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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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habe eine Nachricht für deinen Hohen Herrn. Wirst du es sein, der sie ihm überbringt?“
    Augenblicklich hellte sich die Miene des niederen Dämons auf. „Ja, ja, natürlich. Wäre mir ein Vergnügen, euch auf diese Weise zu Diensten zu sein.“
    Mit größter Wahrscheinlichkeit eine Lüge.
    „Nein, nein. Ich überbringe die Botschaft“, fiel der Dämon neben ihm ein. „Lass mich.“
    „Nein, ich“, platzte der Dritte hervor. „Ich tu alles. Egal was!“
    Koldo hielt den Blick auf seinen Gefangenen gerichtet. „Ich traue dir nicht. Und deshalb behalte ich ein Stück von dir hier. Wenn du das wiederhaben willst, wirst du wiederkommen und einen Beweis mitbringen müssen, dass du deine Aufgabe erfüllt hast.“ Und ohne viel Federlesens riss Koldo der Kreatur den rechten Arm aus.
    Ein durchdringendes Aufheulen, rau und gequält. Ein Schwall schwarzen Blutes.
    Angewidert warf Koldo den Arm beiseite. So gierig und selbstsüchtig, wie Dämonen waren, ertrugen sie es nicht, wenn jemand anders etwas besaß, das ihnen gehörte.
    „Ich mach’s“, versprach der Dämon japsend. „Ich gehe zu ihm und komme zurück. Ich schwöre es.“
    Lüge oder Wahrheit? Andere Gesandte der Einen Wahren Gottheit hätten es gewusst, aber wegen seines Vaters war Koldo nicht in der Lage, den Unterschied zu erkennen. „Wenn du Unversöhnlichkeit siehst, sag ihm, dass sein feiges Versteckspiel ihn nicht vor unserem Zorn bewahren wird.“
    Koldo löste die Ketten.
    Einen Sekundenbruchteil später war der Dämon aufgesprungen und durch die Wand verschwunden. In der Ferne verhallte sein hämisches Gelächter.
    „Und was jetzt?“, fragte Thane wütend.
    „Jetzt“, erwiderte Koldo, „folge ich ihm zu dem Hohen Herrn. Ich habe mich auf seine spirituelle Spur eingestellt.“ Eine Fähigkeit, über die der Dämon ebenfalls nichts wissen sollte, deshalb hatte er so getan, als wollte er einen Beweis. „Sobald ich weiß, wo Unversöhnlichkeit und seine Horde hausen, kann ich Zacharel hinführen. In der Zwischenzeit: Tötet diese zwei. Wir brauchen sie nicht länger und sie besitzen Informationen, die sie nicht haben sollten.“
    Unter dem Protestgeschrei der Dämonen und zustimmendem Grollen der Krieger schlüpfte Koldo in eine Luftfalte. Nicht einmal die anderen Engel konnten ihn darin noch spüren. Dann folgte er der Spur, die der fliehende Dämon für ihn hinterlassen hatte. In diesem schimmernden, Aura-artigen Nebel erblickte er Funken von Rosa – Erleichterung. Ein Übelkeit erregendes Grün und schleimiges Schwarz wie verseuchtes Öl, das aus einem Auto leckte – der Drang, jemandem Schmerzen zuzufügen, vermischt mit Angst.
    Der Lakai überraschte ihn, indem er Koldos Befehl buchstabengetreu befolgte und sich ohne Umwege zu seinem Hohen Herrn begab. Durch Schichten von Erde und Fels, durch lange, gewundene Tunnel und hinein in die Hölle, ein Land aus Feuer, Asche und unentrinnbarer Verdammnis. Verdorrte Prärien und Hügel waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Asche wirbelte durch die Luft, machte jeden Atemzug zur Qual. Mit grausamer Intensität leckte die Hitze an seiner Haut, bis sie schweißüberströmt und geschwollen war. Schmerzensschreie prasselten auf seine Ohren ein, gefolgt von unheimlichem Gelächter.
    Engel durften nicht ohne Erlaubnis herkommen. Die Hölle war nicht ihr Reich, noch stand es unter ihrer Kontrolle oder war ihren Regeln unterworfen. Koldo wiederum war nicht irgendein Engel. Sein Vater war … Nein, er würde nicht über diesen Mann nachdenken, noch darüber, warum genau er sich frei zwischen Himmel und Hölle bewegen konnte. Als Nächstes würde er an seine Mutter denken.
    Koldo entdeckte den Lakaien, wie er über eine knöcherne Brücke flitzte. Darunter floss nicht Wasser, sondern Blut. Soviel Blut. Spitze Pfähle verbanden die Brückenteile miteinander, und auf jedem wand sich eine Seele. Am anderen Ende erhob sich ein düsterer Folterpalast, erbaut aus nichts als menschlichen Schädeln. Tausende leerer Augenhöhlen schienen ihn zu beobachten.
    Als Koldo dem Dämon hineinfolgte, stellten sich ihm die Nackenhaare auf. Würde ihre Gottheit Zacharel erlauben, herzukommen? Oder müsste Zacharel vorher fallen? Wann immer ein Engel fiel, wurde er seiner Flügel beraubt und in die Hölle geworfen, schwach, verwundet. Wenn das geschah, hätte Zacharel nicht die geringste Chance.
    Vielleicht kann ich das Ganze hier und jetzt beenden . Für einen einzelnen Krieger war es nicht unbedingt weise, es mit einer

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