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Angriff aus dem All (Orion 01)

Angriff aus dem All (Orion 01)

Titel: Angriff aus dem All (Orion 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Körpern der beiden Terraner ausging. War dies die Form, in der sich die fremden Wesen miteinander verständigten?
    Die letzten Schritte verstummten schließlich.
    Diese Vibrationen hörten auf.
    »Sie sind vollzählig!« sagte Atan. »Los!«
    Die Tür schob sich einige Zentimeter weiter auf. Die beiden Männer sahen in einen Raum hinein, der dicht vor dem Kontrollraum lag und durch eine offene, breite Verbindungswand abgetrennt war. Dahinter, rings um die Maschinen und die Geräte des Kontrollraums, hauptsächlich vor der Sternenkarte, sah man die Silhouetten der Fremden.
    Unvorstellbar ...
    Sie glichen gläsernen Menschen, menschlichen Formen aus milchigem Glas. Die Nervensysteme oder der rätselhafte Kreislauf der Fremden war schwarz. Es sah aus, als pulsierten unzählige Strickleiternervensysteme in den schlanken Körpern. Die Extraterrestrier waren nicht viel kleiner als zwei Meter. Sie wandten ausnahmslos den beiden Männern den Rücken zu – oder das, was bei Terranern der Rücken war.
    Hasso holte aus.
    Die beiden kleinen Zusatztanks waren miteinander verbunden worden. Der Ingenieur hatte ein Stück des Abdichtbandes dazu verwendet, das in einer Anzugtasche steckte. Die Männer konnten mit diesem selbstklebenden Band kleine Löcher in den Anzügen abdichten. Beide Tanks rutschten über den Boden bis in die Nähe der Sternenkarte. Dort blieben sie liegen. Niemand hatte es gehört – auch die Fremden schienen auf Gas als Schalleiter angewiesen zu sein.
    »Genau zielen!« sagte Hasso und fühlte, wie ihm der kalte Schweiß ausbrach.
    Atan Shubashi hob seine Waffe und visierte die beiden Tanks an.
    Plötzlich drehte sich einer der Fremden um.

 
8
     
    Die vier Männer sahen sich an. In dem Büro, in dem sie versammelt waren und um den mächtigen Tisch saßen, war es totenstill.
    »Wir stehen also dem Phänomen gegenüber, daß eine außerirdische raumfahrende Rasse unser eigenes Hoheitsgebiet betritt. Es ist ungeheuerlich.«
    Sir Arthur war der Chef des Führungsstabes. Ein Mann von fünfzig Jahren mit eisgrauem Haar, das in einer verwegen geschnittenen Bürstenfrisur den schmalen Schädel bedeckte. Die Augen des Mannes waren ebenfalls grau. Sie betrachteten gedankenvoll das Spiegelbild von dem kleinen Gegenüber Sir Arthurs.
    »Früher oder später war damit zu rechnen«, erwiderte Oberst Villa kühl.
    Sir Arthur schlug mit seiner Faust auf den Tisch. Es gab ein dumpfes Geräusch, und Wamsler fuhr auf.
    »Ihre Gelassenheit, Oberst Villa, beruhigt mich ungemein!« sagte Sir Arthur und beugte sich vor. Er war kleiner und schmaler als der wuchtige Marschall an seiner Seite, aber man sah Sir Arthur an, daß er seinen Standpunkt starrköpfig bis zu jedem Ende durchfocht.
    »Das war der Sinn der Antwort«, gab Villa gelassen zurück.
    »Haben Sie vielleicht auch damit gerechnet, daß diese Fremden gegen unsere Strahlwaffen immun sind, daß sie Raumschiffe haben, die unseren in jeder Weise überlegen sind?«
    Villa nickte ironisch.
    Oberst Villa trug den weißen Kragen und die hellgraue Uniform des Galaktischen Sicherheitsdienstes. Unterhalb der rechten Schulter war das geschwungene S im Kreis zu sehen. Ein kleiner, zierlicher Mann mit schlanken, nervösen Händen. Die Finger schlugen abgehackte, kurze Wirbel auf der wuchtigen Glasplatte des Konferenztisches.
    »Wie hieß das in McLanes letzter Meldung, Marschall?«
    Wamsler sah Sir Arthur verständnislos an.
    Er hatte über das vermutliche Schicksal seines besten Mannes nachgedacht. Was war mit McLane und der ORION VII geschehen?
    »Wenn McLane kein anderes Mittel als die Flucht kennt, bedeutet es, daß der Gegner tatsächlich überlegen ist.«
    »Tatsächlich?« fragte Oberst Villa dazwischen.
    Die Stimmung begann erregt zu werden. Auf der riesigen runden Raumkarte war an der Stelle, an der sich MZ 4 bewegte, ein winziger Lichtpunkt, der seine Farbe ständig veränderte. Daneben standen die Koordinaten des Asteroiden.
    Zehn/Nord 219 ...
    Die vier Männer waren zusammengerufen worden, um die Lage zu beraten. Seit den ersten Vorstößen der Terraner in die schweigende, schwarze Wildnis des Weltraums waren die Schiffe zum erstenmal auf Wesen gestoßen, die den Menschen ebenbürtig und sogar vielleicht überlegen waren. Dies war ein absolutes Novum in der Geschichte der Raumfahrt. Man hatte ängstlich davon abgesehen, die Öffentlichkeit zu informieren.
    »Unser Hoheitsgebiet«, sagte Wamsler schwer; man sah förmlich, wie er unter der Ungewißheit litt, »ist eine

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