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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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irgendetwas mit mir zu tun haben wollen.“
    Auch seine unausgesprochenen Worte hörte sie. Wenn er versuchte, sie zu befreien, würde sie Qualen leiden und wahrscheinlich trotzdem sterben. „Die Schmerzen sind mir egal, selbst wenn ich sterbe. Hol diesen Dämon aus mir raus.“ Jetzt!
    „Dir mag dein Tod egal sein, aber mir nicht“, sagte er schlicht. „Das werde ich dir nicht antun. Niemals. Verlang das nicht von mir.“
    Sie brauchte nur einen kurzen Augenblick, um die Vehemenz seiner Reaktion zu verstehen. Immer noch litt er darunter, dass er dasselbe mit seinem Bruder gemacht hatte, und mehr könnte er nicht ertragen. Nein, sie konnte, sie würde es nicht von ihm verlangen. „Was soll ich dann tun?“
    „Ich werde den Hohen Herrn aufspüren. Ich werde ihn wegsperren.“ Zacharel legte den Kopf in ihren Schoß, schlang ihr die Arme um die Taille. Sein Leib begann zu beben. „Das tut mir so leid, Annabelle. So unglaublich leid.“
    Sie fühlte etwas Warmes, Feuchtes durch ihr Gewand dringen und zog die Brauen zusammen. Tränen? Nein. Nein, dieser starke, stolze Kriegerengel konnte unmöglich weinen. „Du würdest ihn wegsperren, statt ihn zu töten, trotz eurer Gesetze und deiner Befehle?“
    „Für dich werde ich alles tun.“ Mit glänzenden Augen und feuchten Wimpern sah er zu ihr auf. Er weinte tatsächlich. „Und ich gelobe dir hier und jetzt, Annabelle, dass ich dich nicht töten werde. Ich werde keinem anderen Engel gestatten, dich zu töten.“
    Und wahrscheinlich würde man ihn dann für seine eigenen Verbrechen bestrafen oder sogar ebenfalls töten. „Tu das nicht.“
    Hastig sprach er weiter. „Irgendwie werde ich den Dämon finden, der dir das angetan hat. Ich werde ihn wegsperren.“ Er packte sie fester. „Ich werde immer alles in meiner Macht Stehende tun,um für deine Sicherheit zu sorgen. Und wenn du meinen Anblick nicht ertragen kannst, werde ich es im Geheimen tun.“
    „Nein, ich …“
    „Endlich verstehe ich, was meine Gottheit mich zu lehren versucht hat“, fiel er ihr ins Wort. „Was ich all diese Jahrhunderte über nicht begriffen habe. Ich dachte, ich hätte es gelernt, aber ich hätte trotzdem noch jederzeit getan, was ich für nötig gehalten hätte.“
    „Wovon sprichst du?“
    „Kollateralschaden. Die Menschen, die ich getötet habe oder deren Tötung ich zugelassen habe, waren besessen oder liebäugelten mit Dämonen, deshalb hielt ich ihren Tod für gerechtfertigt. Aber was, wenn sie waren wie du? Unschuldig? Was, wenn ich am Ende nicht sie verletzt habe, sondern die Menschen, die sie geliebt und immer noch auf ihre Rettung gehofft haben? Was, wenn es Grund zur Hoffnung gab? Nein, es gibt immer einen Grund. Das weiß ich jetzt.“
    Drängend blickte er zu ihr auf, während seine Tränen immer schneller flossen. „Es tut mir leid, Anna. Nicht, weil du von meiner Sünde weißt, sondern weil sie dir so große Pein bereitet hat.“
    Ihn so leiden zu sehen, beruhigte sie auf eine Art, wie nichts anderes es geschafft hätte. Sie war ihm wichtig. Er fühlte Reue. Halleluja, er fühlte .
    Nun strich sie ihm doch mit den Fingern durch das seidige Haar. Die Tatsache, dass er einen guten Grund hatte, Dämonen ebenso sehr zu hassen, wie sie es tat, und sie doch nicht zurückwies, jetzt, wo er wusste, dass sie … dass sie … Sie konnte die Worte nicht noch einmal denken. Mit dieser Wahrheit würde sie sich später auseinandersetzen müssen. Fürs Erste wollte sie nur diesen Augenblick genießen, und den Mann, der sie liebte.
    Und das tat er. Er liebte sie. Es mochte ihm noch nicht bewusst sein, so lange, wie er jegliche Gefühle verdrängt hatte, aber sie war sich sicher – genauso, wie sie wusste, dass sie ihn ebenfalls liebte. Er hatte sie gerettet und beschützt. Er hatte das Gute in ihr gesehen und half ihr, dasselbe zu tun. Niemandem erlaubte er, sie respektlos zu behandeln, und er wollte nur das Beste fürsie. Er würde sie niemals verlassen – und sie würde ihn niemals verlassen.
    Ja, er war ein schwieriger Mann, ein komplexer Mann, und er war Emotionen oder Sanftheit nicht gewohnt. Doch beides schenkte er ihr, und sie würde ihm ebenso beides schenken.
    Er war jetzt ein Teil von ihr, viel mehr als … Egal. Er war ein berauschender Teil, ein willkommener Teil, stark und mutig, und es machte Spaß, ihn zu ärgern. Er war zärtlich und behutsam, und gleichzeitig hart, wenn sie es brauchte.
    Sanft murmelte sie tröstende Worte, bis er sich beruhigte, und auch wenn

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