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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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erfrischt und begeistert.
    „Hast du die ganze Zeit da gestanden?“, fragte sie.
    Steif nickte er.
    „Aber ich war über eine Stunde da drin.“
    Das wusste er. Er hatte die Sekunden gezählt. Eine Stunde hatte dreitausendsechshundert Sekunden. Dreitausendsiebenhundert- und vier Sekunden lang war sie im Bad gewesen.
    Sie zögerte und nahm ihre Unterlippe zwischen die Zähne, wie er es schon oft bei ihr gesehen hatte. Eine Geste, die ihre Unsicherheit verriet. Er konnte nicht anders als hinstarren. Sehnlichst wünschte er, er könnte seine Lippen darauflegen, um den Schmerz zu lindern, den sie sich vermutlich zufügte.
    „Denkst du daran, mich zu küssen?“
    „Ja“, gestand er mit rauer Stimme.
    Sie schluckte. „Ich kann kaum glauben, dass ich es überhaupt in Erwägung ziehe, nachdem ich mir – und dir! – geschworen habe, das würde nie passieren. Aber Himmel noch eins, du bist so süß, irgendwie kann ich nicht anders.“
    Plötzlich stand jeder Muskel in seinem Leib unter Spannung. „Du meinst …?“
    „Ja, ich meine. Aber vorher hab ich noch eine Frage für dich.“
    „Frag.“ Er würde alles tun.
    „Darf ich dich … na ja, fesseln?“
    Bei diesen Worten begann sein sowieso schon erhitztes Blut zu kochen. „Wenn du es wünschst. Aber du solltest wissen, dass es keine Ketten gibt, die mich halten können. Ich wäre nur zu deiner Beruhigung gefesselt.“
    „Also ich find’s nicht unbedingt beruhigend, zu erfahren, dassdu dich ohne Weiteres befreien könntest!“ Einen Augenblick später ließ sie sich in die Kissen zurückfallen. „Ich würde es sowieso nicht fertigbringen.“
    Mit größter Mühe schluckte er einen verzweifelten Aufschrei hinunter. „Mich zu küssen?“
    „Nein, dich zu fesseln.“
    Seiner Gottheit sei Dank. „Weil du selbst es gehasst hast, in Fesseln zu liegen.“ Eine Feststellung, keine Frage. Langsam lernte er sie kennen.
    „Genau.“ Schweigen, dann ein leises Seufzen. „Na gut. Wir können das mit dem Küssen noch mal probieren. Aber ich hab das Sagen“, fügte sie hastig hinzu. „Du musst tun, was ich dir sage, sobald ich es dir sage.“
    Ein Hochgefühl drängte sich durch den stetig wachsenden Riss in seiner Brust, dicht gefolgt von Entschlossenheit. Diesmal würde er es richtig machen. Er musste es richtig machen. Eine weitere Chance würde sie ihm nicht geben. „Ich werde dich nicht enttäuschen.“
    Durch ihren Leib lief ein Beben.
    Ein Beben der Furcht? Obwohl jede Faser seines Körpers danach schrie, die Distanz zwischen ihnen zu überbrücken, stemmte er die Füße in den Boden und blieb stehen. Gab ihr Zeit, sich vorzubereiten auf das, was gleich geschehen würde. „Was hat deine Meinung geändert?“
    Ihre Wimpern senkten sich und sie flüsterte: „Das Bad. Ich lag in der Wanne, lang ausgestreckt, und hab die Wärme des Wassers genossen, aber alles, woran ich denken konnte, war, dass ich allein war. Ich hab mich gefragt, wie es wäre, wenn du mit mir in der Wanne wärst, mir die Haare waschen würdest und die Schultern massieren. Mich im Arm halten.“
    Sie im Arm halten. In dem Geständnis lag so viel Sehnsucht, dass er sich nicht länger zurückhalten konnte.
    Zacharel näherte sich dem Bett. Sie betrachtete ihn mit unergründlichem Blick, leckte sich die Lippen, bebte erneut. Verschränkte die Hände über dem Bauch, legte sie auf den Rücken, dann wieder auf den Bauch, als könnte sie sich nicht entscheiden,was nun richtig war. Als er ein Knie auf die Matratze setzte und sich vorbeugte, wurde ihr Atem schneller. Langsam, vorsichtig . Auf allen vieren kroch er zu ihr. Ganz sanft umfasste er ihre Taille und drehte sich mit ihr herum. Als er sie auf sich zog, breitete er die Flügel aus. Überrascht holte sie Luft, zuckte jedoch nicht zurück. Aber sie ließ sich auch nicht auf seine Brust sinken, sondern blieb aufrecht sitzen.
    Reglos lag er da, wartete, hoffte, sie würde sich entspannen. Flatternd senkten sich ihre Wimpern, warfen lange spitze Schatten über ihre Wangen. Doch anstatt sich zu entspannen, versteifte sie sich mit jeder Sekunde mehr.
    „Annabelle.“
    „Ja.“
    „Sieh mich an“, bat er.
    Fest presste sie die Lider zusammen. „Nein.“
    „Annabelle. Bitte.“
    „ Jetzt sagst du bitte?“
    „Annabelle.“
    „Meine Augen“, flüsterte sie. „Du verabscheust das Mal darin.“
    Für eine solche Aussage gehörte er in die Tiefen der Hölle verbannt. „Sie sind bezaubernd.“
    „Aber du hast gesagt …“
    „Das war ein

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