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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Regenbögen an den Himmel malten. Er wusste das. Und manche Engel waren so, aber viele eben auch nicht.
    „Also, was kann ich für dich tun, Mr Gemeinheit in Person?“
    Er hätte sich nicht von seiner Neugier verleiten lassen sollen. Hätte sich nicht auf dieses Gesprächsthema einlassen sollen.
    Das würde jetzt ein Ende nehmen. „Genug, Mensch. Du hast dir schon mehr Ärger eingehandelt, als du im Augenblick wieder loswerden kannst. Ich würde dir nicht raten, noch mehr zu suchen.“
    „Wer hätte das gedacht?“, entgegnete sie mit einem freudlosen Lachen. Mit ihrer rosafarbenen Zungenspitze fuhr sie sich über die Lippen. „Endlich haben die Ärzte mal recht. Ich hab Halluzinationen. Bloß in meinem verdrehten Hirn würde ein Engel jemanden so mies behandeln.“
    „Ich habe dich nicht mies behandelt, und du hast keine Halluzinationen.“
    „Dann beeinflussen die Medikamente mein Hirn“, beharrte sie.
    „Das tun sie nicht.“
    „Aber hierher kommt nur das Böse.“
    „Wieder falsch.“
    „Ich … ich … Okay, ich tu mal so, als ob. Ich meine, wieso nicht. Lass uns sagen, du bist real …“
    „Das bin ich.“
    „…und einer von den Guten, denn du bist nicht hier, um mich umzubringen. Bist du hier, um mich … zu befreien?“
    So süß war das Zögern in ihrer Frage gewesen, dass er wusste, sie wagte nicht zu hoffen, es wäre so. Und doch wollte sie mit jeder Faser ihres Seins daran glauben, dass ihre Rettung bevorstand.
    Einen anderen Mann hätte ihre Notlage vielleicht zum Helfen bewogen, doch nicht Zacharel. Er hatte Leid in allen Variationen gesehen. Er hatte Leid in allen Formen verursacht. Hatte seine Freunde, Unsterbliche, die für immer hätten leben sollen, sterben sehen.
    Hatte seinen Zwillingsbruder sterben sehen.
    Hadrenial, sein Zwilling, das Einzige, was ihm je wertvoll gewesen war, ruhte jetzt in einer Urne auf seinem Nachttisch. In seiner Erscheinung war er identisch mit Zacharel gewesen, mit dem gleichen schwarzen Haar, den gleichen grünen Augen, dem gleichen scharf geschnittenen Gesicht und starken Körper. Doch gefühlsmäßig waren sie vollkommene Gegensätze gewesen. Obwohl Hadrenial nur wenige Minuten jünger war als Zacharel, schienen es Jahre zu sein. So unschuldig und lieb war er gewesen, so freundlich und einfühlsam, von allen geliebt.
    „Ich kann es nicht ertragen, die Menschen weinen zu sehen, Zacharel. Wir müssen ihnen helfen. Irgendwie, auf irgendeine Weise.“
    „Das ist nicht unsere Aufgabe, Bruder. Wir sind Krieger, keine Glücksboten.“
    „Warum können wir nicht beides sein?“
    Zacharel ballte die Hände zu Fäusten. Du musst aufhören, an ihn zu denken . Über das nachzugrübeln, was geschehen war, würde nicht das Geringste ändern. Es war, wie es war. Wunderschön und hässlich. Herrlich und furchtbar.
    Er zwang seine Gedanken zurück zu der Frau und ihrer Misere – beschloss jedoch, die Frage zu ihrer Befreiung nicht zu beantworten. „Kennst du den Namen des Dämons, der dich gezeichnet hat?“
    Eine Mischung aus Enttäuschung und verbitterter Resignation blitzte in ihren Augen auf. „Vielleicht bist du ja doch real“, murmelte sie. „Um mir jemanden wie dich auszudenken, bräuchte ich eine dunkle Seite, die ich nicht besitze.“
    „Du hast vergessen, vorauszuschicken ‚Ich will dich nicht beleidigen‘.“
    „Nein, hab ich nicht. Genau das wollte ich.“
    Was für ein aufmüpfiger kleiner Mensch. „Soll ich meine Frage wiederholen?“, hakte er nach – für den Fall, dass sie es beim ersten Mal überhört hatte.
    „Nein. Ich erinnere mich. Du willst wissen, ob ich den Namen des …“ Ihre Augen wurden groß, Enttäuschung und Resignation wichen Schock. „Dämons“, flüsterte sie, und die Enthüllung schien sie weit mehr zu treffen als die über seine Herkunft. „So in der Art von ‚ein Dämon, der aus der Hölle kommt‘?“
    „Ja.“
    „Ein bösartiges Wesen, dessen einziger Daseinszweck es ist, das Leben von Menschen zu zerstören?“
    „Ja.“
    „Eine abscheuliche Kreatur ohne einen Funken Licht in sich, erfüllt von nichts als Dunkelheit und Bösem?“
    „Exakt.“
    „Ich hätte es wissen müssen“, murmelte sie. „Dämonen. All die Jahre habe ich gegen Dämonen gekämpft, ohne es zu begreifen.“ Erleichterung mischte sich in den Schock, tränkte ihre Worte. „Ich bin nicht verrückt, und wir sind nicht allein. Ich hab’s ihnen gesagt.“
    „Mensch, du wirst mir jetzt antworten.“
    „Ich hab’s ihnen gesagt “, fuhr

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