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Angst in der 9a

Titel: Angst in der 9a Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Angst, trat unruhig hin und her und griff sich dauernd ins Haar, obwohl da alles in Ordnung war.
    Drei Minuten vor halb acht hörte Tarzan das Röhren der schweren Maschinen.
    Einen Moment später sah er sie. Sie donnerten die Straße herauf. Der King fuhr voran. Ihm folgte der rothaarige Friedhelm mit Bettger auf dem Rücksitz. Die dritte Maschine wurde von einem vierschrötigen Burschen gelenkt, dem
    die speckigen Haare bis auf die Schultern hingen. Drechsel hockte auf dem Rücksitz, als hätte er Bauchschmerzen.
    »Ausgerechnet jetzt müsste ich mal aufs Klo«, flüsterte Karl, der dicht neben Tarzan stand.
    »Ich kann den Kerlen ja sagen, dass wir die Prügelei aufschieben, bis du wiederkommst.«
    »Nee, nee, ich bleibe.«
    Als die Rocker jetzt am Kino vorbeifuhren, verlangsamten sie das Tempo.
    An der Art, wie sie sich die Hälse verdrehten, merkte man: Sie hatten das Pärchen entdeckt.
    Fabio und Maria blickten starr auf die Aushangfotos. Aber das Mädchen bewegte so unruhig die Füße, als werde sie im nächsten Moment weglaufen.
    Drüben, auf der anderen Seite des Platzes, hielt Seibold seine Maschine an und bockte sie auf. Seine Kumpane taten es ihm nach.
    Tarzan sah, wie King die Schnapsflasche aus der ledernen Motorradtasche zog, die hinten auf seine Maschine aufgeschnallt war.
    Aber statt sie aufzuschrauben, legte er sie auf den Sattel. Vielleicht wollten sie hinterher ihre Heldentat mit einem Schluck begießen. Jetzt blieb zu einem Gelage keine Zeit, denn Maria verlor die Nerven.
    Sie hätte noch bei Fabio ausharren sollen. Aber auf einmal lief sie quer über den Platz auf das Café zu.
    Ihr Freund wusste offenbar nicht, was er tun sollte, und folgte ihr. Das brachte beide noch näher an die Rocker heran. Wie kopflose Hühner liefen sie ihnen in die Arme.
    Im nächsten Moment waren sie von den fünf Kerlen umringt.
    »Los!«, sagte Tarzan.
    Es wurde höchste Zeit, denn Seibold schien sich in eine Wut hineingesteigert zu haben, die kein Zögern mehr kannte.
    Ohne Vorwarnung schlug er zu.
    Ein wuchtiger Fausthieb spaltete Fabios Lippe. Er taumelte zurück, strauchelte und fiel auf die Knie.
    Grob packte Seibold das Mädchen an der Schulter. Sie schrie auf. In der nächsten Sekunde wusste ihr Peiniger nicht mehr, wie ihm geschah.
     
    Er wurde hochgerissen und von Tarzan durch die Luft gewirbelt. Hart prallte der Rocker gegen Drechsel, der nicht mehr ausweichen konnte. Beide stürzten zu Boden.
    Drechsel rollte zur Seite. Aber King schürfte mit der linken Gesichtshälfte über den Asphalt. Schmerz ließ ihn aufschreien. Zwar fehlten ihm nur ein paar Hautfetzen, aber als er sich herumwälzte, war er blutig von der Braue bis zum Kinnwinkel.
    Seine Kumpane, sekundenlang wie erstarrt, überwanden jetzt den Schreck.
    »Mit denen werden wir fertig«, schrie der langhaarige Bernd und stürzte sich auf Klößchen, weil ausgerechnet der ihm am nächsten stand.
    Klößchen wollte sich befreien. Dass er dabei mit dem Kopf um sich stieß, war Zufall. Aber er traf Bernds Nase. Sofort begann sie zu bluten und dem Kerl traten Tränen in die Augen. Das machte ihn so wütend, dass er den armen Willi mit beiden Händen am Hals packte.
    Tarzan sah, wie Marcello und Friedhelm harte Schläge austauschten.
    Fabio, der noch kniete, wurde von Bettger mit Tritten traktiert. Aber Karl warf sich von der Seite auf Bettger und hängte sich an dessen Arm, als wollte er ihn abreißen.
    Luigi wurde soeben von Drechsel in den Schwitzkasten genommen. Dem Widerling war bei seinem Sturz nicht viel passiert.
    King saß noch am Boden.
    Klößchen lief rot an, die Augen traten ihm schon bedrohlich heraus. Er brauchte am ehesten Hilfe. Immer noch wurde er von Bernd am Hals gepackt und geschüttelt.
    Es klang, als platze ein Luftballon, als Tarzan diesem Bernd den Ellbogen auf die Rippen rammte. Wie Putzlappen fielen Bernds Hände von Klößchen ab. Er krümmte sich, versuchte aber, Tarzan die Faust in den Magen zu stoßen. Das hätte er besser nicht getan, denn jetzt versetzte Tarzan ihm einen Handkantenschlag ins Genick. Von da anspielte Bernd nicht mehr mit. Er hielt sich mit ausgebreiteten Armen an der Straße fest und »ruhte« sich aus.
    Drechsel hatte Luigi zu Boden gedrückt und versuchte dessen Kopf auf den Asphalt zu stoßen.
    Tarzan riss ihn von dem schmächtigen Italiener weg. Drechsel versuchte, sich zu wehren. Aber gegen Tarzans Schulterwurf war er machtlos.
    Dass er wie ein Geschoss auf Seibold geschleudert wurde, der sich gerade

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