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Angriff aus dem All (Orion 01)

Angriff aus dem All (Orion 01)

Titel: Angriff aus dem All (Orion 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Schlüsse ziehen. Woher kamen die Fremden? Wie lebten sie, und was brauchten sie zum Leben. Alle diese Erkenntnisse waren nicht mehr möglich, wenn es nicht gelang, den Kreuzer wenigstens aus dem Hyperraum herauszudirigieren.
    »Atan ... diese Nummer!« sagte Hasso und warf seinem Freund einen ganzen Satz von Transistoren zu. Atan suchte lange auf dem Plan, strich die Nummer aus und machte sich dann daran, an einer freien Ecke des Tisches ein kompliziertes Bauteil zusammenzusetzen. Wieder waren sie, als Hasso die Verbindungen festlötete, ein kleines Stück weiter.
    »Versuchen wir einen Test, Atan?« fragte Hasso.
    Atan nickte nur schweigend.
    Seit zwanzig Stunden hatten die Männer nicht länger als sechzig Minuten geschlafen. Sie fühlten sich müde und schlapp und ausgemergelt. Die Augen begannen zu tränen in dem grellen Kunstlicht, und die Finger zitterten. Der heiße Kaffee, den sie ununterbrochen tranken, half nichts mehr und ließ nur den Kreislauf durchdrehen.
    Die Antennenleitung war angezapft und auf ein Testgerät geleitet worden.
    Atan kannte als Astrogator selbstverständlich den Kode, nach dem die Maschinen eines Schiffes eine Schaltung vornahmen. Gelang es den Männern, diesen Kode nur einmal abzustrahlen, fiel die CHALLENGER aus dem Hyperraum. Der Zusammenstoß mit dem Asteroiden war dann vergleichsweise harmlos; ein Körper aus einem Kilometer gewachsenem Granit hielt den Aufprall aus, ohne zu zerbrechen.
    »Also los!«
    Der Befehl war bereits kodiert, ein breites endloses Band damit bespielt worden.
    Hasso schaltete den Strom ein.
    Kleine Funken tanzten einige Sekunden lang zwischen den Drähten, den Kugeln und den Platten hin und her, dann erwärmten sich die Schaltstellen. Hasso ging gespannt um den Schrank herum, wobei seine Füße die Verpackung und die zahlreichen ausgebauten Bauteile zur Seite schoben. Die Schaltungen wurden vorgenommen. Auf zwei Drittel sämtlicher Anzeigen schlugen die Zeiger aus. Hasso blickte Atan wortlos ins Gesicht und druckte die Starttaste. Das Band lief ab.
    »Verdammt!« sagte Atan inbrünstig.
    »Nichts!«
    Auf den Skalen des Testgerätes schlug nicht einmal der Zeiger des Energiemessers aus. Die Antenne auf der Oberfläche des Planeten erhielt demnach keine Energie und sendete auch nichts.
    »Weiter, schnell!« fieberte Atan und rannte zurück in die Lichtinsel zwischen den Rückfronten der harmlos glatt und strahlend aussehenden Funkschränke. Das Band spulte zurück, und Hasso montierte weiter die Verbindungen aus. Atan reichte ihm die neuen Teile.
    So arbeiteten sie sich Stunde um Stunde durch die verwirrende Technik.
    Drähte glühten ...
    Kondensatoren zerbrachen, als Hasso wütend nach ihnen trat ...
    Die Schere zerschnitt Isolationen und Verbindungen ...
    Und einhundertdreißig Minuten vergingen.
    »Ich kann mich schon nicht mehr gerade auf den Beinen halten«, sagte Hasso und massierte seine Finger. »Außerdem tränen meine Augen so, daß ich fast nichts mehr erkennen kann. Aber wir haben es gleich.«
    »Hoffentlich!« bat Atan und reichte Hasso einen Becher Kaffee.
    Hasso stand jetzt unter der Decke auf der Plattform eines Montagegerüstes. Sie hatten es in aller Eile gesucht und aufgestellt.
    »Dreiundzwanzig ... einundsechzig, Atan!« rief Hasso.
    Er fing ungeschickt eine schwere Platte auf, die mit zahlreichen bunten Vierecken, Würfeln, Kugeln und jenen gelben Verbindungskabeln bedeckt war. Vorsichtig schob der Ingenieur den kompletten Satz in eine magnetische Schiene ein und schloß ein halbes Dutzend Drähte an.
    »Ich habe getan, was ich konnte«, sagte er und schwebte mit der kleinen Plattform zu Boden. »Versuchen wir es noch einmal.«
    Er fragte schon nicht mehr, wieviel Zeit sie noch hatten.
    Wieder schalteten sie das Gerät ein. Wieder drückten sie die Starttaste. Wieder lief das Band durch. Wieder leuchteten unzählige kleine Lämpchen auf und erloschen.
    Diesmal schlug der Zeiger des Energiemessers aus.
    »Halt!« sagte Atan scharf. »Ich habe etwas bemerkt.«
    Das Gesicht, in das er blickte, war von einer elementaren Müdigkeit förmlich verwüstet.
    »Was?« fragte Hasso nur.
    »Der Funkschrank scheint zu funktionieren. Aber die Netzfrequenz des Betriebsstroms ist falsch. Ich habe in der kleinen Glimmlampe hier einen deutlichen Rhythmus erkannt. Das darf nicht sein. Vermutlich sind auf dem Weg vom Dynamo bis zum Funkgerät Zerhacker eingebaut.«
    Sie suchten zuerst die Leitung.
    Das dicke, isolierte Kraftkabel war schnell gefunden. Es

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