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Angst

Titel: Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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eigene Frau zu vögeln.«
    Kalte, blinde Wut schlug Savich entgegen. Dann kicherte der Alte, ein widerwärtiges, obszönes Geräusch. »Ich mag es nich, wenn Sie so unanständige Dinge in den Mund nehmen, Junge, das passt irgendwie nich zu Ihnen. Wissen Sie, Claudia hat ihre Fantasien, was Sie betrifft, und ich hab meine. Wir werden ja seh’n, was Sie zu sagen haben, wenn ich Ihnen dabei zuschaue, wie Sie Ihr Leben langsam aushauchen. Ich werde hier gewinnen, darauf könn Sie sich verlassen. Bis dann, Savich.«
    Totenstille. Moses Grace hatte aufgelegt.
    Sherlock ging zu ihm hinüber und schmiegte sich an seine Schulter. »Ich habe dich noch nie zuvor so reden hören.«
    »Das hat den alten Moses auch überrascht«, sagte er und sah Dix auf sie zukommen.
    Savich nickte ihm zu und rief das Kommunikationszentrum im Hoover-Building an. »Hier spricht Savich. Habt ihr Moses Graces Handy lokalisieren können?«
    Er hörte einen Mann rufen: »Ich brauche den Standort sofort!« Dann war seine atemlose Stimme wieder am Telefon zu vernehmen. »Er befindet sich in einem Radius von drei Kilometern in einer eher ländlichen Gegend westlich von Dulles, Richtung Leesburg. Wir haben gerade die ört-liche Polizei und FBI-Agenten in das Gebiet geschickt. Er war mit dem Auto unterwegs, und leider war er klug genug, das Handy sofort danach auszuschalten, also haben wir sein Signal verloren. Sie haben das Gespräch ja lange in Gang gehalten, aber er hat es uns nicht leicht gemacht. Er hatte einen anderen Anbieter als Sie, also mussten wir ihn mithilfe des Sprint Automatic Number Identification System aufspüren und haben Ihre Nummer als Zieltelefon benutzt. Das hat ein wenig gedauert. Wir halten Sie auf dem Laufenden.«
    Savich klappte sein Handy zu und blickte Sherlock und Dix an. »Moses ist unterwegs in Richtung Leesburg. Die Polizei und FBI-Agenten sind auf dem Weg, doch die Chance, ihn zu schnappen, ist äußerst gering.«
    »Wie schade, dass er nicht in einem netten, gemütlichen Motel abgestiegen ist und sich gerade zur Ruhe begeben hat«, sagte Sherlock.
    »Wie haben Sie ihn von hier draußen ausfindig machen können, Savich?«, erkundigte sich Dix.
    »MAX hat geholfen«, erwiderte Savich. »Ich habe ihn so programmiert, dass er unser Gespräch sofort ins Kommunikationszentrum nach Washington weiterleitet, sobald sich Moses meldet. MAX hat den Anruf außerdem aufgenommen, und zwar durch ein Bluetooth-Gerät, das ich mit meinem Handy vernetzt habe.
    Seit der Patriot Act verabschiedet wurde, haben wir die Erlaubnis, jedes Gespräch abzuhören, das von einem Verdächtigen geführt wird, und nicht nur von einer bestimmten Telefonnummer aus. Also hilft es ihnen nichts, einfach nur das Handy loszuwerden und sich ein neues zu besorgen. Wo auch immer Moses hingeht und egal, welches
    Handy er benutzt, wir kriegen ihn. Er hat seine Nummer unterdrückt, was uns etwas Zeit gekostet hat. Hätten wir seine Nummer von Anfang an gekannt, hätten wir ihn innerhalb von fünfzehn Sekunden lokalisieren können.«
    »Glauben Sie, dass die Polizei und das FBI ihn erwischen werden?«, fragte Dix.
    »Dann hätten wir echt Glück gehabt«, antwortete Savich und seufzte. »Er saß im Auto, während er telefonierte, und ist wahrscheinlich auch weitergefahren, nachdem er das Handy ausgeschaltet hat.« An Sherlock gewandt fügte er hinzu: »Kannst du dir das vorstellen? Er hat damit geprahlt, dass er und Claudia gestern Abend bei Pinkys Gedenkfeier im Bonhomie Club waren. Auf gar keinen Fall waren sie drinnen, das steht außer Frage. Sie müssen sich draußen versteckt haben, um zu beobachten, wer in den Club hineingeht.«
    Einen Moment lang standen sie schweigend da, dann fuhr Savich fort: »Ich habe aber so lange wie möglich mit ihm geredet, und er könnte mir ungewollt einen Hinweis gegeben haben. Wir müssen eine Frau finden, die entführt und schließlich am Straßenrand liegen gelassen wurde, möglicherweise mit Augenverletzungen. Ich rufe Mr Maitland an und warne ihn vor. Moses klang immer noch, als hätte er diesen quälenden Husten. Den kann er nicht verbergen. Ihr beiden geht jetzt am besten zurück in die Küche und lasst euch nichts anmerken. Ich komme in ein paar Minuten nach.«
    Sherlock nickte. »Sobald wir im B&B sind, setzen wir MAX darauf an, diese Frau zu finden.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Savich auf den Mund. »Okay, aber beeil dich, immerhin sind da drinnen zwei Jungs im
    Wachstumsalter. Niemand kann

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