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Angriff aus dem All (Orion 01)

Angriff aus dem All (Orion 01)

Titel: Angriff aus dem All (Orion 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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McLanes Zeigefinger deutete dicht neben Hassos Nase nach hinten, und Cliff sagte trocken:
    »Dein Problem scheint gelöst zu sein.«
    Hasso drehte sich herum und versteifte sich, als er seine Frau erblickte.
    »Aus!« sagte er in tiefer Niedergeschlagenheit. »Jetzt ist es passiert.«
    McLane winkte dem Mädchen und sagte kurz, aber höflich: »Zahlen!«
    Hasso rutschte auf seinem Barhocker herum und drehte sein Gesicht zu Cliff hin. Es war für jeden zu sehen, daß er ein starkes Gewitter mit zahlreichen Blitzen erwartete.
    »Bei den Raumgespenstern, Cliff! Du willst mich doch jetzt nicht im Stich lassen!«
    Beruhigend erwiderte Cliff:
    »Nein, nur zahlen. Es macht einen besseren Eindruck, wenn wir schon gezahlt haben.«
    Er zahlte und rutschte aus seinem Barstuhl, blieb ruhig daneben stehen. Vor Sigbjörnsons Frau verbeugte er sich kurz und liebenswürdig.
    »Guten Abend, Ingrid«, sagte er verbindlich. »Nett, Sie wieder einmal zu sehen.«
    Sigbjörnson versicherte eilig:
    »Liebling ... wir waren gerade dabei, zu gehen.«
    Frau Sigbjörnson, eine gutaussehende Blondine, warf McLane einen prüfenden Blick zu, sagte: »Hallo, Major McLane!« und wandte sich an ihren Mann. Mit der Geduld einer geprüften Raumfahrerfrau fragte sie:
    »Finden eigentlich alle Mannschaftsbesprechungen hier statt, Hasso?«
    McLane nickte eifrig.
    »Manche, Ingrid«, versicherte Sigbjörnson. »Das schwankt ...«
    »Den Eindruck habe ich auch«, sagte sie leise. »Es besteht die Gefahr, daß du ebenfalls schwankst.«
    »Wie gesagt«, antwortete Hasso und stand ebenfalls auf. »Wir waren gerade im Aufbruch. Ich schlug eben Cliff vor, er möge noch auf ein Bier mitkommen.«
    Die Musik hörte auf, und die tanzenden Paare zerstreuten sich. Einige von ihnen kamen an die Bar, andere zogen sich zu den Sitzgruppen zurück, andere wieder gingen hinüber in den Eßraum.
    Nicht gerade höflich sagte Ingrid Sigbjörnson: »So?«
    »Du scheinst nicht gerade hellauf begeistert darüber zu sein, daß unser berühmter Commander unser bescheidenes Haus besucht?«
    Wider Willen mußte Ingrid lächeln.
    »Aber – Hasso! Immer, wenn du deinen Chef bei uns anschleppst, weiß ich sehr genau, was los ist!«
    Sigbjörnson war ratlos und bereit, hoffnungslos zu kapitulieren.
    »Ja«, murmelte er verdrossen, »Ingrid, weißt du ... McLane meinte eigentlich ...«
    McLane machte eine unsichere Geste und deutete zuerst auf sich, dann auf Hasso.
    Ingrid blickte ihn mehr als nur fragend an.
    »Ich weiß nicht, wie ich es Ihnen erklären soll, gnädige Frau«, sagte McLane, aber er wurde unterbrochen.
    »Sie brauchen mir nichts zu erklären, Major: Hasso fliegt wieder mit, nicht wahr?«
    Hasso sah seine Chance und redete aufgeregt weiter.
    »Ja, es stimmt, Ingrid. Ich dachte, es sei besser, wenn ich dieses Mal noch dabei bin, dieses eine Mal noch.«
    »Gerade jetzt, Ingrid«, warf McLane ein »wo wir höheren Orts so ungeheuer beliebt sind.«
    »Ich habe davon gehört«, sagte Frau Sigbjörnson mit unüberhörbarer Kühle.
    »Sogar eine Aufpasserin vom GSD haben sie zu uns abkommandiert«, rief Hasso vorwurfsvoll aus und breitete die Hände aus.
    »Sie sehen also, gnädige Frau«, sagte McLane, noch ehe Ingrid antworten konnte, »daß es der denkbar schlechteste Zeitpunkt wäre, einen Nachfolger für Hasso anzulernen. Ganz abgesehen davon, daß keiner Hassos Leistungen auch nur im Entferntesten erreichen könnte.«
    Trotz ihrer Enttäuschung mußte Ingrid lächeln. Sie lehnte sich an die Bar und blickte die zwei Männer an, die nicht gerade sehr gute Figuren machten.
    »Ich bin sehr gespannt«, erklärte sie, »auf den Zeitpunkt, an dem euch einmal die guten Ausreden ausbleiben.«
    »Cliff!« sagte Hasso fast jubelnd und schlug ihm auf die Schulter, »sie hat gelacht!«
    Etwas niedergeschlagen stellte McLane fest:
    »Sagen wir einmal ... sie hat gelächelt!«
    Ingrid setzte sich in den Stuhl Hassos und sagte, indem sie graziös an den Fingern abzuzählen begann:
    »Die Kinder schlafen, die Robots sind abgeschaltet. Deine Uniform ist gereinigt und die Miete ist bezahlt ... ich glaube, ich bleibe noch ein wenig. Falls der Herr Major geruhen würde, mich auf einen Cocktail einzuladen, würde ich seine Bitte nicht abschlagen.«
    Cliff grinste anerkennend und winkte dem Mädchen hinter der Bar.
    Hassos erleichterter Seufzer wirkte fast wie eine Startsirene.
     
    *
     
    Aus vielen Gründen waren die Raumschiffbasen unterirdisch angelegt worden, auch befanden sich die

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