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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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dienstunfähig befunden. Ein Sündenfall war ihnen als zu leichte Strafe erschienen. Stattdessen war er zu einem Wahrhaftigen Tod verurteilt worden, bei dem sein Geist – seine Lebenskraft, seine Seele, die Verkörperung all seiner Emotionen – und sein Leib vollkommen ausgelöscht werden sollten.
    Thane und Xerxes hatten protestiert und verlangt, den Krieger wieder einzusetzen. Im Gegenzug hatten sie versprochen, die volle Verantwortung – und Strafe – auf sich zu nehmen, sollten noch einmal Probleme entstehen. Ebenso hatten sie geschworen, sie würden ebenfalls den Wahrhaftigen Tod sterben, sollten sie von ihrem Freund getrennt werden.
    Widerwillig hatte der Rat sich einverstanden erklärt. Bei der Masse von Dämonen, die in diesen Tagen die Welt plagten, waren Krieger von ihrem Kaliber heiß gefragt. Trotzdem bezweifelte Zacharel, dass eine solche Drohung auch ein zweites Mal Wirkung zeigen würde.
    „Es wird keine Maßregelung geben“, sagte er, und Björn blinzelte überrascht.
    In diesem Moment erspähte Zacharel den Naga-Dämon, der gerade versuchte, sich unbemerkt über die Brüstung zu schlängeln. Nagas besaßen den Oberkörper eines Menschen und den Rumpf einer Klapperschlange und waren gefährlicher als beides zusammen.
    Zacharel beugte sich vor, packte den dicken, rasselnden Schwanz und riss daran. Der Naga schnellte herum, die Zähne gefletscht und die Arme erhoben, um anzugreifen, wer auch immer es gewagt hatte, ihn aufzuhalten. Zacharel hielt ihn fest am Schwanz gepackt und wand ihn sich der Länge nach um den Unterarm, während er mit der freien Hand den Dämon am Hals packte. Dann drückte er zu.
    Blutrote Augen weiteten sich vor Furcht und klauenbewerte Finger schlugen nach ihm. „Nicht Zzzacharel, jeder ausssser Zzzacharel! Ich verssschwinde, ich verssschwinde, ich versssprech’ssss.“
    Endlich Respekt vor seiner Autorität.
    „Dieser hier wird genügen“, beschied er Björn. „Du darfst dich wieder deinen Pflichten widmen.“
    Mit tiefem Erstaunen im Blick beugte der Engel den Kopf. Dann stürzte er sich wieder in die Schlacht.
    „Bitte! Ich verssschwinde!“
    Die Dämonen mochten vielleicht, aus welchen Gründen auchimmer, nicht in der Lage sein, in das Gebäude einzudringen. Zacharel hatte damit jedoch keine Probleme. Mit einem knappen geistigen Befehl verwandelte er seinen Körper in einen substanzlosen Nebel – genau wie den des Naga vor ihm. Ohne den geringsten Widerstand sank der Dämon gemeinsam mit ihm durch den Beton des Dachs ins Innere. Sekunden später stand Zacharel im Erdgeschoss des Gebäudes.
    Als hätte er vollkommen vergessen, wer ihn da festhielt, seufzte der Naga selig auf und streckte die Hände zur Decke aus. „Zzzeit für meinen Ssspassss …“
    Schwungvoll schleuderte Zacharel den Dämon quer über die frisch polierten Fliesen. Zahlreiche Sicherheitsleute patrouillierten und der Empfangsbereich war von mehreren menschlichen Frauen besetzt, doch kein Einziger bemerkte die Eindringlinge mitten unter ihnen.
    Flink schlängelte der Naga sich die Wand hinauf, tauchte ungehindert durch die Decke und verschwand aus Zacharels Blickfeld. Die Verfolgung erwies sich als Kinderspiel. Von Stockwerk zu Stockwerk bewegte sich Zacharel, immer bloß einen Schritt hinter dem Dämon. Schließlich hielt der Naga in seinem Aufstieg inne und schoss geradewegs in einen der Räume im vierzehnten Stockwerk.
    Im Inneren waren die Wände mit schwarzen Polstern bedeckt. Es gab keine Fenster. Ein einsamer Luftschacht an der Decke brachte die einzige Luftbewegung – und zwar in eisiger Temperatur. Der Raum war leer, bis auf ein einziges Möbelstück. Eine Krankenhaustrage mit … einer jungen Frau, die darauf festgebunden war.
    Plötzlich war jeder Muskel in seinem Körper angespannt. Einen Moment lang drohte die Vergangenheit sich aufzubäumen und ihn zu verschlingen.
    „Töte mich, Zacharel. Du musst mich töten. Bitte.“
    Schon vor langer Zeit hatte er in seinem Inneren einen Damm errichtet, um seine Erinnerungen an die Vergangenheit zurückzuhalten. Eine Barriere, die er verzweifelt gebraucht hatte. Und immer brauchen würde, wie es aussah. Jetzt verstärkte er diesenDamm wieder, wischte aus seinen Gedanken alles außer der Gegenwart fort.
    Auf den ersten Blick schien die Frau zu schlafen. Doch dann rollte ihr Kopf zur Seite, all ihre Aufmerksamkeit anscheinend auf den Dämon fixiert, den sie nicht hätte sehen dürfen. Plötzlich gingen Entsetzen, Zorn und Angst in Wellen von

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