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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Horde aufzunehmen, vor allem, wenn dieser einzelne Krieger verletzt war. Aber wenn es eine Chance gab …
    Koldo fand den Lakaien im Thronsaal. Sein Blick wanderte ans andere Ende des Saals, die Stufen hinauf bis zu dem Riesen, der sich seitlich auf dem Thron fläzte. Der Lakai verbeugte sich.
    Das musste Unversöhnlichkeit sein.
    Die Knochenstruktur seines Gesichts war überzeichnet, seine Stirn zu breit, höckerig. Seine Zähne waren zu spitzen Fängen gefeilt, seine Haut eine glatte tiefrote Fläche. Knotige, scharfkantige Flügel ragten hinter seinem Rücken hervor, kratzten an seinen Unterschenkeln und am Thron. Auf seinem Schoß ruhte ein langer, dünner Schwanz, und mit den Fingern spielte er mit der Metallspitze an seinem Ende.
    „… gesagt, er würde mir meinen Arm wiedergeben, wenn ich ihm einen Beweis liefere, dass ich Euch diese Nachricht überbracht habe.“
    „Hat er das.“
    „Ja, ja. Gebt Ihr mir einen Beweis?“
    Unversöhnlichkeit gab einem der vielen Dämonen hinter seinem Thron ein Zeichen. Der Gefolgsmann trat vor – und köpfte den einarmigen Lakaien.
    Sein Publikum kicherte.
    Unversöhnlichkeit hob die Hand, um sie zum Schweigen zubringen. „Der Tag, auf den ich gewartet habe, ist endlich gekommen. Jetzt hat die Schlacht wahrhaft begonnen.“
    Koldo blickte sich um, prägte sich jedes Detail ein. Über zweihundert Dämonen allein in diesem Raum. Niemand konnte sagen, wie viele noch unter dem Befehl des Hohen Herrn standen. Nein, gegen diese Armee konnte er nicht einsam und allein antreten. Nicht in seinem Zustand.
    Hier und da verstreut standen Säulen, und an jede einzelne war eine menschliche Seele gekettet.
    Hier unten hatten Seelen eine körperliche Gestalt und unterlagen deshalb den Naturgesetzen dieses Reichs. Blut troff von den bewusstlosen Gefangenen herab.
    Tot waren sie nicht, so viel wusste er. Wenn ein Geist getötet wurde, verging er – nur um wenige Tage später wiederaufzuerstehen, immer noch gefangen in diesem verfallenden, feurigen Reich der Qualen.
    Koldo wünschte, er könnte ihnen helfen, und das war der Hauptgrund, aus dem Engel niemals hierhergelassen wurden. Sie wollten helfen, konnten es aber nicht, und die Schuldgefühle darüber würden sie bis in alle Ewigkeit verfolgen. Koldo zwang sich, den Blick abzuwenden. Doch nicht, bevor er … Nein, bestimmt nicht … Das konnte nicht sein … Er schritt zu der einzigen Säule auf dem Thronpodest.
    Es stimmte.
    Jamilas schwarzes Haar hing ihr strähnig und verknotet vom Kopf, verdeckte das meiste von ihrem Gesicht. Von Kopf bis Fuß war sie übersät mit Blutergüssen, Schnitten und Kratzern, ihre Flügel waren verschwunden, doch sie war am Leben, ihre Brust hob und senkte sich. Aber …
    Sie war gestorben. Nicht wahr? Oder war das auch ein Trick gewesen?
    Ihre Augen waren geschlossen, ihr Atem unregelmäßig, zu schnell und zu flach. Jeden Augenblick lauerte der Tod auf sie, bereit, durch ihre Haut in ihr Inneres zu dringen und sie zu verzehren.
    „Sieh an, sieh an.“ Aus dem Augenwinkel sah Koldo Unversöhnlichkeit tief einatmen, als wollte er einen süßen Geruch auskosten. Das Wesen erhob sich. Alle Anwesenden verstummten. „Ich kann dich riechen, Engel. Ich weiß, dass du hier bist.“
    Jeder Soldat in der Armee des Dämons spannte sich an, ging in Kampfstellung.
    Fast hätte Koldo automatisch ein Flammenschwert erschaffen. Ruhig. Er kann nicht wissen, wo du bist . Doch jene blutroten Augen waren auf ihn gerichtet, als folgten sie jeder seiner Bewegungen.
    „Wir haben sie umgebracht. Immer und immer wieder haben wir deine Kriegerin getötet, nur um sie wiederzubeleben, bevor es zu spät war.“
    Ruhig . Wenn er jetzt antwortete, würde er seine Anwesenheit bestätigen und seine Position preisgeben. Auch wenn Unversöhnlichkeit bereits zu wissen schien, wo er war, wäre das ein Fehler. Die Kreatur mochte seine Gegenwart spüren, doch sehen konnte sie ihn nicht. Es war ein Trick, und wenn er sich zeigte, würden auch die anderen Dämonen ihn entdecken.
    „Du bist Koldo, stimmt’s?“
    Er presste die Lippen aufeinander, unterdrückte mit Mühe ein überraschtes Grollen.
    Unversöhnlichkeit kam einen Schritt näher und blieb stehen. „Du brauchst es nicht zu bestätigen, ich weiß, dass du es bist. Ich habe Zacharels neue Armee ausgiebig studiert. Warum, glaubst du, hätte ich sonst so viele Lakaien auf die Erde geschickt? Einige sollten kämpfen, aber einige sollten nur beobachten und mir berichten. Du, Koldo,

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