Angel City Love (German Edition)
ja, klar«, sagte Maddy. »Danke.«
»Aber erzählt das nicht groß rum, er will nicht, dass gleich die ganze Schule bei ihm aufkreuzt, okay?«, ergänzte Kyle noch. Maddy hätte schwören können, dass er ihr zugezwinkert hatte. »Bis später, Leute.«
»Bis Freitag also«, meinte Ethan.
Simon und Tyler verabschiedeten sich ebenfalls, dann schlenderten die Jungs lässig über den Flur davon. Ethan lächelte ihr ein letztes Mal über die Schulter zu.
»Oh mein Gott«, keuchte Gwen.
»Oh mein Gott?«
»Du heilige Scheiße!« Sie kriegte sich kaum mehr ein. »Du kennst ihn?«
»Na ja, ein bisschen«, entgegnete Maddy und warf ein weiteres Buch in ihr Schließfach. Sie steckte sich eine Haarsträhne hinters Ohr. »Er isst manchmal bei uns im Diner.«
»Das ist der neue Typ, von dem alle reden. Schätze, er ist mit seiner Mutter nach Angel City gezogen, und die wollte, dass er sein letztes Jahr an einer staatlichen Schule absolviert oder so, und das, obwohl man sich erzählt, dass er stinkreich ist. Der hat im Sommer sogar eine Weltreise gemacht. Und es geht das Gerücht, dass er mit den Engeln befreundet ist«, erzählte Gwen aufgeregt. »Er surft manchmal mit ihnen am Strand von Malibu. Wahrscheinlich ist er der Einzige an der Schule, der irgendwann sogar einen eigenen Schutzengel kriegt. Die neuen Schützlinge werden leider erst am Freitag bekannt gegeben. Und logo, er sieht auch noch unheimlich gut aus.«
»Tja, ich weiß nicht, was dich auf die Idee bringt, dass ich bei seiner Party vorbeischauen könnte. Weil du nämlich genau weißt, dass das nicht geht«, meinte Maddy.
»Wie bitte?«, stieß Gwen hervor. »Wir gehen da hin, ich begleite dich und pass auf dich auf!«
»Trotzdem muss ich meine Bewerbungen fertig machen. Du solltest mal die Anträge für die finanziellen Beihilfen sehen! Das sind total dicke Wälzer. Außerdem würde Kevin mich umbringen. Er findet Partys gefährlich, du weißt schon, die dummen Kids und der Alkohol, die alte Leier.«
»Maddy«, sagte Gwen aufgeregt, »ist dir denn nicht klar, dass das gerade euer großer Moment war?«
»Unser großer Moment?«, hakte Maddy verwirrt nach.
»Klar«, ereiferte sich Gwen. »Das ist der Augenblick, wenn ein Junge dich im perfekten Outfit sieht und das Licht genau richtig auf dich trifft und du genau richtig lachst oder lächelst und wenn alles an diesem Moment so perfekt ist, dass er sich auf der Stelle in dich verliebt. Ich meine, klar ist er dir im Diner schon mal begegnet, aber so richtig angesehen hat er dich bis jetzt noch nicht!«
Maddy blickte an sich hinunter. »Gwen, ich hab doch kaum ein Wort zu ihm gesagt«, protestierte sie. Aber wieso hatte Kyle ihr eigentlich zugezwinkert? Zum Glück schien Gwen das nicht mitgekriegt zu haben.
»Glaub mir«, entgegnete Gwen mit einem wissenden Lächeln. »Ihr beide hattet gerade euren großen Moment .«
Maddy spähte den Flur entlang in die Richtung, in die Ethan davongegangen war. Sie hatten sich im Diner immer nett unterhalten, aber so etwas wie Funken waren noch nie geflogen. Auch wenn er zweifelsohne ziemlich gut aussah.
»Maddy«, drängte Gwen sie. Ihr Ton war auf einmal flehend. »Du hattest noch nie einen Freund, ja noch nicht mal ein einziges richtiges Date! Bitte lass mich jetzt nicht hängen.«
Maddy sah Gwen in die Augen und seufzte. Diesen Kampf würde sie wohl nicht gewinnen.
»Okay«, gab sie schließlich nach. »Ich überleg’s mir.«
»Perfekt!«, quiekte Gwen.
Gerade wollte Maddy sich wieder ihrem Schließfach zuwenden, da war sie auf einmal wie gelähmt. Sie versuchte herauszufinden, weshalb ihre Stimmung so schnell gekippt war und sie plötzlich diese furchtbare Angst verspürte. Sie blickte den Flur entlang. Gwen, die neben ihr stand, tippte wild auf ihrem Handy herum und schien nicht zu bemerken, dass etwas nicht stimmte. Doch auf Maddy wirkte der breite Korridor mit einem Mal wie ein gähnendes Loch, in dem es nicht mit rechten Dingen zuging. Verzerrte Geräusche hallten über den Flur. Maddy war es schon ein paarmal so ergangen: Wie aus dem Nichts hatte sie dieses unbehagliche Gefühl ereilt. Doch so heftig war es noch nie gewesen. Und auch nicht so greifbar, so intensiv. Sie zwang sich, tief durchzuatmen, und schloss eine Zeit lang die Augen. Als sie sie aufschlug, war alles wieder normal. Die langen Reihen von Schließfächern, der ausgetretene Linoleumbelag, die vergilbten Deckenkacheln – alles war wie immer.
Da klingelte es zur ersten Stunde und die
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