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Angriff aus dem All (Orion 01)

Angriff aus dem All (Orion 01)

Titel: Angriff aus dem All (Orion 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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haben Glück gehabt?« fragte die Stimme Hassos neben seinen Ohren.
    »Ja. Wir sind außer Gefahr.«
    Dann begannen Atans Knie zu zittern, und er mußte sich am Rahmen festhalten. Er drehte langsam den Oberkörper herum und grinste Hasso an.
    »Ich habe es immer gewußt«, sagte Atan mühsam. »Ich bin ein Genie!«
    Hasso lachte dunkel.
    »Das ist gut«, sagte er. »Dann kannst du mir ja wahrscheinlich auch sagen, wie wir hier wieder herauskommen können!«
    Sie sahen sich an und begriffen.
    Eine Gefahr hatten sie ausgeschaltet, andere waren dadurch nicht geringer geworden. Sie besaßen die technischen Einrichtungen eines großen Kontrollraums der keineswegs kleinen Station, sie besaßen Nahrungsmittel und Luft, aber sie besaßen nichts, was sie hier weggebracht hätte. Die LANCET, das Beiboot, schaffte nicht einmal den Weg in den Nachbarkubus. Und – der Laborkreuzer CHALLENGER raste geradewegs auf den Asteroiden zu, um sich eine Kurskorrektur abzuholen.
    »Es sieht so aus, als sollten wir uns etwas einfallen lassen«, sagte Hasso und hielt seinen Arm vor das Quarzglas seines Helms. »In dreiundvierzig Stunden kracht die CHALLENGER auf den Asteroiden.«
    Plötzlich war die Gefahr wieder unmittelbar.
     
    *
     
    1,3 Parsek von Terra entfernt, brannte die Flamme des Alpha Centauri.
    Der Stern besaß die 2,1fache Gesamtmasse der irdischen Sonne und zählte zu der Gruppe der visuellen Doppelsterne. Es war eine Sonne mit einem dunklen Begleiter; einem öden Planeten. Das Doppelsternsystem war von allen ähnlichen Konstellationen das erdnächste. Urplötzlich erschien außerhalb des Schwerefeldes der Sonne ein schlanker Diskus.
    Die ORION VII rematerialisierte aus dem Hyperraum.
    Der dunkle Begleiter des Alpha Centauri umkreiste seine Sonne in dem gleichen Bahnabstand, die der Entfernung des Planeten Uranus von der irdischen Sonne entsprach.
    McLane, de Monti, Tamara Jagellovsk und Helga Legrelle waren an Bord und schwiegen. Die ORION VII war aus dem Hyperraum gekommen, weil der strapazierte Komputer eine Überprüfung der Kurskoordinaten verlangt hatte. Es stellte sich nach wenigen Sekunden heraus, daß die Fluglinie stimmte. McLane saß mit einem versteinerten Gesicht vor seinem Schirm, auf dem das Leuchten der nahen Sonne einen diffusen Kreis um die scharf abgegrenzte Helligkeitszone schuf.
    »Funksatellit Eins/Nord meldet sich«, sagte Helga Legrelle halblaut.
    »Danke«, erwiderte Cliff mechanisch.
    »Wir werden in einigen Stunden landen«, sagte Helga.
    »Jawohl.«
    Das bedrückte Schweigen dauerte eine halbe Minute lang. Dann raffte sich McLane auf und sagte:
    »Hyperraumspruch an Außenstation Jupiter: ORION VII erbittet Landezeiten für Terra, Basis 104.«
    Helga richtete die Anfrage an den Satelliten, der sie augenblicklich nach Terra weiterleitete. Tamara Jagellovsk wirkte hier in der Kommandokanzel mehr als sonst als Fremdkörper. Sie stand langsam auf, durchquerte den Raum und blieb neben dem Commander stehen. Sie legte kurz ihre Hand auf die Schulter Cliff McLanes und sagte:
    »Ich kann mir vorstellen, Commander, wie Ihnen zumute ist.«
    McLane sah nicht auf und nickte nur, als Helga die eingehenden Landezeiten auf Bordbuch sprach und somit speicherte. Die ORION nahm wieder Fahrt auf und glitt zurück in den Hyperraum.
    »Ich möchte mich nicht aufdrängen«, sprach Tamara weiter. »Aber, wenn es Sie entlasten sollte: Ich bin gern bereit, Frau Sigbjörnson zu benachrichtigen.«
    McLane sah sie an.
    Der Schnelle Raumkreuzer war vor den fremden Schiffen geflohen. Es bestand kaum ein Zweifel mehr daran, daß beide Männer, Hasso und Atan, tot waren. Die landenden Fremden würden sie ohne Zögern umgebracht haben, so wie sie es mit Clarence und seinen Leuten getan hatten. Cliff McLane schwor sich jetzt, an der Spitze eines strategischen Entsatzkommandos wiederzukommen und den Asteroiden zurückzuerobern, falls noch eine Chance bestand. Aber ...
    »Danke«, sagte er müde. »Das ist großzügig ... ich danke Ihnen wirklich, aber das ist schließlich meine eigene Sache. Wäre ich nicht gewesen, könnte Hasso jetzt friedlich zwischen den Korallenbänken des Großen Barriereriffs tauchen.«
    De Monti sagte scharf von seinem Platz aus:
    »Cliff, wir haben etwas vergessen!«
    Gleichgültig und mutlos nickte der Commander.
    »Ich weiß«, erwiderte er leise. »Es ist die CHALLENGER.«
    De Monti warf ihm einen schwer zu deutenden Blick zu und wiederholte seinen Satz.
    »Aber wenn wir nichts unternehmen, stürzt der

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