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Angriff aus dem All (Orion 01)

Angriff aus dem All (Orion 01)

Titel: Angriff aus dem All (Orion 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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McLane?« fragte Tamara.
    »Leider steht nicht zur Debatte, was ich will«, erwiderte McLane knurrend. »Legen Sie sich jetzt hin und schalten Sie das Schwerefeld der Kabine ein. Wenn Ihnen etwas passiert, heißt es womöglich noch, ich hätte einen Mordanschlag auf Sie verübt.«
    Tamara schluckte etwas hinunter, drehte sich um und verließ den Raum. Sie stieg in den kleinen Lift, der sie hinunter auf Deck II brachte. Sie hörte, während sich die Lifttür schloß, die nächsten Kommandos des Majors.
    »Hasso!«
    »Ja.«
    »Photonenaggregate halbe Kraft.«
    Sigbjörnson drückte drei Knöpfe in das Armaturenbrett.
    Ein dünnes, hohles Summen ging durch das Schiff und rüttelte an den Verstrebungen. Die Maschinen versetzten bei einer gewissen Umdrehungszahl die Zellen in Bewegung; dann wechselte die Frequenz, und das Metall beruhigte sich wieder.
    »Ich bin auf Automatik und Kontrolle«, sagte Sigbjörnson.
    McLane nickte und murmelte deutlich:
    »Gut. Dann wollen wir starten!«
    Die Geräusche im Schiff verstärkten sich.
     
    *
     
    Die Bodenkommandos hatten den Platz geräumt; er war leer und dunkel. Eine mechanische Stimme zählte rückwärts. Dann hob die ORION langsam ab. Gleichzeitig verstärkten sich die Projektoren und drückten das Wasser zur Seite.
    Zuerst erschien in der gewaltigen Bucht ein Strudel, der seinen Radius mehr und mehr vergrößerte, bis die Wand rasenden Wassers hinunter auf den Meeresgrund reichte. Wie ein Phönix stieg die ORION langsam durch den Raum, hob sich über das Wasser, und der Strudel verringerte seine Drehungsgeschwindigkeit. Dann beruhigte sich das Meer wieder; an den Ufern würden ein wenig später schwere Brecher anbranden.
    Das Heulen der Maschinen verstärkte sich.
    Der gewaltige Andruck des waagrecht startenden Schiffes, das seine Maschinen voll einsetzte, wurde von den Retardern abgefangen. Die ORION wurde schneller und schneller, durchjagte die Troposphäre und brach durch einen Streifen von Zirruswolken.
    Zwanzigtausend Meter ... Troposphäre. Mesosphäre: Ein Rudel Perlmutterwolken wurde durch den Sog in der dünnen Luft auseinandergetrieben, der hinter dem Schiff herwirbelte. Die Dämmerungsgrenze wurde erreicht, und die Außenschirme zeigten von einer Seite das Leuchten der irdischen Sonne. Ein girlandenförmiges Nordlicht kennzeichnete die Mesopause ... das Heulen der Maschinen wurde schriller und klang zunehmend gefährlicher.
    Einhundertzwanzig Kilometer.
    Heavisideschicht. Untere Appletonschicht. Thermosphäre. Die Konzentration der Gashülle wurde immer geringer. Exosphäre und Van-Allen-Gürtel. Die ORION war im freien Raum und jagte der Sonne entgegen.
    Der riesige Digitalrechner an Bord arbeitete tickend.
    Der Antrieb wurde jetzt, da die Frequenzen in Ultraschall übergegangen waren, leiser und schließlich völlig lautlos. Atan Shubashi sah kurz von seinen Entfernungsmessern hoch und sagte:
    »Falls es noch jemanden interessieren sollte: Wir passieren jetzt eben Luna I.«
    »Arbeiten die hydroponischen Tanks einwandfrei?« fragte McLane zurück.
    De Monti grinste Cliff über die Armaturen hinweg zu.
    »Keine Sorge, Commander. Unsere Gouvernante wird in ihrer Kabine nicht ersticken.«
    Hasso hob eine Hand.
    »Willst du sie die gesamte Fahrt über in ihrer Kabine eingeschlossen halten? Das wäre in ihren Augen zweifellos Freiheitsberaubung, und das wiederum ist strafbar.«
    Mürrisch sagte de Monti: »Wir werden diese Schnüfflerin schon kleinkriegen. Am Ende wird sie uns aus der Hand fressen.«
    »Oder wir ihr«, warf Shubashi skeptisch ein.
    »Daß ich nicht lache!« sagte Hasso. »Wir sind noch mit allem fertiggeworden, was man uns in den Weg gelegt hat.«
    Atan Shubashi, der gedrungene Astrogator der Mannschaft, wiegte unsicher den Kopf.
    »Ich habe so ein Gefühl«, sagte er vorsichtig, »als ob mit Leutnant Jagellovsk nicht besonders gut Kirschen essen sei.«
    »Kirschen essen ist auch nicht gerade das, was ich mit ihr vorhabe«, sagte de Monti mit seinem gewohnten siegessicheren Grinsen.
    Helga winkte ab.
    »Alter Angeber!« sagte sie nachdrücklich. »Wenn du glaubst, bei ihr auch nur eine winzige Chance zu haben ...«
    »Helgamädchen ...« erwiderte de Monti erstaunt und hob die Stimme, »du wirst doch nicht jetzt schon eifersüchtig sein?«
    »Pah!« machte Legrelle nur.
    Hasso beruhigte die Gemüter.
    »Dies ist«, verkündigte er im Ton eines Rezitators, »ein Streit um des Präsidenten Bart. In meinen Augen ist Tamara ein als Mädchen

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