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ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

Titel: ANGEL - Wolfsmensch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liesa Maria Nagel
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Was war nur los mit mir? Wer war dieser Fremde? Hatte er mich vielleicht verflucht, ohne, dass ich es gemerkt hatte?
    Die Luft zwischen uns flimmerte vor Hitze. Der Fremde strahlte eine Wärme aus, die mich anzog, wie ein Magnet. Als wäre er eine schwarze Sonne, die Schatten anstelle von Licht spendete. Mein Körper stand in Flammen, entzündete sich an seinem Blick. Er die Flamme und ich bloß Zunder. Meine Sicht verschob sich, schärfte sich, als meine Augen ihre Farbe veränderten.
    Was war das nur für ein seltsames Gefühl? Je näher er mir kam, desto heißer wurde mein Körper. Unnatürlich. Viel intensiver, als es hätte sein dürfen. Mein Verstand wurde träge und unter meiner schmelzenden Haut brüllte die Bestie nach Befriedigung. Das Pochen und Ziehen zwischen meinen Beinen war kaum noch auszuhalten. Mein ganzer Leib wollte ihn, begehrte diesen fremden Dämon, wie nichts anderes auf dieser Welt. Dabei wusste ich nicht einmal, wer er war. Warum wirkte er so eine unerbittliche Anziehungskraft auf mich aus?
    Mir blieb keine Gelegenheit nach einer Antwort zu suchen. Der Mann bewegte sich, trat aus dem Schatten und…
     
    *
     
    Er hätte ihr nicht folgen dürfen.
    Das war im von vornherein klar gewesen. Und doch war er hier. So hatte er das nicht geplant. Er hatte ihr nur folgen wollen. Angetrieben von einer Vorahnung, die er nicht ignorieren konnte. Er spürte, dass ihr etwas Schreckliches bevorstand, aber er konnte nicht sehen, was es war. Deshalb hatte er beschlossen, ihr nach Rom zu folgen. Es hatte ihn nur einen Tag gekostet, um wieder soweit nüchtern zu werden, dass er seine Kräfte kontrolliert gebrauchen konnte. Das war noch so ein Vorteil vom Unsterblichsein.
    Jetzt stand er hier in der Nacht, seine Geliebte vor sich, die ihn nicht erkannte. So nahe hatte er ihr dabei eigentlich nicht einmal kommen wollen. Natürlich hatte sie ihn gespürt, als er in dem finsteren Hinterhof gewartet hatte. Ein Blick von ihr hatte genügt, nach all der einsamen Zeit, die hinter ihm lag, um die Mauer seiner Selbstbeherrschung einfach einzureißen. Er konnte nicht anders, als er die kurze Distanz zwischen ihnen mit drei schnellen Schritten überwand.
    Wortlos schlang er einen Arm um ihre Taille und zog sie an sich. Sie ließ sich widerstandslos an ihn ziehen, schmiegte sich regelrecht an seine Brust, als gehörte sie dort hin.
    Spätestens da war er sich sicher, dass sie längst nicht mehr sie selbst war. Seufzend schmiegte er das Gesicht in ihr Haar und hielt sie so fest er konnte.
    Er hatte sie vermisst, aber sie jetzt in den Armen zu halten und zu wissen, dass sie nicht sie selbst war, schmerzte fast noch mehr.
    Der Zauber, den er einst auf sie legen ließ, hatte ihr das Bewusstsein genommen. Was er hier im Arm hielt, war die Bestie, die in ihr schlief. Ihr wahres Ich. Ihr anderes Ich.
    Selbst, wenn er es gewollt hätte, konnte er sie jetzt nicht mehr gehen lassen. Der Schmerz in seinem Herzen verlangte Linderung, die nur sie ihm geben konnte. Völlig widerstandslos ließ sie sich von ihm hochheben und schlang die Beine eng um seine Hüften. Mit zusammengebissenen Zähnen trug er sie in die hinterste, dunkelste Ecke des schmalen Hinterhofs. In den Schatten zwischen der Mauer des gegenüberliegenden Gebäudes und einem Müllcontainer.
    Sie keuchte auf, als er sie mit dem Rücken gegen die Wand drückte und daran hinaufschob. Kein Zögern. Kein Bitten. Er konnte nicht mehr warten. Sie gehörte ihm! Ein uralter Instinkt, ein Bewusstsein in ihm, der ihm sagte, sie gehöre allein ihm.
    Seine Hände griffen grob unter ihren Pullover, fanden ihre perfekten, vollen Brüste. Beinah verzweifelt verbarg er sein Gesicht an ihrem Hals. Tauchte in ihren vertrauten, geliebten Geruch und ließ sich davon hinfort tragen. Er versank darin, bis ihm ganz schwindlig war.
    Ihre Hände glitten gierig über seine Haut. Erkundeten seine Arme, seinen Rücken, seine Schultern. Claude genoss den heißen, verzehrenden Schmerz ihrer Zärtlichkeiten. Ein ungeduldiges, drängendes Knurren kroch aus ihrer Kehle und vibrierte in seinem Ohr. Sie drängte ihn, nicht länger zu warten. Wie gern täte er ihr diesen Gefallen. Diesmal und noch tausend Mal diese Nacht, wenn sie nur wollte. Sie drehte die Finger in sein Haar und zog ihn näher zu sich. Aus gelben, hungrigen Augen sah sie ihn an. Flehend. Bittend. Er konnte kaum noch widerstehen, aber er wollte diesen kostbaren Augenblick nicht vergeuden.
    Ein Geräusch, wie ein raues, heiseres Lachen

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