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Angélique - Hochzeit wider Willen

Titel: Angélique - Hochzeit wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Golon
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ihn, obwohl er ihr gegenüber einen Argwohn hegte, nicht ohne einsichtigen Grund strafen, indem sie einfach verschwand und flüchtete. Inzwischen bedauerte sie, dass sie nicht mehr über seine Vorbehalte erfahren hatte.
     
    Ein Ruf aus dem Park ließ sie nach draußen treten.
     
    Einer der maurischen Gärtner hatte soeben wie jeden Tag ein frisch geschnittenes Blumengebinde auf die Brüstung gelegt. Er erklärte ihr, im Palast seien Besucher eingetroffen. Sie hätte nicht sagen können, in welcher Sprache sie mit den Gärtnern redete, ob Arabisch oder Spanisch, aber sie verstanden sich.
     
    Sie lief zum Ende der Terrasse. Auf dem Vorplatz trafen lärmend Kutschen und Reiter ein, und sie erkannte das Gefolge des Bischofs, der in seiner violetten Robe soeben mit zwei schwungvollen Schritten die große Treppe hinaufgeeilt war. Ein bedeutsamer Besuch also, der den Palast der fröhlichen Wissenschaft aus seinem mittäglichen Dämmerschlaf riss.

    Sie beschleunigte ihren Schritt, ging zurück, um ihre Blumen zu holen, und eilte dann ins Eingangsvestibül.
     
    Der Graf de Peyrac, den sein Haushofmeister benachrichtigt hatte, war dort; und der wie immer imposante Bischof musterte die beiden Personen, die der Graf ihm vorstellte – Fabricius Contarini und dessen Kaplan – mit düsterer Miene.
     
    Trotz seiner nordischen Wurzeln, die man ihm vorwarf, war Monseigneur de Fontenac doch Südländer und als solcher nicht in der Lage, seine erste Reaktion zu verhehlen. Dabei hätte ihm eigentlich klar sein können, dass man im Palast der fröhlichen Wissenschaft auf die verblüffendsten Gäste traf; aber, wie er später in seinen Memoiren bekennen sollte, wurden seine Erwartungen oft, ja beinahe immer »übertroffen«.
    Der Anblick Angéliques, die mit den Armen voll herrlicher Blumen herbeeilte und das lebende Bild von Schönheit, Jugend und wenn schon nicht Unschuld, dann doch zumindest der arglosen, weiblichen Einfachheit abgab – Monseigneur war bekannt dafür, dass er diese Nuancen wunderbar zu unterscheiden wusste -, heiterte ihn auf. Mit einem resignierten Seufzer ließ er sich herab, dem jungen Kaplan, der sich auf die Knie geworfen hatte, den Ring zum Kuss hinzustrecken und den Venezianer, der ihm nicht unbekannt war, mit einem hochfahrenden Nicken zu grüßen.
     
    »Vergebt mir, Monseigneur«, rief Angélique. »Ich befand mich im Park und habe eben erst von Eurer Ankunft erfahren.«
    Auch sie kniete jetzt nieder, um den Ring zu küssen, den er ihr hinstreckte.
    Was mochte hinter diesem Überraschungsbesuch stecken? Diese Frage stellten sich alle, nachdem der Kirchenmann sich nach kurzer Zeit wieder verabschiedet hatte.

    »Er wollte sich davon überzeugen, ob ich tatsächlich bei Euch zu Gast bin«, bemerkte Fabricius in verbittertem Ton.
    »Und erfahren, ob Madame de Peyrac ihre Seele noch nicht an den Teufel verkauft hat«, meinte der Graf lachend.
    Im Vorübergehen ergriff er Angéliques Hand und drückte einen leichten Kuss darauf.
    Ein Paar, das in der Nachbarschaft lebte, hatte sich eingestellt; und der Abend ging so zu Ende, wie es häufig der Fall war: Man saß am Saum des Parks, genoss Getränke und Sorbets und plauderte über die verschiedenen Neuigkeiten, die in der Stadt zu hören waren.
    Angélique hätte gern mehr über die Geschichte dieses berühmten alten Mannes gehört, des Astronomen, der »in seinem weißen Gewand auf Knien vor diesen bärtigen Kardinälen« gelegen hatte und dessen Bild sie verfolgte. Doch die Gelegenheit ergab sich nicht, und nach und nach vergaß sie die Einzelheiten des Gesprächs, das sie belauscht hatte.
     
    Nachdem sie spät am Abend in ihre Räume zurückgekehrt war, saß sie noch lange auf der Brüstung ihrer Terrasse.
    Unaufhörlich stiegen Fragen in ihr auf; die Fragen, die Fabricius über die Veränderungen, die ihm im Palast der fröhlichen Wissenschaft aufgefallen waren, gestellt hatte.
    Welche Erklärung mochte der Graf de Peyrac über die »Neuigkeit« in der Stimmung abgegeben haben, die im Palast herrschte und die nichts mit seiner Ehe zu tun hatte – jener »Institution, welche die Liebe tötet« -, sondern mit einer Veränderung, welche die allgemeine Gemütslage beeinflusste?
    Und schuld daran war der »Gegenstand des Ereignisses«.
    Kurz gesagt, was hatte der Hausherr über sie verlauten lassen? Sie würde es nie erfahren, weil sie sich gefürchtet hatte, aus seinem eigenen Mund zu vernehmen, wie weit sein Zynismus reichte.

    Plötzlich kam ihr die

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