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Angriff aus dem All (Orion 01)

Angriff aus dem All (Orion 01)

Titel: Angriff aus dem All (Orion 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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von vorhin ...?« fragte Atan.
    »Ja. Der Strom geht in die Anlage, sie arbeitet auch, aber keines der Testgeräte irdischer Bauart spricht an. Ich versuche schon seit Stunden nichts anderes, als diesen Fehler zu eliminieren.«
    Müde wischte sich Hasso die Stirn ab und stand wieder auf.
    »Machen wir weiter«, sagte er.
    Vor Jahrmillionen hatte eine kosmische Katastrophe diesen kleinen Mond hier aus seiner Bahn um einen Planeten gerissen und in den leeren Raum hinausgewirbelt. Woher er kam, wußte niemand – der Kurs, den er flog, war trügerisch. Im Lauf der Zeit konnten zahlreiche Schwerefelder den Wandernden eingefangen und wieder losgelassen haben, ehe er der ersten terranischen Streife hier am Rand des Kontrollbezirks vor den Radarschirm geriet.
    Die Terraner fingen den Mond ein und befestigten einige ausgebaute Triebwerke an verschiedenen Punkten der Oberfläche. In einigen transportablen Hütten wurde ein Rechengehirn aufgestellt, und die Beschleunigungswerte und die der Rotation wurden ausgerechnet. Dann brachte man den Asteroiden in eine stabile Bahn, und in der bewegte er sich noch immer. Er beschrieb auf der leicht gekrümmten Fläche der Raumkugel einen vollkommenen Kreis und bildete so einen weiteren Relaispunkt eines Netzes von Funkanlagen durch das gesamte Gebiet. Die Maschinen in seiner Tiefe arbeiteten wartungsfrei und waren für Laufzeiten eingerichtet, die nach Jahrzehnten zählten.
    Und auf diese Steinkugel, einen Kilometer Durchmesser groß, raste ein atombetriebenes Schiff los, dessen kinetische Energie unendlich war.
    Unendlich?
    Es flog im Hyperraum. Die Riemannsche Mathematik sagte aus, daß ein Zusammenstoß zwischen einem Objekt das im Hyperraum flog und einem zweiten, das sich zwar an der gleichen Stelle, jedoch nur im dreidimensionalen Raum befand, eine kosmische Katastrophe auslösen konnte. Bisher war dies noch niemals geschehen, und die Beweisführung für jene komplizierte Gleichung war nicht unbedingt erforderlich. Und schon gar nicht in den Augen Atans und Hassos.
    Aus diesem Grund ängstigten sie sich.
    »Verstehst du?« fragte Hasso. »Die Fremden haben das Kernstück des Senders umgemodelt. Ihre Technik und unsere kennen keine Gemeinsamkeiten. Ich versuche seit zwanzig Stunden, die neuen Teile herauszureißen und durch Austauschteile zu ersetzen, die wir in den Regalen des Magazins fanden. Aber die Menge der Leitungen, Schaltpulte, Transistoren und jener kleinen Kugeln, die ich heute zum erstenmal sehe, ist einfach zu groß.«
    »Also ...«
    Hasso nickte.
    »Also wird, wenn wir es nicht schaffen, die CHALLENGER auf eine bekannte oder noch zu findende Weise von ihrem Kollisionskurs wegzubringen, der Asteroid mit uns, mit den eingefrorenen toten Fremden und mit jenen sieben fremden Schiffen detonieren.«
    »In einer Detonation«, sagte der Astrogator leise, »die unter Umständen die halbe Galaxis verwüsten kann.«
    »Du sagst es«, schloß Hasso, ging mit energischen Schritten an die Rückfront des Schrankes und riß eine weitere Leitung heraus.
    »CHALLENGER an MZ 4 ... erbitte neue Kurskoordinaten ... erbitte ...«
    »Wieviel Zeit haben wir noch?« fragte Hasso, während er einen kleinen Baustein der Anlage aus den Kontakten zog, ihn aufklappte und anblickte.
    »Noch einhundertachtzig Minuten, Hasso!« erwiderte Shubashi.
    Er strich eine Position eines Schaltplanes aus, den er mit Klebeband an die Front eines zweiten Schrankes geheftet hatte. Die Nummer des Bausteines, den Hasso Sigbjörnson in den Fingern hielt, war 7321/91–10.
    Atan ersetzte den Würfel, in dessen Innern ebenfalls eine kleine Kugel auf einer Verbindung saß, durch einen neuen. Mit nervösen Fingern entfernte der Astrogator die Schutzhülle und gab Hasso den Würfel. Hasso setzte ihn ein und trat dann auf einen Isolator, der knallend barst.
    Die beiden Männer standen in einem Berg von ausrangierten und ersetzten Bauteilen für ein Hyperfunkgerät.
    Drei Stunden ...
    Beide wußten, daß alles von ihnen abhing. Noch mehr, als sie sich zuerst gedacht hatten. Die sieben Schiffe auf der Oberfläche konnten abgeschleppt und auseinandergenommen werden. Damit kannte man die Fremden wesentlich besser; ihre Technik war nicht mehr voller Überraschungen, wenn man die Schiffe hatte. Prallte die CHALLENGER auf den Asteroiden, wurden auch jene Schiffe zerstört.
    Die Körper der Außerirdischen.
    Sie lagen in den Kältekammern und waren steif und tot. Terranische Wissenschaftler konnten sie untersuchen und wertvolle

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