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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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das an?
    »Ich dachte, du hättest ein Faible fürs Schreiben?«
    »Mhm. Sahne?«, fragte sie die Frau, die Kaffee bestellt hatte, und ignorierte Lucretias Frage.
    »Habt ihr fettarme Milch?«
    »Sicher. Eine Sekunde.«
    »Ich unterrichte jetzt«, sagte Lucretia stolz.
    »Das ist großartig«, zwang sich Kristi zu sagen, während sie sich bereits umdrehte, um die halbleeren Kaffeetassen auf einem der Nachbartische nachzufüllen. Dann eilte sie zurück in die Küche, wo sie fettarme Milch in ein kleines Kännchen goss und es mit Zuckertütchen und Süßstoff auf ein kleines Tablett stellte. Sie unterdrückte ihren Ärger über Lucretia und kehrte zum Tisch zurück. »Da bin ich wieder.«
    Kurz darauf nahm sie mit einem gezwungenen Lächeln die Bestellungen auf und notierte sorgfältig alle Extrawünsche. Eine Frau verlangte Diät-Dressing für ihren Julius-Caesar-Salat, eine andere wollte ihren King-Lear-Burger ungewürzt, die Dritte bestellte die Kleopatra-Muschelsuppe mit Obst statt mit Krautsalat. Lucretia, bei der in letzter Zeit offenbar eine Allergie gegen jede Art von Meeresfrüchten aufgetreten war, versicherte sich, dass Tybalts Thunfischsalat ohne Ophelias Austern oder Scarus’ Scampi zubereitet wurde.
     
    Die Hände tief in den Taschen ihres Regenmantels vergraben, marschierte Portia Laurent die Fußwege entlang, die kreuz und quer über den Campus des All Saints College verliefen. Es war der Silvesterabend, und sie hatte gerade Pause. Die Nacht brach bereits herein, und die Vorfreude auf die ausgelassenen Festlichkeiten war den Gruppen von Studenten anzumerken, die lachend und plaudernd in die Restaurants und Bars von Baton Rouge eilten.
    Vier Studentinnen würden nicht mit dabei sein: Dionne Harmon, Monique DesCartes, Tara Atwater und auch nicht Rylee Ames, die, so glaubte Portia, alle ein und dasselbe schreckliche Ende genommen hatten. Vielleicht waren es noch mehr Mädchen, wenn auch nicht vom All Saints.
    »Keine Leichen, keine Morde«, darauf hatte Vernon in ihrer letzten Unterhaltung beharrt, aber Portia glaubte das nicht. Es stimmte, es gab keinen Beweis dafür, dass den Mädchen etwas zugestoßen war. Außerdem war Dionne schwarz, und die anderen drei Mädchen waren weiß. Serienmörder wichen für gewöhnlich nicht vom Muster ab, aber das traf auch nicht immer zu.
    Portia dachte an Monique DesCartes aus South Dakota. Als Monique vierzehn war, wurde bei ihrem Vater Alzheimer diagnostiziert, und Portia wusste aus eigener Erfahrung, dass diese Krankheit eine Familie zerstören konnte. Moniques Mutter war außer sich gewesen, als sich Monique um ein Stipendium bewarb und ihre Mutter mit dem Kranken und ihren beiden Schwestern, von denen eine noch die Grundschule besuchte, allein ließ. Monique, die immer schon eine Rebellin gewesen war, war in der Highschool zweimal abgehauen und dafür bekannt, dass sie schnell alles hinschmiss und sich aus dem Staub machte. Sie war außerdem dafür bekannt, dass sie trank und Dope rauchte, und sie hatte sich ein paar Wochen vor ihrem Verschwinden von ihrem Freund getrennt. Dem jungen Mann, der bereits eine enge Beziehung mit einer anderen eingegangen war, war es völlig gleichgültig, was aus Monique geworden war.
    So wie allen anderen Menschen scheinbar auch. Außer Portia.
    Sie ging an der Bibliothek vorbei. Die Notlichter des zweistöckigen Gebäudes minderten die Dunkelheit. Der Regen hatte nachgelassen, aber die Luft war schwer und feucht, und von den Blättern der Büsche tropfte es. Die Außenbeleuchtung, die den Campus erhellte, war alten Gaslaternen nachgebildet, was an die Epoche erinnern sollte, in der das College gegründet worden war.
    Während Portia Richtung Cramer Hall ging, wo sie vor Jahren als Studienanfängerin untergebracht gewesen war, grübelte sie weiter über die vermissten Mädchen nach. Alle hatten Englisch als Hauptfach gehabt. Alle waren für dieselben Grundkurse eingeschrieben gewesen und hatten außerdem ein Seminar des neuen, umstrittenen Lehrplans belegt: Romaneschreiben, Shakespeare, Der Einfluss des Vampyrismus auf die moderne Kultur und Literatur. Es gab keinen Hinweis darauf, dass sich die Mädchen gekannt hatten, und sie hatten die Seminare auch nicht während desselben Semesters besucht, aber jede von ihnen hatte sich dafür eingeschrieben. Vielleicht hatte das nichts zu bedeuten. Aber …
    Plötzlich stand Portia direkt vor dem Wohnheim. Das Backsteingebäude sah noch genauso aus wie früher, und sie blickte zu dem Zimmer

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