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Angst

Titel: Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Gillespie?«, wollte Dix von ihm wissen.
    »Sie ist vorhin los, sagte, sie wollte einem Komponisten eine E-Mail schreiben, der ihr ein Stück für Klarinette geschickt hat. Es hat ihr richtig gut gefallen. Sie ist in ihrem Büro in der Schule.«
    »Sie müssen die einzige Menschenseele in dieser Gegend sein, die nichts davon weiß«, fuhr Dix fort. »Letzte Nacht ist Helen Rafferty ermordet worden.«
    Beinahe wäre Sam Moraga umgekippt, doch Dix packte ihn am Arm. »Sie kannten sie, nehme ich an.«
    »Oh Mann, natürlich kannte ich Miss Rafferty! Mann, schon wieder jemand gestorben. Ich kann das nicht glauben! Sie war nett, hätte keiner Fliege was zuleide getan, kam super mit Marians Dad aus ... Ermordet? Sie war wie eine Mutter für Marian, für alle Studenten. Wer hat sie getötet?«
    »Wir versuchen es gerade herauszufinden«, sagte Dix. »Ich vermute, dass Sie und Dr. Gillespie intim miteinander verkehren?«
    Sam Moraga nickte geistesabwesend. »Helen ist tot. Das kann ich einfach nicht glauben. Es ist schrecklich. Zuerst Erin, und jetzt Helen. Was ist da los, Sheriff?«
    »Kommen Sie mit ins Wohnzimmer.«
    Sie sprachen noch eine halbe Stunde mit Sam Moraga. Er war nervös wegen der Anwesenheit der FBI-Agenten und beantwortete ihre Fragen nur stammelnd. Sherlock nahm an, dass er besorgt war, weil er womöglich Marihuana im Haus hatte. Sie ließen den jungen Mann am Küchentisch zurück, einen Becher kalten Kaffee in seinen schön geformten Händen.
    Dix und Ruth gingen einige Meter vor Savich und Sher-lock zum Range Rover, da diese ein langsameres Tempo angeschlagen hatten, um sich zu besprechen.
    »Sam hat ein wenig erschrocken auf euch FBI-Agenten reagiert und dachte wahrscheinlich, dass ich bloß eine Witzfigur bin«, sagte Dix. »Es war wohl nicht zu übersehen, wie schusselig ich mich angestellt habe.«
    »Dix, Sie haben genauso wie ich erkannt, dass Sam in diesem Stück keine große Rolle spielt. Mit wem auch immer wir es hier zu tun haben - er ist clever und ein absoluter Profi.«
    Dix rief Savich und Sherlock über die Schulter zu: »Wir sollten Dr. Gillespie aufsuchen!« Auf einmal lächelte er Ruth an. »Hey, wollen Sie Schlittschuh laufen gehen, wenn das hier vorbei ist? Der Honeyluck Pond ist bereits seit zwei Wochen zugefroren.«
    »Schlittschuh laufen? Nun, na klar, das wäre schön. Ich habe es zwar schon seit Jahren nicht mehr getan, aber früher war ich mal ziemlich gut.«
    Sie spürten Marian Gillespie im Aufenthaltsraum für Mitarbeiter im ersten Stock der Blankenship Hall auf. Sie befand sich allein in dem vornehmen, mit dunklem Holz verkleideten Raum. Während sie an einem der doppelt verglasten Fenster stand und die schneebedeckten Hügel in der Ferne betrachtete, nippte sie an einem Becher. Ganz unverkennbar war sie die Tochter ihres Vaters und Chappys Nichte, dachte Ruth. Sie war hochgewachsen und schlank, trug einen elegant geschnittenen dunkelblauen Hosenanzug und hochhackige Stiefel an den großen, schmalen Füßen. Sie hatte dichtes, helles Haar und dunkle Augen, genau wie Tony.
    »Marian!«, rief Dix ihr von der Tür aus zu.
    Ihr Kopf schnellte in die Höhe, wobei ihr eine lange Haarsträhne ins Gesicht fiel. »Dix! Ach, du meine Güte, du bist wegen Helen hier, nicht wahr? Oh Gott, was ist bloß los?« Sie stellte ihren Becher auf einem Tisch ab, rannte auf Dix zu und schlang ihm die Arme um den Hals. »Ich kann es einfach nicht glauben! Niemand würde Helen etwas zuleide tun wollen. Sie war fast wie eine Mutter für mich, immer so liebevoll, hatte stets ein offenes Ohr für alle meine Probleme. Während ich an der Juilliard studierte, hat sie mir geschrieben. Wusstest du das?«
    »Ja, Christie hat mir erzählt, wie nahe ihr zwei euch standet. Wir müssen reden, Marian.« Dix stellte ihr die drei FBI-Agenten vor.
    Marian bat sie näherzutreten. Sobald alle Platz genommen hatten, sagte sie: »Ich habe davon gehört, dass diese Männer versucht haben, Sie zu töten, Agentin Warnecki. Dann mussten die arme Erin Bushnell und der arme alte Walt McGuffey daran glauben. Und jetzt Helen. Wer ist dafür verantwortlich, Dix? Wer bringt unsere Freunde um, ruiniert alles, wofür wir gearbeitet haben?«
    »Wir stehen kurz davor, das herauszufinden, Marian, aber wir brauchen deine Hilfe.«
    Savich fügte hinzu: »Wir haben gerade bei Ihnen zu Hause mit Sam Moraga gesprochen.«
    Marian schien keineswegs peinlich berührt, noch nicht einmal besonders interessiert zu sein, sondern zuckte nur mit den

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