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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Fallen noch Pulver.
    Das war die bisher schlimmste Plage; sie übertraf sogar die Geschwüre, und die Londoner waren extrem angewidert. Hätte es im britischen Königreich irgendein Volk in Gefangenschaft gegeben, hätten die Londoner eine Petition bei der Queen eingereicht und ihr befohlen: » Lass dieses Volk ziehen!« Aber es gab keine Sklaven, denen man die Ausreise genehmigen konnte.
    Danny befand sich jetzt schon seit zwölf Stunden in der Kuppel zu Füßen des Erzengels und war immer noch nicht zurückgekommen. Petra erklärte Dave, dass sie nicht sofort Resultate erwarten konnten: Der Erzengel würde sorgfältig abwägen, ob es klug war, einem sterbenden Mann zu erlauben, sein Bett zu nehmen und seiner Wege zu gehen. Wunder gehörten normalerweise nicht zum Aufgabengebiet von Erzengelkriegern, die auf die Erde geschickt wurden, um die Zerstörung eines schrecklichen Höllenwesens zu beaufsichtigen. Der Erzengel hatte andere Prioritäten, aber wenn das Leben eines erbärmlichen Cops der Gesamtstrategie des Erzengels zugutekam oder sie zumindest nicht behinderte, würde er Danny vielleicht tatsächlich befehlen, sich zu erheben und zu gehen.
    Dave musste Geduld beweisen.
    Lloyd sagte gerade: » Wie Petra mir erklärt hat, ist es nicht möglich, Sergeant Gates zu retten, da er sozusagen bereits tot ist. Wenn wir Manovitch nicht fangen, wird er letztendlich Gates Körper töten, um sich daraus zu befreien und in die Hölle oder nach Armageddon zurückzukehren. Also glaubt mir, Leute, wir werden ihn finden. Wir lassen London von jedem verfügbaren Polizisten durchkämmen. Wir haben einen engen Überwachungsring um London gezogen. Er kann sich nirgendwo verstecken und nirgendwohin fliehen. Diesmal kriegen wir ihn.«
    Er wollte einen Schluck aus seiner Tasse nehmen, bemerkte aber dann, dass etwas in seinem Kaffee schwamm. Es war eine große, fette Kakerlake; ihre Beine zappelten noch. Er schauderte und schob vorsichtig Tasse und Untertasse von sich.
    Rajeb Patel sah Lloyd kalt an. » Es gibt da ein paar Sachen, die ich noch nicht ganz verstehe. Wenn wir ihn lokalisieren, warum wäre es dann nutzlos, zum Beispiel ein Haus abzufackeln, um ihn zu verbrennen?«
    Lloyd erklärte: » Petra sagt, dass er mit heiligem Feuer zerstört werden muss.«
    Rajeb hielt dagegen: » Petra behauptet aber ebenfalls, dass Dämonen auch mit normalem Feuer zerstört werden können. Heiliges Feuer ist schneller und besser, aber eigentlich funktioniert es mit jedem Feuer.«
    Petra schaltete sich ein und erklärte: » Sehen Sie: Sterbliche kommen auch manchmal bei einem Feuer ums Leben. Die Seele eines Sterblichen wird in einem solchen Feuer nicht vernichtet, sonst würden Brandopfer weder in den Himmel noch in die Hölle kommen, sondern einfach ausgelöscht werden. Das wäre falsch, denn oft sind es Unschuldige, die verbrannt werden. Sobald jedoch eine Seele in die Hölle geschickt wurde, kann sie von heiligem Feuer zerstört werden. Sie wird zu einer toten Seele und damit verwundbar gegenüber übernatürlichen Kräften, entweder auf den Schlachtfeldern von Armageddon oder hier auf der Erde …«
    » Aber Dämonen …«, unterbrach Rajeb sie.
    » Dazu komme ich gleich«, versprach Petra. » Dämonen können hier auf der Erde durch jede Art von Feuer zerstört werden, weil sie ganz andere Wesen sind. Ein Dämon ist ein gefallener Engel, ein übernatürliches Wesen der Schöpfung, und wenn es zur Erde herabsteigt, wird sein Geist zu einer fleischlichen Hülle. Ein Dämon ist ein Dämon, nicht mehr und nicht weniger. Verbrennt man das Fleisch, verbrennt man den ganzen Dämon, mit Geist und allem. Eine tote Seele allerdings – ein wahres Höllenwesen, wenn man so will – ergreift Besitz vom Körper eines anderen. Es ist also immer noch ein Geistwesen. Und dieser böse Geist muss durch heiliges Feuer zerstört werden.«
    Rajeb nickte grimmig. » Und mit unseren Brandwaffen wird das funktionieren, weil sie von einem Erzbischof geweiht wurden?«
    » Das glauben wir«, sagte Lloyd, der etwas unbehaglich wirkte, » aber wir können natürlich nicht hundertprozentig sicher sein.«
    Dave sagte: » Scheiße! Sie glauben es also nur.«
    » Es ist doch logisch, dass die Kirche durch eine Weihung heiliges Feuer ebenso erschaffen kann wie heiliges Wasser, oder nicht?«
    Dave schaute quer über den Tisch zu Petra, die nur mit den Schultern zuckte. » Ich bin nicht allwissend – genauso wenig wie der Erzengel. Bei manchen Dingen müssen auch wir

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