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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu einer Kollegin an einem Nachbarschreibtisch um, der so ordentlich war, dass es aussah, als würde dort niemand arbeiten. Kein einziges Foto, keine verkümmerte Pflanze, noch nicht einmal ein Namensschild. Der Eingangskorb war genauso leer wie der Ausgangskorb. »Mary Alice, wenn Detective Laurent irgendetwas einsehen möchte, sorgen Sie dafür, dass sie es bekommt, verstanden? So, jetzt hab ich Pause.«
    Lacey nahm die Schachtel Zigaretten von ihrem überladenen Schreibtisch, und als sie den Tresendurchgang hochklappte, der als Ein- und Ausgang diente, schenkte sie Portia ein zuckersüßes Lächeln. Sie strebte entschlossenen Schritts zur Treppe, die zum Haupteingang der Polizeistation hinunterführte.
    Mary Alice, eine schmächtige junge Frau mit strähnigem mausbraunem Haar, blickte aus großen braunen Augen zu Portia auf. »Bitte entschuldigen Sie, Detective. Lacey hat im Augenblick zu Hause einigen Ärger mit ihrer Tochter. Obwohl sie schon fast vierzig ist, scheint sie es nicht auf die Reihe zu kriegen, einen Job zu behalten und sich am Riemen zu reißen. Sie hat selbst drei Kinder, und der Älteste, Laceys Enkelsohn, probiert mit Meth rum. Übler Stoff. Methamphetamin.«
    Portia stimmte ihr voll und ganz zu. »Das ist ja schrecklich!«
    »Gelobet sei der Herr und amen!« Die zierliche Frau stieß sich von der Schreibtischkante ab und rollte mit dem Stuhl weit genug zurück, dass sie aufstehen und ihre schlanke Figur zur Schau stellen konnte, den engen Rock, die Highheels. »So, sagen Sie mir noch einmal, was genau ich für Sie tun kann?«
    Portia schob ihr die Liste mit den Namen über den Tresen. »Ich brauche alles, was Sie über diese Mädchen wissen.«
    »Die fürchterlichen Vier«, sagte Mary Alice, als sie einen Blick auf Portias handgeschriebenen Zettel warf. »Das meiste ist im Computer. Haben Sie keine eigenen Dateien?«
    Mehr als genug.
»Nicht offiziell«, erwiderte Portia vorsichtig. »Ich habe durchgeschaut, was im Computer ist, aber wie Sie sich denken können, würde ich gern die aktuellen Akten einsehen.«
    »Das ist in Ordnung, solange wir Laceys Okay haben. Geben Sie mir eine Sekunde.« Die Highheels klapperten, als Mary Alice zu einer Reihe von Aktenschränken ging und anfing, die Ordner durchzublättern. Innerhalb weniger Minuten hatte sie einen erbärmlich dünnen Aktendeckel auf den Tresen geknallt und sich von Portia den Empfang bestätigen lassen. Portia trug die wenigen Unterlagen zurück an ihren abgetrennten Arbeitsplatz und beschloss, den gesamten Inhalt zu kopieren.
    Sie betete, dass sie unrecht hatte, aber ihr Instinkt sagte ihr mit aller Macht, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Leichen der jungen Frauen auftauchen würden.
    Wenn das der Fall sein sollte und die Mordkommission eingeschaltet wurde, hätte sie ihre Hausaufgaben bereits gemacht.
     
    Zwei Kursabende überstanden, und noch so viele liegen vor mir,
dachte Jay, als er am Freitagabend Richtung Norden nach Baton Rouge fuhr. Auf der Ladefläche seines Pick-up lagen Sanitärteile fürs Bad und neue Kacheln. Bruno hockte neben ihm auf dem Beifahrersitz und hatte die Nase wieder gegen den Spalt in der Scheibe gedrückt. Aus der Stereoanlage dröhnte Bruce Springsteen.
    Jay hatte sich in seine neue Routine gefügt. Er genoss die Herausforderung des Renovierens und empfand das Unterrichten als anregend, ausgenommen natürlich den Umgang mit Kristi. Seit sie ihm am ersten Abend nachgelaufen war, um die Lage zwischen ihnen zu klären, hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen. Im Seminar hatte sie keine Fragen gestellt, und er hatte sie auch nicht aufgerufen. Sie hatte hinten im Seminarraum gesessen, sich Notizen gemacht und ihn mit undurchdringlichem, freundlich-gleichgültigem Gesichtsausdruck beobachtet. Eiskalt und desinteressiert.
    Was ganz und gar untypisch für Kristi war.
    Die Tatsache, dass sie sich so viel Mühe gab, konzentriert und ungerührt zu erscheinen, entlockte ihm ein Lächeln. Offensichtlich fiel es ihr trotz ihres Bemühens, Abstand zu ihm zu wahren, genauso schwer, mit ihm umzugehen wie andersherum.
    Nun gut,
dachte er und stellte kurz die Scheibenwischer an. Kristi hatte es verdient, sich nicht ganz wohl in ihrer Haut zu fühlen – so wie sie ihn abserviert hatte. Himmel, in den letzten zwei Wochen hatte er dreimal von ihr geträumt! Der erste Traum war höllisch heiß gewesen: Sie hatten sich geliebt, ihre nackten Körper waren schweißbedeckt gewesen, während ihr Bett in einem rasant

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