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Angriff aus dem All (Orion 01)

Angriff aus dem All (Orion 01)

Titel: Angriff aus dem All (Orion 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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oder, wenn er umgekommen ist, von einem anderen Schiff, das nicht zerstört wird. Ich bin dafür, daß wir alles versuchen, mit den Fremden Kontakt herzustellen – und unter Kontakt, Sir Arthur, meine ich nicht die Entsendung einer Flotte, die mit Strahlgeschützen und Energiewerfern um sich feuert.«
    Kublai-Krim schwieg einige Sekunden lang, dann sagte er etwas ruhiger:
    »Wir hatten bisher keine Ahnung von der Existenz dieser Extraterrestrier.«
    »General!« antwortete Villa erstaunt, »wir empfangen seit Jahrhunderten aus dem All Signale. Ein Großteil davon, das stellten unsere Wissenschaftler fest, stammt nicht aus Sonnen oder Radiosternen, sondern ist Beweis für fremde Intelligenz.«
    »Diese fremden Intelligenzen sind mir gleichgültig«, rief Kublai-Krim und strich über sein borstiges Haar, »solange sie uns in Ruhe lassen.«
    »Mit Verlaub«, erwiderte Oberst Villa, noch immer von bestrickender Höflichkeit, »gerade diese Einstellung halte ich für antiquiert.«
    »Ich muß doch sehr bitten!« rief Kublai-Krim.
    Villa lächelte maliziös.
    »Es ist ein seltsamer Zug in uns Terranern«, stellte er versonnen fest, als rede er mit sich selbst. »Wir haben in den letzten Jahrhunderten ungeheuer viel geschaffen. Alles geschah im Zeichen des Fortschritts. Wir gründeten Kolonien auf dem Mars, auf dem Merkur und auf fast sämtlichen Planeten und Monden des Sonnensystems und einigen anderen innerhalb unseres Herrschaftsbereiches.
    Die Einstellung der Militärs ist die gleiche geblieben seit der Zeit der Pharaonen.
    Wir sind wir!
    Und wenn jemand es wagen sollte, aus dem sorgsam gezüchteten Schema unserer Vorstellungen auszubrechen, dann sprechen die Lichtgeschütze und die Energiewerfer. Der Fall McLane liegt nicht viel anders.«
    Wamsler schaltete sich ein und hob die Hand.
    Fragend richteten sich die Augen Oberst Villas auf ihn.
    »Es bleibt die Frage offen«, sagte Wamsler, und ihm war anzumerken, daß er keinen Rat wußte, »ob uns ein anderes Mittel bleibt, als die strategischen Raumflotten einzusetzen. Wozu raten Sie, Oberst Villa?«
    Villa stand auf.
    »Ich warne mit Entschiedenheit vor dem Eintritt in größere Kampfhandlungen. Krieg ist etwas, das wir uns im Augenblick weniger denn je leisten können. Wir müssen drei verschiedene Dinge vorher klären. Unbedingt.
    Erstens: Wer sind diese Fremden?
    Zweitens: Was wollen sie von uns?
    Drittens: Über welche Hilfsmittel verfügen sie?«
    Auch Wamsler stand auf und sagte:
    »Über welche Hilfsmittel sie verfügen – davon wird Ihnen McLane eine traurige Ballade singen können, falls er lebend zurückkehrt.«
    Die Konferenz wurde mit diesem Beschluß beendet.
    Und niemand wußte, was wirklich geschehen war.
     
    *
     
    Noch in dem gleichen Sekundenbruchteil, in dem der milchig-durchsichtige Körper des Fremden sich zu bewegen begann, feuerte Atan Shubashi. Er war aufgeregt wie nie in seinem Leben, aber seine Hand zitterte nicht.
    Ein hauchdünner Strahl spannte sich von dem Projektor der Waffe bis zu den beiden miteinander verbundenen Tanks.
    Die Energie zerschnitt den Stahl der Vorratsbehälter.
    Der gewaltige Überdruck, unter dem der reine Sauerstoff stand, brach sich Bahn. Mit einer ungeheuren Explosion entwich das komprimierte Gas schlagartig. Binnen einer einzigen Sekunde war der Kommandoraum mit reinem Sauerstoff von rund eineinhalb Atmosphären Druck gefüllt. Die Druckwelle drückte den gewaltigen Schaltschrank ein.
    Sie erreichte die Männer ...
    Vor ihnen wirbelte die massive Stahltür davon, als sei sie ein Fetzen Blech. Die Männer wurden zu Boden gerissen, wirbelten herum und rutschten zwanzig Meter über den Boden, bis sie eine Wand krachend aufhielt. Hasso wurde einige Sekunden lang bewußtlos.
    Er kam wieder zu sich, als ihn Atan an den Schultern hochzog.
    »Was ist los?« stammelte er.
    Atan antwortete nicht. Er überprüfte die Apparaturen seines Anzugs und stellte fest, daß sämtliche Geräte noch funktionierten. Durch die Lautsprecher kamen jetzt die Außengeräusche: Das stete Summen der Umwälzanlage, die den Sauerstoff in den beiden Räumen absog, durch die Filter leitete und, da die Schieber die übrigen Räume abgeschnitten hatten, in den Kontrollraum zurückleitete. Irgendwo klapperte unregelmäßig ein Blechgitter vor einer der kleinen Turbinen. Atan hinkte hinüber zu dem verwüsteten und halb eingedrückten Durchgang und spähte um die Ecke.
    Die Fremden waren keine Gefahr mehr.
    Nicht einer von ihnen lebte mehr.
    »Wir

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