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Angelika Mann - Was treibt mich nur?: Autobiografie (German Edition)

Angelika Mann - Was treibt mich nur?: Autobiografie (German Edition)

Titel: Angelika Mann - Was treibt mich nur?: Autobiografie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Mann
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Herbert Dreilich und natürlich Lacky gefeiert habe. Bis zum frühen Morgen becherten wir kräftig. Lacky setzte sich ans Klavier und wir sangen zur Freude der Nachbarschaft einen Blues nach dem anderen. Auch im Westen habe ich das so gehalten. Es waren ja genügend Musikanten da, die auch ausgereist waren.
    Meinen 50. Geburtstag feierten wir in unserer Wohnung in Tegel, die direkt am Wasser lag. Das war günstig für Lacky, denn der kam mit dem Boot und konnte gleich vor unserer Tür festmachen. Clown Lulu schleppte sein Akkordeon herbei und fing schon dreihundert Meter vor unserem Haus an, die Leute auf der Straße zu unterhalten. Es war ’ne Riesenfete. Meine nachträgliche Zählung hat ergeben, dass sich zeitweise achtzig Menschen in unserem Zuhause gedrängelt haben. Zum Glück wurdefleißig gefilmt. Immer wenn ich das Material anschaue, werde ich ganz wehmütig – ich sehe Freunde, die heute nicht mehr da sind. Walter Bartel, ehemals Berliner Rundfunk, Bernhard Hönig, ehemaliger Journalist bei der WOCHENPOST, Alexander Iljinskij, damals Intendant des Friedrichstadtpalasts, Franz Bartzsch, Frank Hille … Auf den Videos erwachen sie für mich noch einmal zum Leben.
    Frank Golischewski war der Meinung, dass mein 55. Geburtstag noch größer gefeiert werden müsse und schlug die Berliner Wühlmäuse als Veranstaltungsort vor für eine Art Revival – Lütte und Band. Mir wurde Angst und Bange! Wie sollte ich dieses Riesentheater voll bekommen – und dazu noch an zwei Tagen?
    Monatelang bereiteten Ralli, Frank und ich diese Abende vor. Frank organisierte Sponsoren, ich schrieb mit Ralli serienweise Einladungen und wir stellten ein Programm zusammen, das es in sich hatte. Es sollte eine bunte Show für das Publikum werden, mit so vielen Künstlern wie möglich.
    Nach vielen Jahren hatte ich endlich die Gelegenheit, wieder mit Andreas Bicking zu arbeiten. Er hatte gleich die richtigen Ideen, das Programm zu umrahmen. An der Gitarre stand natürlich mein Ex-Mann Udo. Wir waren auch nach unserer Trennung Freunde geblieben und hatten weiterhin zusammen Musik gemacht. Am Bass spielte Simon Pauli, am Schlagzeug Frank Schirmer und als Bonbon am Klavier und an den Keyboards mein geliebter Franz Bartzsch.
    Am ersten Abend war es brechend voll. Ich war furchtbar aufgeregt. Als ich dann aber auf der Bühne stand und das Publikum mich jubelnd begrüßte, war der Bann gebrochen. Angefangen haben wir mit den bekannten Liedern. Danach bat ich nacheinander Leute wie Holger Biege, Vroni Fischer, Uschi Brüning, Lacky und ThomasNicolai ans Mikrofon. Mit Franz Bartzsch sang ich später „Wind trägt alle Worte“. Wenn ich heute daran denke, kommen mir die Tränen.
    Auch Ulrike Neradt war extra aus dem Rheingau angereist und begeisterte mit einem Claire Waldoff-Lied auf hessisch. Und natürlich haben Frank Golischewski und ich einen Ausschnitt aus unserem Chansonprogramm gebracht. Er hatte mir ein Lied geschrieben „Mary Stuart“ – ein Fünf-Minuten-Opus und Streifzug durch die Welt der Oper und Operette. Grandios und ein absolutes Highlight an jedem meiner Konzertabende!
    Insgesamt musizierten und sangen wir fast vier Stunden und wurden zu guter Letzt mit Standing Ovations belohnt. Selbst meine Tochter Rike traute sich und stand zum ersten Mal auf der Bühne. Sie wagte sich an einen Song von Joss Stone und sang gemeinsam mit mir ein Duett. Ich war ungeheuer stolz auf meine 18-Jährige.
    Am zweiten Abend war ich nicht mehr ganz so aufgeregt und dachte, dass nicht so viele Leute kommen würden und alles früher vorbei wäre. Weit gefehlt. Es war genauso voll wie am ersten Abend und ebenso schön.
    Auch meinen 60. Geburtstag habe ich mit einem Konzert gefeiert. Diesmal haben wir aber kleinere Brötchen gebacken und das Opernpalais gemietet.
    Nun steht bald der 65. ins Haus. Ob ich wohl wieder ein so großes Fest feiere? Abwarten, was die Zeit bringt.

■ Baba Jaga
    Im November 2005 – ich saß gerade etwas deprimiert im Sessel, weil mein Kalender zum Jahresende hin erschreckend leer war – bekam ich einen Anruf von Jürgen Mai, dem künstlerischen Leiter der Komödie Dresden. Er wollte das russische Märchen „Die Hexe Baba Jaga“ aufführen und mich dafür engagieren.
    Glücklich machte ich mich auf den Weg ins Sachsenland. Gleich drei Rollen sollte ich in dem Stück spielen: Nein, dieses Mal keine Hexe, sondern die fette Schneeflocke Snegurotschka, die Erzählerin Babuschka und die Mutter von Anjuscha, Mascha. Das war ja

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