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Angel City Love (German Edition)

Angel City Love (German Edition)

Titel: Angel City Love (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Speer
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unverhohlene Blicke zu. Maddy wollte lieber gar nicht wissen, was in den Blogs über sie geschrieben wurde. Egal ob zum Vorabend oder zum Morgen vor ihrer Haustür. Sie konnte nur hoffen, dass Kevin davon nichts auf ANN mitbekam. Als sie um die Ecke bog, entdeckte sie Gwen, die vor ihrem Schließfach stand, rasch die Tür zuschlug und dann davoneilen wollte. Als sie Maddy sah, zögerte sie kurz, als fühlte sie sich ertappt. Dann verschränkte sie die Arme vor der Brust, lehnte sich gegen die Schließfächer und tippelte ungeduldig mit dem Fuß.
    »Hey …«, sagte Maddy schüchtern, als sie zu ihr trat. Mehr war gar nicht nötig.
    »Ja, ich verehre ihn«, platzte es aus Gwen heraus. »Ja, ich würde vermutlich sogar seine schmutzige Wäsche toll finden. Aber du hättest mich niemals belügen dürfen.«
    »Ich weiß, das war falsch von mir …«
    »Habe ich je etwas vor dir verheimlicht, Maddy? Selbst damals, als ich was mit Brandon Davis hatte, während er mit Emily zusammen war, hab ich dir das erzählt.« Maddy wurde unter dem wütenden Blick ihrer Freundin immer kleiner. »Ich musste es von Samantha erfahren! Per SMS ! Meine eigene beste Freundin konnte mir nicht die Wahrheit sagen!«, schnaubte sie.
    Sie hat recht, dachte Maddy. Absolut recht. Gwen war manchmal eine wandelnde Parodie ihrer selbst, aber immerhin war sie ihre beste Freundin. Und sie war ihr auch immer eine gute Freundin gewesen – und außerdem die einzige, wenn sie ehrlich war. Ausgerechnet sie hatte Maddy eiskalt belogen.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Gwen«, erklärte Maddy mit hochrotem Gesicht. »Es tut mir leid. Es tut mir wirklich total leid.«
    Gwen schniefte. »Also wie jetzt, bist du nun Jackson Godspeeds Freundin?«
    »Nein, das ist vorbei«, meinte Maddy. »Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe.«
    Gwen wischte sich mit dem Finger das verlaufene Mascara ab. »Tja, ich hab auch keinen Schimmer, was du dir eigentlich dabei gedacht hast, Maddy.« Und damit schleuderte sie ihre Mähne nach hinten, drehte sich um und ging davon.
    Maddy spürte, wie sich sämtliche Blicke im Flur auf sie richteten, während sie das Schloss an ihrem Spind öffnete. Vermutlich hatten alle mitgehört. Würde es jetzt immer so bleiben? Würde sie sich jeden Schultag darauf einstellen müssen? Maddy hatte nur noch eins im Sinn: Flucht. Ihr Blick glitt zu einer Tür, die ins Treppenhaus führte, und sie rannte kurz entschlossen darauf zu.
    Im Treppenhaus rang sie erst mal nach Luft. War ihr Leben nun vollends ruiniert? Bestimmt nicht. Aber was hatte sie erwartet, als sie sich einverstanden erklärt hatte, mit Jackson Godspeed auszugehen? Die Erkenntnis dämmerte ihr erst allmählich, aber umso unerbittlicher. Maddy war verrückt nach einem Engel. Langsam ging sie in die Knie und ließ sich auf die Treppe sinken. Er war ins Diner marschiert, und sofort hatte sie sich in ein dämliches, engelnärrisches kleines Mädchen verwandelt. Dabei hatte sie sich ständig über Gwen lustig gemacht, weil sie von ihnen besessen war. Maddy fühlte sich ganz elend.
    »Na, verbringst wohl in letzter Zeit öfter deine Freizeit mit Engeln, wie?«, fragte eine Stimme über ihr. Maddy blickte auf.
    Es war Tyler. Er stand mit Ethan da und bedachte Maddy mit einem bösen Blick. Ihr Gesicht lief vor Scham rot an, als sie sich an die Diskussion erinnerte, die er im Gemeinschaftsraum über die Engel geführt hatte. Was Tyler – und Ethan! – jetzt wohl von ihr dachten?
    »Geh schon mal vor, ich komm gleich nach«, sagte Ethan zu ihm. Langsam trat Tyler in den Flur hinaus.
    Ethan setzte sich neben Maddy auf die Treppe. Er lächelte und sah Maddy mit einem freundlichen, ungezwungenen Ausdruck an. »Und, wie läuft es für dich – dass du dich jetzt mit den Engeln abgibst, meine ich?«
    Maddy schüttelte den Kopf, unfähig, ihm in die Augen zu sehen. Bei Gwen hatte sie sich gefühlt wie eine Verräterin. Ethan gegenüber aber, nachdem sie sich an das Gespräch im Diner erinnert hatte, fühlte sie sich wie eine richtige Heuchlerin.
    »Mach dir keine Gedanken, ich bin nicht wie Tyler. Ich mach dir bestimmt keine Vorwürfe, glaub mir. Ich war allerdings schon ein wenig überrascht, als ich es gehört habe. Du bist mir nicht wie die Sorte Mädchen vorgekommen, die sich mit solchen Typen einlässt.«
    »Bin ich ja auch nicht«, sagte Maddy mit funkelnden Augen. »Es ist nichts passiert. Und es ist auch schon wieder vorbei. Er war …« Sie verstummte.
    »Ein Arsch?«, fragte

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