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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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gepeinigten Stöhnen fiel er auf die Knie, und plötzlich konnte sie seine Züge lesen. Gequält, beschämt, voll Reue, Schmerz und Entsetzen … In diesem Augenblick kniete ein gebrochener Mann vor ihr, die Einzelteile so weit verstreut, dass ihn niemand je wieder zusammensetzen könnte.
    „Ich … ich … Zacharel?“
    „Es tut mir leid, Annabelle. So furchtbar leid.“
    Im nächsten Moment traf die Wahrheit sie wie mit einem Baseballschläger. Woran sie sich erinnerte, war kein Traum. Sie hatte sich in einen Dämon verwandelt. Sie war durch den Wald gehetzt. Sie hatte mit Zacharel gekämpft.
    Mit entsetzt geweiteten Augen streckte sie die Arme vor sich aus, doch ein Gewand verhüllte ihre Haut. Sie traute sich erst wieder, zu atmen, als sie die Ärmel hochgerollt hatte und das helle Braun ihrer Haut erblickte.
    Die Arme hinter ihren Rücken zu verrenken, erwies sich alsschwieriger, doch sie musste es wissen, musste – keine Flügel! Dem Herrn sei Dank! Ihr Rücken war so glatt wie eh und je.
    Ohne ein Wort beobachtete Zacharel sie. Immer noch auf Knien, demütig zu ihren Füßen.
    Schwer fielen ihre Arme an ihre Seiten. „Du hast mich geschlagen“, stellte sie fest. Von der Furcht war nichts mehr zu spüren. An ihre Stelle war bodenlose Enttäuschung getreten.
    Sein Kopf sackte nach vorn, bis sein Kinn auf sein Brustbein traf. „Ich weiß.“
    „Und du wusstest nicht, wer ich bin.“
    „Nein, ich wusste es nicht.“
    Er versuchte nicht einmal, sich zu verteidigen. Er hätte sagen können, dass er von einer solchen Verwandlung bei einem Menschen noch nie gehört hatte. Dass er es für unmöglich gehalten hätte. Er hätte sie an ihre eigene Reaktion auf ihn erinnern können, als er die Gestalt eines Dämons angenommen hatte.
    „Warum hab ich mich verwandelt? Wie hast du mich wieder normal gemacht?“
    Nicht ein einziges Mal sah er auf. „Erzähl mir zuerst, was in der Wolke geschehen ist. Dann werde ich dir alles sagen, was ich weiß oder auch nur vermute. Ich werde dir kein Detail vorenthalten.“
    „Also gut.“
    Aufmerksam lauschte er dem, was sie ihm erzählte, und nickte ab und zu. Am Ende ließ sie die Schultern hängen, als läge eine schwere Last darauf.
    „Wolken können vieles“, sagte Zacharel, „aber sie können keinen Menschen in einen Dämon verwandeln. In der Hinsicht hat der Dämon gelogen. Und auch er selbst hätte das mit seinem niederen Rang nicht vollbringen können.“
    „Aber wie konnte ich mich denn dann verwandeln, wenn es weder die Wolke noch der Dämon waren?“ Eine grauenhafte Furcht breitete sich in ihr aus, glitt kalt bis in ihre Fingerspitzen. „Bedeutet das, ich bin … nicht länger ein Mensch, und dass mein Äußeres sich letztendlich nur meinem Inneren angepasst hat?“
    „Ich glaube, dass damals, als du gezeichnet wurdest, mehr mit dir geschehen ist, als irgendjemandem von uns bewusst war.Ich glaube, der Hohe Herr hat einen Teil seines Geistes mit dir ausgetauscht.“
    Nein, bestimmt nicht. Das hätte sie gewusst. Nicht wahr? „Wie kann das sein?“, krächzte sie.
    „Dazu hätte er mit einer Geisterhand in deinen Körper greifen und einen Teil deiner Seele herausreißen müssen, als würde er einen Arm amputieren. Wahrscheinlich nur ein winziges Stück, so groß wie eine Münze. Dann hätte er an diese Stelle ein Stück seiner eigenen Seele gesetzt und sich so mit dir verbunden … sich mit dir vermählt.“
    Weißglühende Rage rauschte durch ihr Inneres, löschte die Furcht vollkommen aus, und plötzlich war sie dabei, auf Zacharels Schultern einzuschlagen. „Zum letzten Mal, ich bin nicht mit dem Dämon verheiratet, der meine Eltern getötet hat! Bin ich nicht !“
    Er hob nicht einmal eine Hand, um sie abzuwehren. „Wenn es tatsächlich das ist, was er mit dir gemacht hat, ist dein Leben mit seinem verschmolzen. Solange er lebt, überlebst auch du. Solange du lebst, bleibt er am Leben. Diese Möglichkeit hatte ich noch nicht in Betracht gezogen, aber jetzt scheint es völlig klar.“
    Fragen prasselten auf sie ein und ihre Schläge verlangsamten sich … hörten auf. „Aber … aber … Warum hat er dann andere Dämonen auf mich gehetzt? Wäre ich gestorben, hätte es auch ihn erwischt.“
    „Irgendetwas hat die Dämonen davon abgehalten, dich zu vergewaltigen. Ich denke, dasselbe Etwas hat sie auch davon abgehalten, dir eine tödliche Verletzung zuzufügen.“
    „Aber ich … ich kann einfach nicht mit ihm verbunden sein.“ Und schon wieder flammte

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