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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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einen Mann, der wahrscheinlich zwanzig Jahre jünger war als er, aber älter wirkte.
    »Ist der Wagen verreckt?«
    Der Kerl blickte ihn misstrauisch an. Bill erwartete nichts anderes. Die Leute blicken meist etwas sparsam drein, wenn ihnen von einem bärtigen Mann mit einem Pferdeschwanz Hilfe angeboten wird.
    »Ja. Ist abgesoffen, als wir in dem Stau stehenbleiben mussten. Der Anlasser orgelt, aber es zündet nicht. Ich fürchte, ich habe von Autos nicht viel Ahnung.«
    »Ich schon.« Bill begann die Flügelschrauben am Luftfilter loszuschrauben. Als er den Vergaser freigelegt hatte, sagte er: »Steigen Sie ein und treten Sie aufs Gaspedal. Einmal.«
    Der Kerl tat, wie ihm geheißen, und Bill bemerkte sofort, dass sich die Drosselklappe nicht öffnete. Sie saß fest.
    Er lächelte. Das war eine einfache Sache. Er machte sie los und hielt sie offen.
    »Okay«, rief er. »Versuchen Sie es jetzt noch mal.«
    Der Anlasser drehte und drehte, aber der Motor zündete nicht.
    »Das war vorhin genauso!«, rief der Fahrer.
    »Versuchen Sie es weiter.«
    Und dann zündete er doch. Der Motor rappelte und schüttelte sich und dann röhrte er zum Leben mit einem gewaltigen Rülpser und einer schwarzen Qualmwolke aus dem Auspuff. Das hatten diese Motoren so an sich.
    Zum Klang des Jubels der Kinder von der Rückbank rannte Bill zu seinem eigenen Wagen, machte den Kofferraum auf und holte eine Dose Schmiermittel aus seinem Werkzeugkoffer. Er schmierte die Gelenke der Drosselklappe ab, schraubte den Luftfilter wieder auf und knallte die Kühlerhaube zu.
    »Sie sollten sobald wie möglich den Vergaser reinigen und den Choke überprüfen lassen«, erklärte er dem Mann, »sonst passiert das wieder.«
    Der Mann hielt ihm einen Zwanziger hin, aber Bill schob den zurück.
    »Kaufen Sie Ihren Kindern davon einen Hot Dog.«
    »Gott segne Sie, Mister«, sagte die Frau vom Beifahrersitz.
    »Das ist unwahrscheinlich«, sagte Bill leise, als sie losfuhren.
    Er erwiderte das Winken der lächelnden Kinder, die an der Heckscheibe klebten, dann ging er zu seinem Wagen zurück.
    »Na also!«, sagte er zu Lisl, als er den Impala wieder anließ. »Hat doch nicht lange gedauert.«
    »Der gute Samariter«, sagte sie mit einem traurigen Kopfschütteln.
    »Wieso nicht? Das hat mich nicht mehr als ein paar Minuten gekostet, in denen ich das getan habe, was ich in meiner Freizeit sowieso gern tue, und es hat sechs Menschen buchstäblich den Tag gerettet.«
    Lisl griff zu ihm herüber und berührte seine Hand.
    »Du bist ein guter Mensch, Will. Aber du solltest deine Gutmütigkeit nicht von jedem Hergelaufenen ausnutzen lassen. Die fressen dich bei lebendigem Leib auf.«
    Bill nahm die nächste Ausfahrt, fuhr einmal im Kreis und dann in entgegengesetzter Richtung auf die Autobahn nach Süden zur Stadt zurück. Ihre Haltung machte ihn fassungslos.
    »Niemand hat mich ausgenutzt, Lisl. Ich habe einen Mitmenschen gesehen, der Hilfe brauchte. Ich hatte es nicht eilig, also habe ich ihm geholfen. Das ist alles. Keine große Sache. Ich steigere dadurch ein bisschen mein Selbstwertgefühl, er denkt etwas besser über andere Menschen. Und irgendwie tief in mir habe ich auch die Hoffnung, dass ich damit eine Kettenreaktion bewirkt habe: Vielleicht hält er ja das nächste Mal an, wenn er jemanden sieht, der Hilfe braucht. Und genau darum geht es doch, Lisl. Wir sitzen alle im selben Boot.«
    »Warum musst du dein Selbstwertgefühl steigern?«
    Die Frage erwischte ihn unerwartet. Mädchen, wenn du wüsstest.
    »Ich … ich glaube jeder braucht das, irgendwie. Ich meine, wie viele Menschen meinen denn nicht, dass sie besser sein könnten oder sich besser verhalten könnten? Ich habe gern das Gefühl, ich könnte etwas bewirken. Ich meine gar nicht, die Welt verändern – obwohl, wenn man so darüber nachdenkt, wenn man das Leben von einem Menschen zum Besseren wendet, dann hat man die Welt verändert, oder? Eine minimale Veränderung, aber die Welt, oder zumindest ein Teil von ihr, ist besser, weil man etwas getan hat.«
    Ihm gefiel der Gedanke.
    »Wenn du unbedingt Opferlamm sein willst, bin ich sicher, dass du massenhaft Leute finden wirst, die ein Stück von dir abhaben wollen.«
    »Aber ich rede doch gar nicht von einem Opfer. Ich rede einfach von einer kleinen Gefälligkeit zwischen zwei Crewmitgliedern auf dem Raumschiff Erde.«
    »Aber du gehörst nicht zur Crew. Du bist ein Offizier. Denk darüber nach, Will. Kann irgendwer von denen – irgendeiner – etwas

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