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Angriff aus dem All (Orion 01)

Angriff aus dem All (Orion 01)

Titel: Angriff aus dem All (Orion 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Laborkreuzer in einigen Stunden auf MZ 4 und zerschmettert zumindest einen Teil des Asteroiden.«
    »Wir könnten zurückfliegen und ihn umleiten, Cliff«, warf Helga ein.
    »Wozu?« fragte McLane. Nach einer Weile sprach er weiter.
    »Im Asteroiden sitzen die Extraterrestrier, und Hasso und Atan sind tot. Die fremden Schiffe gehen uns wenig an, und die Station ist ohnehin wertlos.«
    Tamara Jagellovsk erinnerte sich und begann aufzuzählen:
    »Der Laborkreuzer ist vollautomatisch. Kein Mensch ist an Bord, nur Geräte und die Fracht. Die CHALLENGER wird genau das tun, was wir nicht mehr tun konnten.«
    »Ja, was?« fragte Helga.
    »Den Asteroiden vernichten.«
    Die CHALLENGER, deren Kurs vor dem Start in den Rechner der ORION programmiert worden war, besaß als Ziel einen Planeten im Kubus Zehn/Nord 360. Der Kursänderung nach, die sie von MZ 4 erhalten sollte, lag der Planet in einem der Nachbarkuben des Asteroiden. Die Fracht und das Schiff wurden von einer kleinen Gruppe von Pionieren dringend erwartet.
    McLane machte sich, als er daran dachte, eine Notiz.
    Die ORION raste weiter, der Erde entgegen.
    Einige hundert Menschen warteten auf das Schiff und auf den Kommandanten. Er und seine Aufzeichnungen würden Klarheit in den Sturm der Gerüchte bringen können. Wamsler wartete auf Cliff, weil er wissen mußte, ob ein Krieg drohte, und Oberst Villa wartete auf Tamara, die im wesentlichen das gleiche sagen sollte. Die Erde war abhängig von einem einzigen Schiff.
    Und die CHALLENGER raste im Hyperraum durch das All.
     
    *
     
    Äußerlich unterschieden sich die Schiffe fast gar nicht. Die CHALLENGER besaß nur nicht die Geschütze, denn sie war zu langsam und zu schwer, um ernsthaft an Gegenwehr denken zu können – denken in beschränktem Maß konnte ohnehin nur die Rechenmaschine der Robotsteuerung. Wie gut sie dachte oder vielmehr wie beschränkt, bewies die Tatsache, daß der Laborkreuzer dicht an MZ 4 vorbeifliegen mußte, um von dort eine Kurskorrektur zu erhalten.
    Es ist fast unmöglich, im Raumflug genau zu steuern.
    Stets werden Abweichungen von Kilometern auftreten, manchmal von mehr als hundert Kilometern. Die Entfernungen waren zu groß und die Kurskorrekturen konnten niemals so genau sein, daß sie diese Fehlermöglichkeiten ausglichen.
    Der Radar der CHALLENGER war blind: Das Schiff flog im Hyperraum. Der dreidimensionale Raum existierte nicht für die Maschinen und für die Geräte, mit einer Ausnahme. Es war das Hyperfunkgerät, das Informationen empfangen und weitergeben konnte.
    Es empfing den vollautomatischen Peilton von MZ 4.
    Es analysierte den Ton ...
    Und fand heraus, daß das Schiff genau diesem Platz zusteuerte, an dem – getrennt durch jenes rätselhafte Medium des übergeordneten Raums – der Asteroid unsichtbar schweben mußte.
    Es sendete einen Identifikationsspruch aus.
    Jemand auf MZ 4 müßte diesen Spruch empfangen, die Lage klar sehen und die Kurskorrektur einleiten. Und zwar einige Minuten früher, denn sonst donnerte der Kreuzer mitten in die Kuppel auf der Oberfläche der Felsenwelt. Aber die Besatzung des Satelliten war tot.
    Die Geräte funktionierten nicht oder unvollkommen.
    Die Rechenmaschine der CHALLENGER bemerkte das Fehlen der Antwort und schaltete auf ein Robotgerät über. Ein endloses Band, genau für diese Art des Notfalls besprochen, begann sich zu bewegen. Tonköpfe tasteten die magnetisierte Oberfläche ab, verwandelten die Informationen, transportierten sie weiter, und auf der Welle des Notrufs schrie die CHALLENGER in den Raum hinaus.
    »CHALLENGER an MZ 4 ... CHALLENGER an MZ 4 ... wir erbitten dringend neue Koordinaten. Wiederholung: CHALLENGER an MZ 4 ...«
    Niemand antwortete.
    »Entfernung wurde berechnet ... dreihundert Lichtsekunden ... Entfernung dreihundert Lichtsekunden ... hier ruft die CHALLENGER ...«
    Das Asteroid schwieg beharrlich.
    Mit einer Geschwindigkeit, die nicht exakt meßbar war, weil sie nicht von Beobachtern des dreidimensionalen Raumes gemessen werden konnte, fegte der Diskus im Hyperraum näher. Die Gerade der Flugbahn wies auf einen Punkt, der die Kreisbahn von MZ 4 tangierte. Der Elektronenrechner der CHALLENGER erkannte die Gefahr und verstärkte die Sendeenergie.
    »CHALLENGER an MZ 4 ... Kollisionskurs wurde errechnet ... Kollisionsgefahr besteht dringend ... erbitten dringend Kurskorrektur oder Halteimpuls ... CHALLENGER an MZ 4.«
    Die Antenne strahlte nichts als einen Peilton ab.
    Die Entfernung betrug nur noch

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