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Angst

Titel: Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Dabei spürte er etwas Feuchtes an seiner rechten Hand, und sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen.
    »Sherlock, was ist los, was ...«
    »Großer Gott!«, wisperte sie und schluckte hart. »Anscheinend habe ich nicht gründlich genug nach Minen gesucht.«
    Savich riss ihr den Mantel vom Körper und sah, dass ihr rechter Arm blutverschmiert war. Sofort hob Savich seine Frau hoch und trug sie zu den Sanitätern, die ihre medizinische Ausrüstung gerade hinten in einem offenen Krankenwagen verstauten. John Edsel, keinen Tag älter als fünfundzwanzig, groß und muskulös wie ein Surfer, eilte ihnen entgegen. »Hey, was haben wir denn hier? Einen Augenblick, Gus, es gibt noch mehr zu tun.« John gab Savich zu verstehen, dass er Sherlock vorsichtig auf eine Krankentrage legen sollte.
    »Nein, bitte, Dillon, lass mich sitzen. Das Letzte, was ich will, ist flach auf dem Rücken liegen.«
    Savich setzte sie auf den Rand der Trage und hielt sie an sich gedrückt, während er mit dem Sanitäter sprach.
    Edsel nickte. »Agent, Sie müssen sie loslassen. Treten
    Sie bitte zwei Schritte zurück, so viel Platz brauche ich. Lassen Sie mich doch einen Blick auf die Frau werfen. Sie sagen, dass sie schon mal eine Verletzung an diesem Arm hatte?«
    Savich nickte. »Ja, sie wurde mit einem Messer verwundet, als sie sich nicht schnell genug in Sicherheit gebracht hat.«
    »Warum haben Sie sich nicht schnell genug in Sicherheit gebracht?«, fragte John, während er den Pullover zerschnitt, um die Wunde zu untersuchen.
    Sherlock wusste, dass er sie ablenken wollte, doch plötzlich schoss ein derart heftiger Schmerz durch sie hindurch, dass sie beinahe ohnmächtig geworden wäre. Sie hatte vergessen, dass sich eine solche Verletzung anfühlen konnte wie ein Hammer, der auf Knochen traf. Mit aller Gewalt versuchte sie sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. »Vermutlich hatte ich nicht genug trainiert und war deshalb zu langsam. Dillon war wirklich sauer und hat seine Wut im Fitnessstudio an mir ausgelassen, als es mir wieder besser ging. Er ließ mich so viel Sport treiben, dass ich beinahe vor lauter Training zusammengebrochen wäre. Jetzt bin ich so stark, dass ich den Krankenwagen hochheben könnte. Keine Sorge, ich werde nicht umkippen.«
    »Oh, ich verstehe, Sie sind auch vom FBI. Ihr Leute habt schon ein aufregendes Leben. War das Ihr Porsche, der in die Luft gesprengt wurde? Also, Ihre Wunde sieht nicht besonders tragisch aus. Ihr Mantel hat sie vor Schlimmerem bewahrt, und was auch immer Sie getroffen hat, ist nicht sehr schnell geflogen. Sie müssen allerdings genäht werden. Wir bringen Sie jetzt am besten ins Krankenhaus.«
    John hielt kurz inne und blickte zu den verbogenen, rauchenden Überresten des Porsches. »Das mit Ihrem Wagen tut mir echt leid. Okay, sind Sie jetzt bereit sich hinzulegen?« John drehte Sherlock auf der fahrbaren Trage auf den Rücken, doch die ganze Zeit über sah er zu den Trümmern des Porsches und schüttelte den Kopf.

KAPITEL 32
    Washington, D.C.
    Später Freitagabend
    Es war schon beinahe Mitternacht, als Ben Raven sie in seinem Crown Vic nach Hause fuhr. Sherlock, vollgepumpt mit Schmerzmitteln und den rechten Arm in einer Schlinge, sang die Titelmelodie von Star Wars; allerdings war sie so benommen, dass sie die Töne nicht richtig traf. Sie wünschte Ben eine Gute Nacht und ließ sich von Dillon ins Haus tragen. Nachdem sie Graciella erzählt hatten, was geschehen war, brachte Savich seine Frau nach oben. Gerade als er sie auf den Bettrand setzte und entkleiden wollte, klingelte sein Handy.
    Sofort hörte Sherlock auf zu singen und flüsterte: »Es ist Mitternacht, auf die Minute genau. Er hat ein gutes Gespür für den richtigen Zeitpunkt!«
    Dillon nickte, während er tief einatmete und Fassung bewahrte. Er ließ das Telefon dreimal klingeln, dann gab er Sherlock mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass sie das Hoover-Building über ihren Festnetzanschluss anrufen und ihnen Bescheid geben sollte, dass er Moses Grace am Apparat hatte.
    »Sie haben ja für ein schönes Durcheinander gesorgt, Moses!«, sagte Savich.
    »Hab die Nacht ganz schön hell erleuchtet, nich wahr?
    Und dann sind Sie mit Ihrer kleinen Frau gekommen. Ich mag das. Es zeigt mir, wie wichtig ich Ihnen bin. Claudia und mir machte es einen Riesenspaß zuzuschauen, wie all diese Scheißkerle schreiend und drängelnd aus dem Club rausgestürmt sind und dabei andere Leute umgerannt haben. Die Menschen sind so unhöflich,

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