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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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Museum.
    Grace öffnete eine der Doppeltüren, und die drei Mädchen verschwanden im Innern. Ariel drehte sich um und warf einen letzten Blick auf Kristi. Ihr Gesicht war fahl und verschattet. Obwohl sie nur wenige Schritte voneinander entfernt waren, hatte Kristi das Gefühl, ganze Ozeane würden sie trennen. Hinter dem Trio schloss sich die massive Holztür mit einem dumpfen Knall.
    Kristi zögerte. Es war offensichtlich, dass Ariel ihre Hilfe nicht wollte. Und wer vermochte schon zu sagen, ob sie sich tatsächlich in einer todbringenden Gefahr befand? Sicher, die alte Frau im Bus war gestorben. Na und? Ihr Vater war schließlich noch am Leben.
    Der Knoten in ihrem Magen sagte ihr jedoch etwas anderes, und sie wünschte sich verzweifelt, dass sie sich in Ricks Fall irren möge – dass sich keine ihrer Visionen bewahrheiten würde. Bei Ariel O’Toole allerdings kehrte die Vision immer wieder. Sie hatte Ariel warnen müssen, aber Kristi wusste bereits, dass es ein Fehler gewesen war, ihr zu vertrauen. Jetzt würde Lucretias Freundin denken, sie sei ein Fall für die Psychiatrie – oder aber, dass sie ihr einen grausamen Streich spielte. Was noch schlimmer war: Das Geheimnis, das Kristi in den vergangenen Monaten gehütet hatte, war nun offenbart. Das war nicht gut. Sie hätte die Wahrheit nicht herausposaunen dürfen.
    Kristi blickte zu den Fenstern mit den Längsstreben hinauf und meinte, Ariel zu erblicken, verzogen und verzerrt durch die Facettenscheiben. Auch diesmal kam sie ihr wie ein Geist vor.

[home]
    11.
    O fficer Esperanza von der Vermisstenstelle war gar nicht glücklich. Sie beugte sich über den Tresen, der den Bürobereich von der Rezeption trennte, und blickte Portia zornig an. Sie mochte Portia Laurent nicht, mochte niemanden, der ihre Autorität in Frage stellte, was deutlich an ihren schmalen Lippen und den bebenden Nasenflügeln zu erkennen war. Portia presste ihrerseits die Lippen zusammen und wartete auf den Ausbruch. Auf die sechzig zugehend, die Haare rot gefärbt wie Lucille Ball, war Lacey Esperanza nicht gerade für ihre Zurückhaltung bekannt. Sie galt als gerissen, als dreist, mitunter bis zur Unverschämtheit, und nahm ihren Job mehr als ernst.
    »Ich werde Ihnen genau erklären, was ich jedem von der Presse sagen werde, der hier anruft, Detective: Sollen sie sich an das gottverdammte FBI wenden. Die haben die Quellen, die Arbeitskräfte und das technische Know-how, um mit der Sache fertig zu werden«, donnerte sie mit rauher Stimme. »Sie sind informiert worden und führen ihre eigenen Ermittlungen durch – oder auch nicht. So wie ich die ganze Sache sehe – und darin stimmen wir hier alle überein –, gibt es keinen Fall. Ja, die Mädchen vom All Saints College sind verschwunden. Vermisst? Pah! Ermordet? Wo zum Teufel sind dann die Leichen? Ich weiß nicht, wie es mit Ihnen steht, aber ich für meinen Teil habe einen ganzen Sack voll Fälle zu bearbeiten, bei denen Leute wirklich« – sie malte mit ihrem feuerroten Fingernagel Anführungszeichen in die Luft – »vermisst werden. Sie wissen schon, Fälle, bei denen Familienmitglieder oder Freunde angerufen haben und nach jemandem suchen.« Sie beugte sich so weit vor, dass Portia den abgestandenen Zigarettenrauch riechen konnte, der sich mit ihrem Parfüm vermischte. »Was ist am All Saints College los, dass sie den Überblick über ihre Studenten verlieren? Die Louisiana State University ist – wie viel? – fünf- oder sechsmal größer als das All Saints, und dort scheinen sie ihre Studenten im Griff zu haben.«
    Genau das war der Punkt. Was war an dem kleinen College los, dass dort Studentinnen verschwanden? Portia behielt ihre Gedanken für sich, aber sie glaubte, dass ein Jäger unterwegs war, der den Campus zu seinem Revier erklärt hatte. Nur den Campus des All Saints.
    Bis jetzt.
    Bis dieses Monster, das, so glaubte Portia, das kleine College heimsuchte, sein Revier vergrößerte. Lieber Gott, sie hoffte, dass sie damit falschlag!
    »Eins will ich Ihnen sagen«, polterte Lacey weiter, »ich bekomme pro Tag an die hundert E-Mails. Am Wochenende sind es doppelt so viele. Ich habe verdammt noch mal genug zu tun. Sollen die vom FBI den Job übernehmen. Wenn Sie dennoch einen Blick in meine Akten werfen möchten« – sie drehte die Handflächen nach oben –, »bitte schön. Ich denke, es sagt einiges über die Mordkommission aus, wenn Sie die Zeit haben, sich durch unsere Akten zu wühlen.«
    Lacey drehte sich

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