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ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

Titel: ANGEL - Wolfsmensch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liesa Maria Nagel
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Fluch auf den Lippen fuhr ich zum Schrank herum und – erstarrte. In einem Sessel, der scheinbar extra für sie hereingetragen worden war, saß Robin und schlief. In der einzigen Zimmerecke, in die keine Sonne schien. Ihr Kopf ruhte auf ihrer Schulter. Sie schien tief und fest zu schlafen, da nicht einmal meine Bewegungen sie aufweckten.
    Mein Körper entspannte sich, als ich sie sah. Nicht Mark hatte mich geholt, sondern offensichtlich sie. Meine Schwester im Geiste.
    Lächelnd ging ich zu ihr und legte ihr die Decke wieder um die Schultern, die zu Boden gerutscht war. Ich wollte sie nicht wecken. Robin sah so aus, als hätte sie den Schlaf dringend nötig.
    „Danke“, flüsterte ich und schlich zum Schrank, um mir etwas zum Anziehen herauszusuchen. Mich wunderte es nicht einmal, dass meine Kleider von damals immer noch hier waren. Mit einem Shirt und einer Jeans am Leib verließ ich mein altes Reich und schlug den Weg zur Treppe ein. Schon auf halbem Wege stieg mir der herrliche Geruch von gebratener Ente in die Nase. Seltsam ... , schoss es mir durch den Kopf. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass Victor jemals Ente gemacht hatte.
     
    *
     
    Die ganze Küche duftete nach Orangen und gebratener Ente. Mit ernster Miene filetierte Claude eine Orange nach der anderen. Wenn er hier schon den Chefkoch mimen musste, dann wollte er wenigstens eins von Angels Lieblingsgerichten zaubern. Seine Ente in Orangensoße hatte sie immer gern gemocht. Wenngleich er nicht damit rechnete, dass sie zum Abendessen schon wieder wach war.
    Er selbst fühlte sich immer noch müde und zerschlagen, also würde es ihr nicht viel anders ergehen. Wenigstens konnte er während seines Aufenthalts hier eine Arbeit tun, die ihm gefiel. Gekocht hatte er schon immer gern. Sehr gut nebenbei bemerkt. Da hatte es ihn nicht gewundert, als Mark ihn zum Küchendienst verdonnerte. Jeder Mann, der auf Craven lebte, tat eine Arbeit. Das war Marks Regel und Claude achtete sie als Gast in seinem Haus.
    Das Lächeln konnte er allerdings nicht verhindern, als er daran dachte, dass der Gefallen, welchen Mark ihm schuldete, groß genug war, um ihn tatsächlich ein zweites Mal einzufordern. Erneut war er nun mit Angel vor seiner Tür gestanden und hatte um Aufnahme gebeten. Und erneut hatte Mark es ihm gestattet. Wenn auch zähneknirschend.
    Der Mann hatte allerdings auch allen Grund dazu. Der Gefallen, den Claude ihm einst erwiesen hatte, wog schwer genug, ihn noch hundert Mal einzufordern. Immerhin war er Marks Leben und seine Freiheit wert.
     
    Warum er immer noch hier auf dem Anwesen war, wusste Claude im Grunde auch nicht. Eigentlich hatte er direkt wieder verschwinden wollen, nachdem er Angel hier abgeliefert hatte. Doch irgendwie hatte er es nicht geschafft, sie allein zu lassen.
    Es war nicht gut, dass er noch hier war. Gewiss nicht. Sie durfte ihn nicht sehen. Nachdem sie nun auch diesem Bastard von Ira begegnet war, dürfte Midnights Zauber stark nachgelassen haben. Sie würde ihn bewusst wahrnehmen können und wie sollte er ihr dann erklären, warum sie sich so von ihm angezogen fühlte?
    Nur noch diesen Abend , schwor er sich. Bei Tagesanbruch würde er Craven verlassen. Dann war alles gut und Angel bliebe in Sicherheit. So wie er es sich für sie wünschte.
    Er merkte erst, dass er beobachtet wurde, als sein Körper schon auf sie reagierte. Sein Herz schlug schneller. Seine Haut heizte sich auf und wurde ihm zu eng. Er kannte diese Reaktion. Atemlos und mit einer kläglichen Hoffnung sich zu irren, drehte er sich um.
     
    *
     
    Noch nie war mir etwas so unbedeutendes, wie eine Orange, so erotisch erschienen. Noch nie zuvor empfand ich den Geruch intensiver. Nie hatte ich so geschmeidige, geschickte Hände gesehen.
    Die Bewegungen des fremden Mannes in der Küche machten mich schwindelig. Allein das Geräusch der feuchten, saftigen Orangen in seinen Händen, lösten lustvolle Schauer in mir aus. Allein sein Anblick wischte jeden anderen Gedanken aus meinem Kopf.
    Wieder und wieder wanderte mein Blick über diesen starken Rücken, die breiten Schultern und die muskulösen Oberarme. Mit Entzücken beobachtete ich, wie sich die Muskeln bei jeder Bewegung wölbten und streckten. Die kräftigen Beine steckten in einer Lederhose, die ihm wie auf den Leib geschneidert saß. Das unglaublich lange, rabenschwarze Haar hatte er zu einem losen Zopf zusammengenommen. Jedes Mal, wenn er sich bewegte, schimmerte es.
    Wer war er nur?
    Meinen Zorn von eben

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