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Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me

Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me

Titel: Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hallie Ephron
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Tage für nichts?«
    »Ich habe sie nur ruhiggehalten. Gib zu, dass das eine beachtliche Leistung ist.«
    Was für ein widerliches Arschloch er doch sein konnte. »Aber warum?«
    »Es war« – Jake hielt inne, als suchte er angestrengt nach dem passenden Wort – »ein Fehler. Eine Komplikation, die ich nicht erwartet hatte.«
    »Sie ist keine Komplikation! Sie ist meine Schwester.«
    »Ich weiß, ich weiß. Aber ich dachte … ich wusste nicht … sie sah eben aus wie …«
    »Ich«, führte Diana seinen Satz zu Ende. Sie schloss die Augen und ließ die Worte auf sich wirken. Das war ihr Fehler. Sie hatte gewusst, dass etwas Furchtbares passieren würde, wenn sie einmal nicht aufpasste. Und dann hatte sie Ashley unüberlegt in Nadias Klamotten gesteckt und sie in eine Welt geschickt, von der sie wusste, dass sie zu gefährlich war, um darin zurechtzukommen.
    »Warum kann sie sich an nichts erinnern?«, wollte Diana wissen.
    »Rohypnol. Ein Beruhigungsmittel, das einem jegliche Erinnerung nimmt.«
    »Ich weiß, was Rohypnol ist. Und das hattest du zufällig gerade bei dir? Hattest du das vielleicht auch für mich vorgesehen, wenn ich nicht bereit gewesen wäre, mitzukommen?«
    Er machte keine Anstalten zu antworten. Und während er schwieg, wurde ihr allmählich bewusst, wie widerwärtig das war, was er getan hatte. »Du hast meine Schwester vier Tage lang bewusstlos gehalten?«
    »Ich wollte ihr nicht wehtun, aber ich brauchte Zeit, um eine Möglichkeit zu finden, sie nach Hause zu schaffen.«
    Die Entlassungsunterlagen aus dem Krankenhaus . Das erklärte das chaotische Sammelsurium niemals durchgeführter Untersuchungen und das Rezept mit der gefälschten Unterschrift von Pam.
    »Das heißt also, dass Pam nicht das Geringste damit zu tun hat?«
    Jake ignorierte ihre Frage und sah sie mitleidig an.
    Diana zitterte. Was für eine praktische Lösung, ein menschliches Wesen so lange zu lagern, bis Jake eine Möglichkeit zur Rückgabe gefunden hatte. Sie ließ ihren Blick über Wände und Decke schweifen und fand in einer Ecke, wonach sie suchte: ein stecknadelkopfgroßes rotes Licht. Sie winkte in dessen Richtung.
    »Also, wo ist Big Brother?«
    »Genau. Das ist der Grund, weshalb du hier bist«, sagte Jake.

27
    J ake entsicherte die hintere Tür und führte Diana hinaus auf einen Treppenabsatz. Der Weg nach oben war durch ein geschlossenes Tor versperrt, sodass ihr nur der Weg hinunter blieb. Sie folgte Jake die Stufen hinab, durch eine Tür, quer durch ein weiteres Stockwerk der Fabrik und wieder hinaus in ein anderes Treppenhaus. Dann eine Treppe hinauf, durch einen langen Gang, sodass sie nicht mehr imstande gewesen wäre zu sagen, wo sie war. Sie fragte sich, ob er sie absichtlich in die Irre führte.
    Schließlich kamen sie über einen schmalen, leicht ansteigenden Gang zu ein paar brüchigen Betonstufen, die vor einer schweren Stahltür endeten. Sie hörte das Rauschen von Wasser, und durch eines der kleinen Fenster in der Mauer erhaschte Diana einen Blick auf den See und das Wehr.
    »Vorsicht.« Jake deutete auf eine Spanplatte, die über den unebenen Stufen lag. Wieder gab er eine Zahlenkombination in ein Tastenfeld ein. Die Tür sprang auf.
    »Bitte«, sagte er und hielt die Tür weit auf.
    Die Tür war in eine massive, mindestens einen Meter dicke Betonwand eingelassen. Kühle, von Schokoladenduft erfüllte Luft strömte ihr entgegen. Diana wusste sofort, was sich hinter der Tür befand – das Silo. Sie zögerte, doch Jake stand direkt hinter ihr und schob sie mit der Hand, die er ihr auf den Rücken gelegt hatte, durch die Tür. Der Schokoladengeruch wurde intensiver und schließlich bitter.
    Diana trat in das Silo und wich zurück, als der Boden unter ihr – ein Metallgitter – leicht schwankte. Durch die Löcher im Gitter konnte sie mehrere Stockwerke tief sehen. Angst überkam sie, ihr Magen krampfte.
    »Alles in Ordnung«, beruhigte Jake sie.
    Sie spürte, wie kalte Luft von unten heraufzog, und verschränkte die Arme, um sich vor der Kälte zu schützen. Von oben fiel etwas Licht durch ein Fenster im Kuppeldach.
    Jake betätigte einen Schalter an der Wand, und im selben Moment tauchten Strahler, die an den fensterlosen Betonwänden angebracht waren, den Raum in helles Licht. Dicht gedrängt standen dort Arbeitstische mit Bürostühlen, darauf Computer, von denen Kabel auf den Boden hinabfielen und sich zu den Steckdosen schlängelten, mit denen der Boden übersät war.
    »Soweit zum Thema

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