinbringen. Es ist seine einzige Chance. Ich will ihn dem Erzengel in den Schoß legen und sagen: › Du hast das verbockt, also richte es jetzt auch wieder.‹«
    » Bisher ist noch niemand wieder rausgekommen, Dave.«
    Dave nickte. » Ich weiß. Ich gehe mit Petra rein. Sie wird mich wieder rausbringen. Sie ist ein Teil des Ganzen.«
    Für Lloyd klang das ziemlich plausibel, aber er wusste, wie stur manche Generäle waren. Wenn die Militärs sich auf etwas eingeschossen hatten, war es schwer, sie wieder davon abzubringen. Danny war für sie absolut entbehrlich. Sie waren nur an der Machtquelle interessiert, und daran, ob man sie irgendwie als Waffe einsetzen konnte. Sie hatten gesagt: » Eine Waffe mit abschreckender Wirkung«, aber gemeint hatten sie » mit zerstörerischer Wirkung«.
    » Ich werde ein wenig herumtelefonieren, Dave, aber ich kann nichts versprechen.«
    » Das haben Sie bereits. Sie haben mir versprochen, Sie würden alles tun.«
    » Das kann schon sein, aber ich kann keine Wunder wirken.«
    In den nächsten zwei Stunden hängte sich Lloyd ans Telefon, und er wusste, dass Danny in dieser Zeit immer schwächer wurde. Er wurde von Pontius zu Pilatus geschickt. Dann versuchte er es ganz oben, aber der Premierminister war nicht verfügbar. Wenn er überhaupt auf mitfühlende Zuhörer stieß, hatten die leider nichts zu sagen. Schließlich musste er sich seine Niederlage eingestehen.
    » Alles klar«, meinte Dave, » dann eben nicht. Ich habe gesehen, Sie haben einen SUV. Ziemlich stabil, die Dinger, oder? Hat der vorne einen Kuhfänger dran?«
    » Ja, schon, aber …«
    » Leihen Sie ihn mir. Ich kann nicht versprechen, ihn in einem Stück zurückzubringen, aber dafür wird er verdammt heilig sein, als hätte man ihn in Weihwasser getunkt. Sie können ihn ja hinterher an irgendeinen Erzbischof verkaufen.«
    » Sie wollen die Straßensperre durchbrechen«, sagte Lloyd. Es war eine Feststellung, keine Frage.
    » Und wie ich das will.«
    Lloyd fragte sich kurz, ob er damit seine kirchliche Karriere aufs Spiel setzte, stellte aber fest, dass ihm das eigentlich ziemlich egal war. Er seufzte. Sein Interesse hatte sowieso immer mehr bei den Finanzmärkten gelegen. Vielleicht würde es ihm ja ganz guttun, wieder zu den Millionengeschäften zurückzukehren. Bei Geld wusste man wenigstens, woran man war.
    » Wir treffen uns vor dem Hotel«, sagte Lloyd. » Sie sollen Ihr Fahrzeug kriegen. Und Sie haben Recht, er hat einen Kuhfänger. Damit sollten Sie es eigentlich durch die Sperre schaffen, aber garantieren kann ich es nicht.«
    » Ich werde versuchen, ihn möglichst heil zu lassen«, erwiderte Dave.
    » Machen Sie sich darum mal keine Gedanken«, winkte Lloyd ab.
    Lloyds SUV, den er sich zugelegt hatte, nachdem sein silberner Lamborghini bei der Landung des Erzengels in Flammen aufgegangen war, wurde vom Hotelparkplatz geholt. Dave sprang hinter das Steuer. Lloyd wies ihn kurz in die wichtigsten Funktionen ein und stieg dann aus, um Petra auf den Beifahrersitz zu lassen.
    » Vielen Dank«, sagte Dave zu Lloyd. » Bis später.«
    Er fuhr auf die Straße hinaus, wobei Petra leise mahnte: » Links bleiben, immer links bleiben.«
    » Ich weiß schon«, wehrte Dave ab. » Ich bin schon lange genug hier.« Doch er musste sich eingestehen, dass er immer etwas zur Straßenmitte driftete.
    Petra hatte einen ausführlichen London-Reiseführer dabei und lotste ihn zu dem Krankenhaus, in dem Danny behandelt wurde.
    Er parkte direkt vor dem Haupteingang, rannte die Treppe hoch und eilte durch den Eingangsflur. Dann nahm er den Aufzug in den zweiten Stock, fand Dannys Zimmer und ging hinein. Der wachhabende Pfleger schaute auf.
    » Entschuldigen Sie«, sagte Dave und machte sich daran, die Schläuche und Kabel zu lösen, die an Dannys Körper befestigt waren.
    » Hey!«, schrie der Pfleger. » Das dürfen Sie nicht.«
    Er packte Daves Handgelenk, und da er ein ziemlich starker junger Mann zu sein schien, zog Dave seine Waffe.
    » Lass mich los, Kumpel«, befahl er. » Ich will dich nicht verletzen, aber ich werde es tun, wenn du mich dazu zwingst.«
    Er beugte sich vor und nahm Danny samt Decke und Laken auf den Arm.
    Dann lief er aus dem Zimmer. Sein Partner war leichter als ein Kind, und seine Augen waren geschlossen. Er lag im Koma, und Dave wusste, dass ihm nur wenig Zeit blieb. Er hörte hinter sich den Pfleger schreien.

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