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Angst

Titel: Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Tausend-Dollar-
    Ledermantel gehüllt war und weiche Lederhandschuhe trug.
    Tony Holcombe richtete seine großen, dunklen Augen auf ihr Gesicht. »Sie müssen die Frau sein, die Brewster in Dix’ Schuppen gefunden hat, oder? Wohnen Sie immer noch bei ihm? Ich habe mich nur gefragt, wie das aussehen mag, falls meine Schwester ...«
    »Das reicht, Tony.«
    »Tut mir leid. Ja, also gut. Dix, hast du irgendeine Ahnung, wer Erin umgebracht haben könnte?«
    »Warum kommst du nicht mit in mein Büro«, schlug Dix vor. »Ich würde mich gerne ein wenig aufwärmen.«
    Tony besaß die Statur der Holcombes - hochgewachsen, kein Gramm zu viel auf den Knochen, ein markantes Gesicht. Seine dunklen Augen bildeten einen starken Kontrast zu dem hellen Haar. Er war seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten, allerdings bewegte sich Tony nicht so anmutig wie Chappy, der trotz seines Alters geschmeidig wie ein Tänzer war. Tony hatte einen sonderbaren Gang, seine Arme bewegten sich in einem anderen Rhythmus als seine Beine. Das wirkte seltsam anziehend.
    Auf dem Revier sprach Dix zuerst mit einem halben Dutzend seiner Leute, bevor er seine Bürotür öffnete und die zwei hineinführte.
    »Also, dann will ich euch mal in aller Form einander vorstellen: Ruth, das ist mein Schwager, Tony Holcombe, Chappys Sohn. Er leitet die hiesige Holcombe Bank. Tony, das ist Ruth Warnecki vom FBI.«
    Sie gaben sich die Hand. Tony hatte einen angenehm festen Händedruck, hinzu kamen seine fein manikürten Nägel und seine schönen Augen, die Ruth direkt anblickten.
    Sie fragte sich verwundert, ob die Augen seiner Schwester dieselbe auffallende Farbe hatten. Auf dem Foto auf Dix’ Schreibtisch hatte sie das nicht erkennen können.
    »Nennen Sie mich bitte Tony. Warum sind Sie immer noch in Maestro?«
    »Ich bin hier, um herauszufinden, wer mich umbringen wollte. Es scheint so, als hätte dieselbe Person auch Erin Bushnell auf dem Gewissen.«
    Sein Gesicht verkrampfte sich. »Ich kann einfach nicht glauben, dass sie tot sein soll. Mein Vater hat es mir und meiner Frau Cynthia erzählt. Sie ist völlig außer sich. Sie und Erin waren wie Schwestern.«
    Wie seltsam, dachte Dix. Seines Wissens nach hatte Cynthia Holcombe noch nie eine Vertreterin des weiblichen Geschlechts gemocht, angefangen bei ihrer eigenen Mutter und ihren beiden Schwestern. Dix hatte sogar einmal mitbekommen, wie Cynthia sie als »alte Schlampe mit ihren zwei winselnden Welpen« bezeichnet hatte.
    Ihre Abneigung hatte sich auch auf ihre Schwägerin Christie übertragen, die sie eine reaktionäre Hinterwäldlerin genannt hatte - was ihn immer noch ärgerte. Was Cynthia von ihm hielt, wollte er gar nicht erst wissen. Und diese Frau sollte wie eine Schwester für Erin Bushnell gewesen sein?
    »Wie geht es Cynthia?«, erkundigte sich Dix, hielt seinem Schwager einen Becher schwarzen Kaffee und zwei Stück Zucker hin und wartete darauf, dass er seine Handschuhe auszog.
    »Verstört, würde ich sagen. Sie hat mich geschickt, damit ich herausfinde, was du zu unternehmen gedenkst und was du weißt. Ich habe gehört, dass du Erin in der Winkel’s
    Cave gefunden hast. Hast du irgendeine Idee, wer sie auf dem Gewissen haben könnte?«
    »Ja, Tony, wir haben sie in der Winkel's Cave gefunden, wo ihr Mörder sie zurückgelassen hat. Wo hat Cynthia eigentlich Erin Bushnell kennengelernt?«
    »Letztes Jahr bei einem Konzert in der Stanislaus, aber das ist jetzt doch nicht wichtig. Dix, wenn du nicht in die Winkel’s Cave gegangen wärst und wenn mein Vater dir diesen zweiten Eingang nicht gezeigt hätte, dann hätte niemand erfahren, dass sie tot ist.«
    »Ja, richtig.«
    »Sie wäre einfach verschwunden, genau wie Christie.«
    Dix’ Gesicht zeigte keine Reaktion. Er nickte.
    Tony wandte sich nun Ruth zu, die an ihrem Kaffee nippte. Sie hatte einen großzügigen Schuss Sahne hinzugegeben, da sie beim ersten Schluck gemerkt hatte, dass sie andernfalls einen Herzinfarkt bekommen würde. »Ich habe gehört, dass Sie auf einer Art Schatzsuche waren und eine Höhle gefunden haben, von der niemand sonst wusste.«
    »Das stimmt«, sagte Ruth. Also waren einige Informationen durchgesickert, was jedoch nicht schlimm war, solange es nicht noch größere Kreise zog.
    Chappy hatte Tony in einiges eingeweiht, dachte Dix, aber Gott sei Dank nicht in alles. Sein Schwiegervater hatte noch nie den Mund halten können, außer wenn es sich um Geld drehte. Dix beobachtete, wie Ruth seinen Schwager abschätzend

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