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Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me

Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me

Titel: Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hallie Ephron
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das Lehrkrankenhaus dazu zu bringen, die Einrichtungen den Bedürfnissen körperbehinderter Ärzte anzupassen. Ihr Spitzname war »Hölle auf Rädern«.
    Diana stellte fest, dass es eine Menge Verbindungen zwischen Pam und dem Cambridge City Hospital gab. Es gab Einträge über sie im Zusammenhang mit dem Spaulding-Reha-Zentrum und dem Fonds für Wissenschaft und Ethik. Sie rief die Webseite von Compassionate Care Medical, P. C., auf, wo ebenfalls Pams Name genannt wurde, wie auch der von Dr. William Kennedy und drei weiteren Ärzten.
    Hätte Diana die Zugangsschlüssel zu den Systemen von Neponset gespeichert, hätte sie schnell überprüfen können, ob Pam zu deren Ärzten gehörte. Aber es war gängige Praxis und auch Teil des Vertrags, den Gamelan mit jedem Kunden abschloss, dass sämtliche Daten und kopierten Dateien nach Abschluss des Projektes vernichtet wurden. Das Überschreiben von Daten eines abgeschlossenen Projektes war zeitraubend, aber ein Ritual, dem Diana vom ersten Tag an immer sorgfältig nachgekommen war.
    GROB hatte ihr Hilfe angeboten. Würde sie über seine ominösen »Kanäle« an die Antworten auf ihre Fragen herankommen?
    Die Wasserleitung schepperte, als die Dusche abgestellt wurde. Es würde noch mindestens eine Viertelstunde dauern, bis Ashley ihr Haar geföhnt hatte und angezogen war. Diana loggte sich in OtherWorld ein und erweckte Nadia zum Leben. Während sie darauf wartete, dass sich die Einzelheiten ihres Büros um sie herum aufbauten, sah sie nach, ob GROB eingeloggt war.
    Er war es.
    Sie zögerte einen Augenblick. Sie hatte noch nie einen anderen Avatar in ihr virtuelles Büro eingeladen, nicht einmal den von Jake. Sie gab ein paar Zahlen ein, klickte und hatte GROB schon ihre Koordinaten geschickt.
    Sie musste nicht lange warten, bis ein Hinweiston erklang. Sie klickte ja , damit er eintreten konnte. GROB erschien. Er nahm die Sonnenbrille ab, und sie sah seine dunklen, tief liegenden Augen. Er machte eine Drehung um dreihundertsechzig Grad, während sich die Person, die ihn steuerte, in ihrem Büro umsah. Der »Raum« fühlte sich mit ihm und seinem breitkrempigen Stetson darin sofort viel kleiner an.
    »Danke, dass du so schnell gekommen bist«, sagte sie.
    »Ich traue mich kaum zu fragen.« Sie erkannte seine synthetische Stimme. »Deine Schwester? Geht es ihr gut?«
    Aus dem Badezimmer vernahm Diana, wie Ashley mit »I will survive« das Rauschen des Föhns übertönte und eine erstaunlich gute Imitation von Gloria Gaynor darbot.
    »Ich habe sie gefunden. Sie ist wieder in ihrer Wohnung. Anfangs war sie etwas durcheinander. Sie hat buchstäblich vier Tage ihres Lebens verloren. Sie hat ärztliche Unterlagen bei sich, aus denen hervorgeht, dass sie vier Tage mit Trypanosomiasis im Neponset Hospital war. Schlafkrankheit.«
    GROB stieß einen Pfiff aus. »Schlafkrankheit?«
    »Genau. Kann das sein? Und die Unterlagen, die man ihr mitgegeben hat – ich habe das Gefühl, dass damit etwas nicht stimmt. Und auch mit den ganzen Untersuchungen, von denen ich nicht glaube, dass sie angeordnet worden sind. Natürlich bin ich kein Arzt, aber du hast mir angeboten zu helfen. Ich hoffe, du kannst etwas herausfinden.«
    »Klar. Neponset Hospital?«
    »Ich möchte gern wissen, wann sie aufgenommen und wann sie entlassen wurde. Die Namen der Ärzte, die sie behandelt haben. Na ja, alles, was sich so herausfinden lässt.«
    »Hast du die Entlassungspapiere?«
    »Ja, hier.«
    »Gut. Das macht die Sache leichter. Irgendwo oben auf der ersten Seite müsste eine Bearbeitungsnummer sein. Siehst du sie?«
    Diana las sie ihm vor.
    »Ich werde ein wenig graben müssen. Ich melde mich, sobald ich etwas habe.«
    »Minuten oder Stunden?«
    »Kommt darauf an. Aber wenn es Probleme gibt, sag ich auch Bescheid.« GROB reichte Nadia die Hand.
    Sie wollte, dass ihr Avatar sie ergriff, hielt aber inne. Anfassen bedeutete verbinden, und sie konnte es sich nicht leisten, die Kontrolle über Nadia aufzugeben. Mehr Risiken wollte sie nicht eingehen.
    »Danke«, sagte sie.
    Er lies seine Hand fallen. »Befreundet?« Die leere Sprechblase über GROB s Kopf schien sich langsam aufzulösen.
    »Befreundet«, sagte sie. Bitte, sei ein wahrer Freund.
    GROB zögerte einen Augenblick und verschwand dann.
    Es konnte noch eine Weile dauern, bis GROB wieder zurück war. Ängstlich und nervös lauschte Diana auf jedes beruhigende Lebenszeichen, das aus dem Bad zu ihr drang, während sie die Nachrichten von Jake durchsuchte.

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